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TobiasH
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Verfasst am: 07.06.2010 22:55
<Warten auf Piraten>

Am Internationalen Seegerichtshof in Hamburg-Nienstedten geht es meistens beschaulich zu. Seit dem Jahr 1996 wurden an der Elbe ganze 15 Fälle verhandelt. Dabei ging es oft um Fischfangquoten, Umweltverschmutzungen und Grenzverletzungen. Nun könnten auf die Mitarbeiter und Richter aus mehreren Staaten allerdings turbulentere Zeiten zukommen.

Ein Gericht in Amsterdam hat verfügt, dass die Piraten aus Somalia, die vor einigen Monaten ein deutsches Containerschiff überfallen haben und nach der Befreiung des Frachters festgenommen wurden, nun in der Hansestadt vor Gericht gestellt werden. Es ist allerdings noch unsicher, ob der Prozess wirklich vor dem Internationalen Seegerichtshof stattfinden wird. Rechtliche Gründe könnten dagegen sprechen, einiges spricht auch für das Landgericht.

Doch egal vor welchem Gericht die Verhandlungen gegen die Seeräuber stattfinden werden – ein hohes Medieninteresse ist sicher. Schließlich wurde zuletzt vor rund 400 Jahren Piraten in Hamburg der Prozess gemacht. Berühmtester Verurteilter war seinerzeit Klaus Störtebeker, der Anfang des 15. Jahrhunderts zum Tode verurteilt wurde. Der Legende nach wurde sein Schädel zur Warnung an andere Seeräuber im Hamburger Hafen aufgespießt und ausgestellt. Doch diese Zeiten sind zum Glück lange vorbei.


Quelle: Bankkaufmann-Blog
TobiasH
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Verfasst am: 09.06.2010 19:41
<Rückzug der Elche>

Es kommt Bewegung in die hiesige Bankenlandschaft. Schon länger wurde über die insgesamt 174 deutschen Filialen des Finanzinstituts Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) spekuliert. Zehn Jahre lang gehörten die rund eine Million ehemaligen Privatkunden der einstigen Bank für Gemeinwirtschaft (BfG) schon zum schwedischen Konzern, der sein Filialnetz nun aber abstoßen möchte.

Nach Medieninformation werden die bisherigen deutschen SEB-Vertretungen an die spanische Bank Santander gehen. Diese habe sich offenbar gegen den italienischen Mitbewerber Unicredit, zu dem auch die HypoVereinsbank gehört, durchgesetzt. Als Santander Consumer Bank haben die Spanier bereits einen beachtlichen Stamm von mehr als fünf Millionen Kunden, auch in anderen europäischen Ländern ist Santander aktiv.

Der Rückzug der Skandinavier kommt nicht überraschend, hatten sie auf dem deutschen Markt doch nie so richtig Fuß fassen können und waren zuletzt sogar in die roten Zahlen gerutscht. Nach dem Verkauf ihrer Filialen wollen die Schweden lediglich das Firmenkundengeschäft behalten. Auf ihrer Homepage hält die SEB derzeit noch landestypische Offerten wie “Elch-Prämien” und ein “Midsommar-Angebot” für Privatkunden bereit, doch diese werden wohl schon bald auf Sangria und Paella umsteigen müssen.

Quelle: Bankkaufmann Blog
TobiasH
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Verfasst am: 11.06.2010 18:42
<Rechnen im Fußballfieber>

In wenigen Stunden beginnt die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Das Gastgeberland trifft im ersten Gruppenspiel auf Mexiko. Doch nicht nur die Freunde des runden Leders in aller Welt versetzt dieses Ereignis in Aufregung, auch die Volkswirte großer Banken geraten bei solchen Großveranstaltungen regelmäßig in Ekstase. Liegen sie schon mit den Prognosen für das Wachstum des Bruttoinlandprodukts oder die Entwicklung der Börsen nur selten richtig, kann man es ja mal mit einer Weltmeisterprognose versuchen.

