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TobiasH
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Verfasst am: 16.02.2011 17:20
< Neue Standards >

In jedem größeren Supermarkt findet der Kunde hierzulande wahrscheinlich um die hundert verschiedene Sorten Käse oder Joghurt. Eine Vielfalt, die zwar nicht notwendig ist, aber von vielen Verbrauchern als angenehm empfunden wird. Bei technischen Produkten ist die Auswahl oft genauso groß, doch hier fühlen sich die meisten Kunden überfordert und wären auch mit weniger Wahlmöglichkeiten zufrieden.

Diese angebotene Vielfalt hat jedoch jenseits des meist fehlenden technischen Überblicks weitere Negativfolgen: Hat man sich zum Beispiel für ein bestimmtes Handy entschieden, dann wird auch ein entsprechendes Ladekabel dafür benötigt. So entstehen weitere Kosten, denn das vom alten Gerät passt garantiert nicht zu dem Neuerwerb und ist damit nur noch Elektroschrott. 50.000 Tonnen Müll kommen dadurch jedes Jahr zusammen, von dem nur etwa ein Drittel die Recyclinghöfe erreicht.

Ein Zustand, der nun auf Druck der EU-Kommission geändert wird. Netzteilreform nennt sich die neue Regelung, an der sich 14 Hersteller von Mobilfunkgeräten per Selbstverpflichtung beteiligt haben, darunter namhafte Branchengrößen wie Apple, Nokia und Motorola. Gewiss ein Schritt in die richtige Richtung, der Vorbild für viele andere Produktgruppen wie zum Beispiel Notebooks oder Digitalkameras sein sollte.


Quelle: Bankkaufmann-Blog.com
TobiasH
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Verfasst am: 19.02.2011 19:44
< Wirbel um Spitzenbanker >

Axel Weber, seit 2004 Präsident der Deutschen Bundesbank, tritt von seinem Amt zurück. Diese Meldung sorgte in der vergangenen Woche für große Aufregung in der Branche. Galt Weber doch als potentieller Nachfolger des Franzosen Jean-Claude Trichet an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB).

Seinen Rückzug begründete Weber mit fehlendem Rückhalt im EZB-Rat. So hatte er sich in der Finanzkrise gegen den dann doch durchgeführten Ankauf von Staatsanleihen ausgesprochen und auch dagegen gestimmt. „Eine Notenbank muss sich immer bewusst sein, welches Risiko sie eingeht, sobald sie im Grenzbereich von Geld- und Fiskalpolitik handelt“, erneuerte Weber in einem Interview mit dem Magazin „Der Spiegel“ seine Kritik.

Während Weber nun zunächst wieder als Professor arbeiten möchte, sind die Chancen Deutschlands auf die Besetzung des einflussreichen EZB-Chefpostens rapide gesunken. Schnell wurde jedoch ein Nachfolger für die Bundesbank-Spitze gefunden. Jens Weidmann, ein ehemaliger Student Webers, wird diesen Job schon im Mai übernehmen.

Eine Personalie, die nicht unumstritten ist, denn Weidmann war bis dato wirtschaftspolitischer Berater der Bundeskanzlerin. Nicht die beste Voraussetzung also für den künftigen Chef einer Notenbank, die sich der Unabhängigkeit von der Politik verschrieben hat. Ob er weiter bedingungslos am Ziel der Geldwertstabilität festhält, wird sich zeigen. Die Inflation hat ja in diesen Tagen schon vorlaut an die Tür geklopft.


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Verfasst am: 24.02.2011 21:55
< Fragliches Frühwarnsystem >

Wenn es mit einem Land wirtschaftlich bergab geht, dann macht sich das oft auf vielen unterschiedlichen Ebenen bemerkbar. Eine klare Sache also – möchte man denken. Doch wenn man konkrete Indikatoren für eine finanzielle Fehlentwicklung festlegen möchte, gestaltet sich das schwierig. Besonders, wenn daran gleich mehrere Staaten mit unterschiedlichen Interessen beteiligt sind.

So hat es auch eine Weile gedauert, bis es auf dem G20-Treffen der wichtigsten Industrienationen der Welt an diesem Wochenende in Paris zu einem vorzeigbaren Ergebnis kam. Herausgekommen ist eine Art Frühwarnsystem, mit der folgenschwere Ungleichgewichte in einzelnen Volkswirtschaften angezeigt werden können.

Zu den Indikatoren sollen die realen Wechselkurse, die Leistungsbilanzen sowie die Quote der Staatsschulden gehören. Das liest sich soweit erst einmal gut. Doch fraglich scheint, ob mit diesen Indikatoren wirklich Fehlentwicklungen wie die jüngste Wirtschaftskrise rechtzeitig erkannt werden. Zudem wurde bislang nicht bekannt, was genau passieren soll, wenn dieses Frühwarnsystem Alarm schlägt.

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TobiasH
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Verfasst am: 25.02.2011 18:03
< Unruhen sorgen für Unruhe >

Nach Tunesien und Ägypten nun auch Libyen. Der nachvollziehbare Aufstand der Bevölkerung gegen die Diktatoren