„Brasilien schlägt Spanien im Finale der Fußball-WM“ prophezeit zum Beispiel eine hiesige Bank. Aufwändige Berechnungen hätten dies ergeben. Ein Blick auf die Wettquoten der Buchmacher zeigt allerdings, dass genau diese beiden Mannschaften auch von den Tippern weltweit favorisiert werden – meist ohne volkswirtschaftliche Kenntnisse. Für Deutschland beträgt die Titelwahrscheinlichkeit laut Berechnungen der Bank übrigens exakt 5,7 Prozent. Ob dabei die aktuellen Wetterprognosen für Johannesburg und das Zwicken in der Wade eines Stürmers bereits einberechnet sind, bleibt unklar.

Noch brisanter wird es, wenn die wirtschaftlichen Folgen so einer Fußball-WM auf das ausrichtende Land vorhergesagt werden. Das Ergebnis wird dann meist in einer so genannten Studie verbreitet: Eine Sonderkonjunktur für die Tourismusbranche wird erwartet – was für eine Überraschung. Auch die Medien dürften profitieren – der Laie staunt über eine solch gewagte Prognose. Und nicht zu vergessen die Sportartikelindustrie – ja, wer hätte das gedacht?

Quelle: Bankkaufmann-Blog.com
TobiasH
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Verfasst am: 16.06.2010 20:54
<Kranke Kassen>

In der deutschen Politik häufen sich die Baustellen. Von den Rundfunkgebühren bis hin zur Wehrpflicht kommen dabei viele althergebrachte Modelle auf dem Prüfstand. Nach jahrzehntelangen Forderungen stehen hier diverse notwendige Reformen bevor. In vielen Bereichen hat das erst die Wirtschaftskrise möglich gemacht. Teilweise herrscht aber weiter Stillstand, zum Beispiel im Gesundheitssystem.

Zwar gibt es hier beinahe täglich gute und schlechte Ideen, das marode System zu verändern, doch politische Taktiker und eine riesige Lobbygruppe aus Medizin und Pharma verhindern die dringend notwendigen Einschnitte. Währenddessen explodieren die Kosten zu Lasten des Staates und der Krankenkassen – das Geld landet meist in den tiefen Taschen der Pharmakonzerne.

Nun schlagen die Krankenkassen vermehrt Alarm: Die City BKK mit rund 200.000 Mitgliedern steht vor der Pleite, andere Kassen melden existenzgefährdende Probleme, Gerüchte um eine finanzielle Schieflage des Branchenriesen DAK reißen nicht ab – ein Dominoeffekt wird befürchtet. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Doch die Politik zeigt sich hilflos wie ein Arzt, der eine schwere Krankheit diagnostiziert, aber kein wirksames Gegenmittel zur Hand hat.

Quelle: http://www.Bankkaufmann-Blog.com
TobiasH
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Verfasst am: 30.06.2010 19:51
<Bloß keinen Stress>

Banken geben sich gerne verschwiegen. Besonders dann, wenn es um die eigene finanzielle Lage geht. Doch diese interessiert seit dem Ausbruch der Finanzkrise mehr denn je. Zum einen, um zu wissen, welches Geldhaus in Zukunft gefährdet sein könnte, und zum anderen, um zu erfahren, wo die Steuergeldmilliarden bleiben und was sie bewirken.

Pikant ist in diesem Zusammenhang eine Untersuchung, die zeigt, welche Auswirkungen Krisenszenarien auf Banken haben können – in der Fachsprache werden sie Stresstest genannt. Durchgeführt werden diese Analysen von der europäischen Bankenaufsicht, die Ergebnisse blieben bisher allerdings geheim. Doch nun werden vermehrt Forderungen laut, die entsprechenden Resultate zu veröffentlichen.

Noch wehren sich die Banken gegen diese gewünschte Transparenz, denn die Folgen könnten nach Bekanntwerden einer möglichen Krisenanfälligkeit enorm sein – ähnlich wie bei der Herabstufung von Unternehmen oder Staaten durch Ratingagenturen. Doch zugleich wächst das Misstrauen am Markt gegen das Versteckspiel vieler Finanzinstitute.

Ob die Ergebnisse der aktuell durchgeführten Stresstests die Öffentlichkeit jedoch erreichen werden, ist vor allem eine politische Entscheidung. Vorbild könnten hier die USA sein, wo der Einblick in die Lage großer Banken seit dem Ausbruch der Finanzkrise deutlich erleichtert wurde. Für die angespannte Situation im Euro-Raum wäre diese Praxis von großem Interesse, denn vor allem für Spanien und Griechenland häufen sich derzeit die Berichte über Banken, die auf der Kippe stehen.

Quelle: Bankkaufmann-Blog.com
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Verfasst am: 01.07.2010 20:51
<Sprachlosigkeit>

Vor einer Woche veröffentlichte die Deutsche Bank eine Studie zur Qualität der Beratung von Privatanlegern, in der es unter anderem heißt: „Weitere Maßnahmen müssen folgen, um das Vertrauen der Kunden in die Qualität der Produkte und die Transparenz der Beratung zu stärken.“ Beim Lesen einer aktuellen Pressemitteilung zu einem Rohstoff-Fonds der gleichen Bank darf man allerdings zweifeln, ob diese Maßnahmen wirklich schon greifen.

Hier ein kleiner Auszug:

„Der Fonds ist in seiner Laufzeit unbegrenzt und erfüllt die UCITS III-Vorgaben. Er basiert dabei auf dem Deutsche Bank Liquid Commodity Index Allocator Index, der Alpha- und Beta-Strategien im Rohstoffsektor dynamisch kombiniert. Die Beta-Komponente basiert auf dem Deutsche Bank Liquid Commodity Index Mean Reversion Enhanced Excess Return After Cost Index (TM) (”MRE Index”).”

Dem Bankkaufmann-Blog fehlen die Worte.
TobiasH
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Verfasst am: 06.07.2010 22:56
<Sparen oder investieren>

32 Mannschaften streiten sich in diesen Tagen um die Krone im Weltfußball. In wichtigen globalen Wirtschaftsfragen dürfen dagegen nur 20 Länder mitreden. Immerhin, denn vor kurzem war dies nur sieben und später dann acht Staaten erlaubt. Die Rede ist vom alljährlichen G-20-Gipel, der an diesem Wochenende mit Vertretern der führenden Industrienationen in den kanadischen Orten Toronto und Huntsville stattfindet.

Bereits im Vorfeld teilte China mit, die Bindung der eigenen Währung Renminbi an den Dollar zu lockern. Die stark wachsende Wirtschaftsnation gab damit den Forderungen vieler anderer Staaten nach, die eigene Währung endlich aufzuwerten und damit den eigenen boomenden Export zu schwächen. Dieser nun erfolgte Schritt ist vorerst zwar nur als minimal zu bezeichnen, doch bei den verhärteten Fronten immerhin ein Teilerfolg.

Ein weiterer Streitpunkt sind die Sparbemühungen der Länder in der europäischen Währungsunion. Die hohen Staatsdefizite nach Stützung der Konjunktur und Rettung einzelner Banken bringen zum Teil drastische Sparpläne mit sich, um die verletzten Stabilitätskriterien der Euro-Zone möglichst schnell wieder zu erfüllen. Kritik daran wurde nun durch die USA laut, die befürchten, dass ein allzu strenges Sparen den sich gerade entwickelnden Konjunkturaufschwung wieder stoppen könnte.

In dieser Hinsicht zumindest kurbelt das G-20-Treffen die Wirtschaft an. Die Kosten für die Ausrichtung der Veranstaltung und vor allem für die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Gipfelteilnehmer haben eine neue Rekordhöhe erreicht. Umgerechnet 900 Millionen Euro werden hierfür mittlerweile aufgewendet. Viel Geld, das in anderen Bereichen wohl weitaus besser angelegt wäre.


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Verfasst am: 08.07.2010 23:19
< Pommes per Post >

Suchte man vor kurzem beim amerikanischen Online-Versandhändler Amazon nach Lebensmitteln, dann landete man höchstens bei Heinz Strunks Buch „Fleisch ist mein Gemüse“. Doch das hat sich nun geändert, auf der Internetplattform werden mittlerweile mehr als 40.000 Nahrungsmittel aller Art zum Verkauf angeboten.

Schon ab einem Warenwert von 20 Euro sollen für den Kunden keine Versandkosten mehr anfallen. Doch die insgesamt hohen Logistikkosten des Anbieters bleiben das Hauptproblem bei dieser Verkaufsart. Eine zunehmend ältere Gesellschaft und die Etablierung von Internetbestelldiensten in der Bevölkerung lassen die Amazon-Macher jedoch hoffen, dass ihr Modell hierzulande ähnlich erfolgreich werden kann wie in den USA.

Das von Buchbestellungen bekannte Amazon-System funktioniert jedenfalls. Kunden, die nach tiefgekühlten Pommes Frites gesucht haben, kauften laut Webseite auch eine Pommes-Schneidemaschine oder eine Fritteuse. In der Rubrik „Kundenrezensionen“ gibt es dagegen noch keine Einträge – das wäre für einfache Lebensmittel ohne literarisch aufgebaute Spannungsbögen und weit verzweigte Erzählstränge aber auch ein wenig übertrieben.


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Verfasst am: 01.08.2010 11:26
<Banker des Jahres>

Seit 1994 zeichnen ausgewählte Wirtschaftsjournalisten europaweit den „Banker des Jahres“ aus. In diesen Tagen wurde der Gewinner für das vergangene Jahr gekürt – und es war tatsächlich mal ein aktiver Geschäftsbanker. Das war in den Jahren zuvor wegen der Finanzkrise, die ja hauptsächlich eine Bankenkrise war, nicht mehr der Fall.

Für 2008 wurde mit dem luxemburgischen Premierminister Jean-Claude Juncker sogar ein Politiker geehrt, ein Jahr zuvor ging die Auszeichnung an den Notenbaker Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank. Doch nun konnte der Preis in der deutschen Bankenhauptstadt Frankfurt am Main bleiben.

Dort wurde in dieser Woche der Vorstandschef der Deutschen Bank gewählt. Josef Ackermann habe seine Bank auf einen guten Kurs gebracht und vor allem international wettbewerbsfähiger gemacht, lautet die Begründung für die Wahl des Schweizers Managers. Doch ob ihm diese Ehre wirklich gefallen mag?

Denn wie so oft bei solchen Auszeichnungen finden sich auch Namen in der Historie, die einen solchen Titel im Nachhinein nicht unbedingt verdient hätten. In diesem Fall ging die Ehrung für „herausragende Leistungen“ von Persönlichkeiten der europäischen Bankenwelt auch schon an die Chefs von ABN Amro und der Royal Bank of Scotland – zwei Institute, die dann später in der Finanzkrise trotz Auszeichnung ihrer Vorstände herausragende Probleme bekamen.

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Verfasst am: 05.08.2010 21:58
<Ohne Rücksicht auf Verluste>

Tritt er nun zurück oder nicht? Der Chef des britischen Ölkonzerns BP steht nach der Katastrophe im Golf von Mexiko offenbar kurz vor dem Aus. Nach einer beispiellosen Reihe von PR-Pannen, Verharmlosungen und Täuschungen sowie einem Kursverfall der Aktie um 40 Prozent wird erwartet, dass Tony Hayward in Kürze seinen Rückzug vom Amt des BP-Vorstandvorsitzenden erklären wird.

Angeblich soll dem Manager dieser unvermeidliche Schritt noch mit einer Abfindung in zweistelliger Millionenhöhe versüßt werden. Den durch die Ölpest gefährdeten Existenzen und der zerstörten Natur hilft dieser mögliche Rücktritt allerdings nicht. Viel schlimmer noch: Obwohl die Ölquelle, welche die größte Naturkatastrophe in der Geschichte der USA ausgelöst hat, noch immer nicht endgültig und sicher versiegelt ist, plant BP schon den Beginn der nächsten Bohrungen.

Vor der Küste Libyens wollen die Briten neue Tiefseebohrungen starten. Bedenken bezüglich der Sicherheit haben die Verantwortlichen trotz des verheerenden Ausmaßes der aktuellen Katastrophe nicht. Die Profitgier scheint also weiter ungebrochen bei einem Konzern, der seine Existenzberechtigung eigentlich in den vergangenen Wochen verspielt haben müsste.


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Verfasst am: 08.08.2010 18:15
<Kleiner Druck, große Wirkung>

Mitteilungen von Banken müssen nicht immer in verständlicher Sprache geschrieben sein. Manche Kunden machen sich daher auch nicht die Mühe, solche Briefe im Detail zu lesen. Das sollten sie aber, besonders wenn ein schriftliches Einverständnis von dem Institut verlangt wird. Sonst muss man sich zum Beispiel nicht wundern, wenn persönliche Bankdaten plötzlich an so genannte Kooperationspartner der Banken, also an Versicherungen oder Bausparanbieter weitergegeben werden.

Genau hinschauen sollten auch Depotkunden der Deutschen Bank. Denn diese verschickt derzeit Briefe, bei denen es um Rahmenvereinbarungen für Wertpapiergeschäfte geht. Ach, das wird schon in Ordnung sein – denkt sich gewiss mancher Anleger, überfliegt diese Blätter rasch und schickt sie dann unterschrieben wieder zurück. Dieses gutgläubige Verhalten könnte sich jedoch als Fehler erweisen. Konkret geht es um diesen Satz: „Der Kunde erklärt sich damit einverstanden, dass die Bank die von den Emittenten an sie geleisteten Vertriebsvergütungen behält.“

Davon, dass Banken die Provisionen für bestimmte Produkte kassieren, war man bisher zähneknirschend ausgegangen. Doch dieses Schreiben sollte misstrauisch machen. Warum möchte sich das Finanzinstitut hier plötzlich absichern? Rechtsexperten vermuten, dass die Frage, ob den Banken diese Vermittlungsgebühren wirklich zustehen, richterlich geklärt werden muss. Bis dahin sollten solche Erklärungen besser nicht unterschrieben werden, raten Verbraucherschützer. Für einzelne Kunden könnte es dabei um einen hübschen Betrag gehen – für die Banken in der Summe allerdings auch.


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Verfasst am: 13.08.2010 18:02
<Deutschland ist fertig>

Neue Straßen werden hierzulande nicht mehr gebaut. Dieser an die Öffentlichkeit geratene Vermerk aus einer internen Akte des Bundesverkehrsministeriums sorgt derzeit für Aufsehen. Panik in der Bauwirtschaft, Jubel bei Umweltschützern. Diese freuen sich natürlich darüber, dass die Zubetonierung der Landschaft nun ein Ende finden soll, was bei einer langfristig rückläufigen Bevölkerungszahl in Deutschland auch sinnvoll erscheint.

Der wahre Grund für den angekündigten Baustopp von Autobahnen und Straßen liegt allerdings in der klammen Haushaltslage. Doch immerhin zehn Milliarden Euro sollen pro Jahr weiter in die Instandhaltung und dringend notwendige Reparaturen fließen. Für die Bauindustrie kann also vorerst Entwarnung gegeben werden. Beschäftigung gibt es weiter, wie ein Blick auf die vielen Schlaglöcher und das Wissen um marode Brücken beweist.

Alleine mit der Pflege von gut 13.000 Autobahnkilometern ist der Bund sicher gut ausgelastet, einige Neubauten wird es jedoch auch in Zukunft geben (müssen). Doch die Einsicht, dass die Instandhaltung des Verkehrsnetzes wichtiger ist, als ständig neue prestigeträchtige Projekte zu planen, ist auf jeden Fall lobenswert. Offizielles hierzu wird jedoch erst mit Veröffentlichung des neuen Bundesverkehrswegeplans im Herbst erwartet.


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Verfasst am: 19.08.2010 22:49
<Geld im Überfluss>

„Wenn ich eine Million Euro im Lotto gewinne, dann…“ – diesen Gedanken hat sicher jeder schon einmal still für sich durchgespielt. Soziales Engagement, Spenden und Geschenke werden dann gerne mit eingeplant, auch wenn selbst ein solcher Betrag zumindest für jüngere Leute mittlerweile nicht mehr bedeutet, sich komplett zur Ruhe setzen zu können.

Ganz andere Summen sind bei den Personen im Spiel, die in dieser Woche bekannt gegeben haben, die Hälfte ihres Vermögens verschenken zu wollen. 40 Amerikaner, die meisten davon Multimilliardäre, haben sich zu einer Gruppe namens „The Giving Pledge“ zusammengeschlossen. Zu ihnen gehören bekannte IT-Größen wie Bill Gates und Larry Ellison, berühmte Investoren wie Warren Buffet sowie reiche Banker und Großerben.

Mit der Initiative wollen diese Superreichen ein Zeichen für mehr Menschlichkeit setzen. Auch für ihr durch die Finanzkrise angeschlagenes Image ist die Aktion, obwohl bislang wenig Details bekannt wurden, eine gute Sache. Viele Hilfsorganisationen werden profitieren – ein Vorhaben also, das keine Kritik duldet? Nein, denn trotz aller Großzügigkeit dürfen solche Initiativen die soziale Rolle des Staates nicht ersetzen, denn nur ein demokratisches System kann eine einigermaßen gerechte Verteilung der Gelder gewährleisten.


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Verfasst am: 22.08.2010 22:15
<Finanzmetropole Eschborn>

Gestandene Börsianer kann so schnell nichts erschüttern. Wenn jedoch ab September von der „Deutschen Börse in Eschborn“ die Rede sein wird, dann dürften sich viele nur schwer daran gewöhnen. Denn eigentlich ist die Börse bei den meisten Menschen hierzulande fest in Frankfurt am Main verankert. Das wird sich nun ändern, der Grund dafür liegt – man ahnt es bereits – in der Einsparung von Steuern.

Einen zweistelligen Millionenbetrag an Gewerbesteuern will das Unternehmen durch den Umzug der „Neuen Börse“ vom derzeitigen Standort im Industriegebiet Hausen in den Frankfurter Vorort sparen. Der Hebesatz liegt in Eschborn deutlich unter dem in Frankfurt. Eine ordentliche Summe also für den Konzern, der allerdings einen Jahresumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro erwirtschaftet.

Für diese vergleichsweise geringe Ersparnis ziehen nun also fast alle Mitarbeiter und das gesamte komplexe IT-System um. Ein neues Gebäude namens „The Cube“ wurde in dem 20.000-Einwohner-Städtchen Eschborn eigens für die 2.000 Angestellten gebaut, stolze 21 Stockwerke hoch. Zurück bleibt in Frankfurt nur noch der alte Handelsplatz – als Fernsehkulisse in der Innenstadt.

Für die Stadt am Main ist das ein schwerer Schlag. Galt doch die Börse neben dem Bankenzentrum als das moderne Aushängeschild Frankfurts, vor allem im Ausland. Doch die Politik konnte den Umzug nicht verhindern. Nun wird es einsam um Bulle und Bär, die beiden beliebten Wahrzeichen des ewigen Auf und Ab der Kurse an der Frankfurter, pardon, an der Eschborner Börse.


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Verfasst am: 27.08.2010 12:47
<Die anderen Banker>

Die großen Finanzinstitute in diesem Lande werden es noch nicht in ihren Bilanzen merken, doch der Trend ist ansonsten unübersehbar. Umweltbanken sind bei der Bevölkerung beliebt, immer mehr Menschen eröffnen dort Konten oder verlagern zumindest einen Teil ihrer Ersparnisse in die Hände dieser Institute mit ökologischem Schwerpunkt.

Mit dem Geld fördern Banken wie die GLS vor allem Projekte aus dem Umweltbereich, unterstützen aber auch sozial engagierte Unternehmen und Bildungseinrichtungen. Ausschließlich in Ökoprojekte investiert dagegen die Umweltbank. Doch so oder so - täglich kommen neue Kunden hinzu, die sich vor allem wegen der oft schlechten Beratung von den herkömmlichen Banken abwenden. Zinsgier ist sicher nicht ihr Motiv.

Noch sind die Bilanzsummen vergleichsweise gering, doch die Zuwachsraten beeindrucken sicher auch Großbanken, auch wenn sie es nicht öffentlich zugeben. „Social banking“ heißt dieser neue Trend, ausgelöst durch einen allgemeinen Wertewandel in der Bevölkerung. Zahlreiche Mitarbeiter, die derzeit von den Ökobanken eingestellt werden, um den Kundenansturm zu bewältigen, belegen dies. Eine kleine, aber feine Bewegung, die der Branche gewiss nicht schaden kann.

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Verfasst am: 16.09.2010 22:42
< Reise in die Zukunft >

Die internationale Seeschifffahrt eignet sich gut als Konjunkturbarometer. 90 Prozent des globalen Handels werden auf dem Seewege transportiert. Leere Containerschiffe und sinkende Frachtraten verkündeten schon früh die Wirtschaftskrise, mittlerweile sieht es in den Häfen wieder besser aus. Dementsprechend gut ist auch die Stimmung auf der derzeit in Hamburg stattfindenden Schiffbaumesse „Shipbuilding, Machinery & Marine Technology“. Doch wie wird es um die Schifffahrt in 20 Jahren stehen? Der finnische Hersteller von Schiffsmotoren Wärtsilä hat anlässlich der Messe drei interessante Szenarien entworfen.

Im ersten Szenario „Rough Seas“ sind die Ressourcen knapp geworden, weltweit gibt es soziale Spannungen. Regierungen kontrollieren die Häfen, bewaffnete Eskorten begleiten die Schiffe. Das Szenario „Yellow River“ sieht China als alles dominierendes Land. Arbeits- und ressourcenintensive Produktion hat sich nach Afrika und in andere asiatische Staaten verlagert, dort entstehen neue Häfen. Globale Konzerne und Megastädte prägen das dritte Szenario „Open Oceans“. Diese haben die Macht über die Nationalstaaten gewonnen. Güter wie sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Energie werden zwischen den Städten hin und her transportiert. Massive Umweltprobleme haben darüber hinaus zur Entwicklung von Entsalzungs-, Abfallmanagement- und Recyclingschiffen geführt.

Alle drei Szenarien sind durchaus vorstellbar. In 20 Jahren, vielleicht schon in zehn oder erst in 30 Jahren. Und vielleicht auch als eine Mischung aus allen drei Zukunftsvisionen. Für Unternehmen aus der Branche, aber auch die Politik, sind sie auf jeden Fall Denkanstöße. Strategisches Handeln ist gefragt, um die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen. Bei Politikern auch gerne über die laufende Legislaturperiode hinaus.

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Verfasst am: 23.09.2010 22:42
< Keine Angst vor Basel III >

Unter den meisten Bankern war die Furcht groß. Die neuen Eigenkapitalregeln der „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich“ (BIZ) sollten die schlechten Erfahrungen aus der Finanzkrise berücksichtigen – weitaus härtere Vorschriften als bislang wurden unter dem Schlagwort „Basel III“ erwartet, benannt nach dem Sitz der BIZ in der drittgrößten Schweizer Stadt. Doch es kam in dieser Woche nur halb so schlimm wie gedacht, die Aktien der Finanzinstitute legten zum Teil kräftig zu.

Die Vorschriften fallen zwar strenger aus, werden jedoch in den nächsten Jahren erst einmal schrittweise eingeführt. Ziel der neuen Regeln ist es, dass der Staat bei Liquiditätsproblemen von Banken wie in der Finanzkrise nicht wieder als Helfer einspringen muss. Diese Praxis hatte den Steuerzahler in jüngster Vergangenheit Milliardenbeträge gekostet. Im Zuge der Finanzmarktreform soll dies nun weitgehend verhindert werden, indem Banken ab dem Jahr 2013 stufenweise mehr Eigenkapital vorhalten müssen.

Überwiegend positiv wurden die neuen Regeln vor allem deshalb aufgenommen, da sie den konjunkturellen Aufschwung voraussichtlich nicht – wie zuvor von vielen befürchtet – hemmen werden. Kritiker sehen in dieser Hinsicht jedoch weiterhin Gefahren, vor allem bei der erschwerten Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen. Beim nächsten Treffen von politischen Vertretern der 20 größten Industrienationen sollen die Regeln konkretisiert und umgesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass dies in allen Ländern ohne Ausnahme geschieht.


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Verfasst am: 26.09.2010 12:13
< Ab die Post >

Es gab Zeiten, da war das Geschäft mit Privatkunden und eher geringen Renditen für die Bankkonzerne nicht sonderlich attraktiv – das große Geld wurde vor allem im Investmentbanking gemacht. Doch diese Einstellung hat sich geändert, aktuell gut zu beobachten bei der Deutschen Bank. Das größte heimische Finanzinstitut will die Postbank, an der es schon knapp ein Drittel besaß, jetzt mehrheitlich übernehmen.

Hauptgrund sind die ungefähr 14 Millionen Kunden der Postbank. Diese Masse sei laut Konzernchef Josef Ackermann „strategisch attraktiv“. Für den Sinneswandel ist die Deutsche Bank nun bereit, mehr als sieben Milliarden Euro zu zahlen – finanziert über eine Kapitalerhöhung. Bei den Anlegern kam diese Nachricht nicht gut an, der Aktienkurs verlor. Vor einiger Zeit hatte die Deutsche Bank bereits die kleineren Institute Norisbank und Berliner Bank geschluckt.

Ziel der Übernahmen dürfte es sein, Stabilität in das bislang oft stark schwankende Ertragsgeschäft zu bringen. Auch gewisse Synergieeffekte dürften nicht ausbleiben, ein Personalabbau ist daher zu befürchten. Die Marke Postbank soll zwar erhalten bleiben, doch für die treuen Kunden könnte sich dauerhaft einiges ändern. War das Portfolio der Bonner Bank mit ihren mehr als 1000 Filialen bisher eher übersichtlich, drohen nun auch Finanzprodukte, die nicht immer gleich auf den ersten Blick zu durchschauen sind.

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Verfasst am: 28.09.2010 12:31
<Haushalts- und Schlaglöcher>

Wenn die Straße vor der eigenen Haustür noch immer tiefe Schlaglöcher als Folge des harten Winters aufweist, wenn die Schwimmhalle um die Ecke plötzlich geschlossen wird und wenn die Gebühren für den Kindergarten schon wieder deutlich erhöht wurden, dann gibt es für das alles zusammen wahrscheinlich nur einen einzigen Grund: die klamme Finanzlage der Kommunen.

Dass es um die Situation der Gemeindehaushalte nicht besonders gut bestellt ist, zeigen die heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Im ersten Halbjahr 2010 lag das Finanzierungsdefizit der Gemeinden und Gemeindeverbände (ohne Stadtstaaten) in Deutschland bei 7,8 Milliarden Euro. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum fast eine Verdoppelung. Schuld daran sind vor allem die Ausgaben, die um mehr als vier Prozent auf insgesamt 84,7 Milliarden Euro stiegen, während die Einnahmen nahezu konstant bei 76,8 Milliarden Euro verharrten.

Der Aufschwung, der die hiesige Wirtschaft nach dem Einbruch 2009 wieder beflügelt hat, ist also noch nicht bei den Kommunen angekommen. Für das Gesamtjahr wird sogar ein Rekorddefizit von etwa 15 Milliarden Euro erwartet. Begründet wird dies jedoch nicht nur mit den Folgen der Finanzkrise, sondern auch mit einer fast chronischen Unterfinanzierung.

Nicht vergessen werden sollte dabei allerdings, warum die Ausgaben unter anderem so stark gestiegen sind. Neben erhöhten Geldern für Soziales, Personal und Zinsen legten auch die Bauausgaben um rund ein Fünftel zu. Bei dieser Steigerung jedoch handelt es sich zum Großteil um die Umsetzung des Konjunkturpakets – angedacht zur Belebung der Wirtschaft nach der Krise.


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Verfasst am: 30.09.2010 22:24
< Kein zurück >

Der Videorekorder ist seit einem Jahr kaputt und längst entsorgt. Vermisst wird er nicht, denn die Lieblingsfilme sind mittlerweile auf DVD vorhanden, viele schöne Konzerte sowieso. Und Fernsehsendungen muss auch keiner mehr „auf Video aufnehmen“, denn sie sind zum Großteil zeitversetzt in den Mediatheken der einzelnen Sender abrufbar. Zeit, sich auch von den alten Videokassetten zu trennen – aus dem digitalen Zeitalter gibt es keinen Weg zurück.

Da verwundert diese Meldung aus den USA nicht: Blockbuster, der dortige Marktführer für Videotheken, muss wegen Schulden in Milliardenhöhe Insolvenz anmelden. 5000 Filialen besitzt der Konzern weltweit, doch der Anschluss an die moderne Technik wurde weitgehend verpasst. Selbst der Verleih von DVDs und Blu-ray-Discs konnte die Verluste nicht mehr auffangen. Die Kraft des Internets ist einfach zu stark.

In Deutschland ist die Krise ebenso deutlich zu spüren, mehr als 1000 Videotheken wurden in den vergangenen Jahren bereits geschlossen. Hoffnung machen jedoch internetfähige Fernsehgeräte, die in Zukunft den Markt erobern sollen. Die dadurch mögliche Ausleihe von Filmen und Spielen per Breitband-Internet soll zumindest Teile der Branche retten. Sicher ist dabei allerdings, dass die Videotheken bald ganz aus dem Straßenbild verschwinden werden – sie verlagern sich ins heimische Wohnzimmer.


Quelle: Bankkaufmann-Blog.com
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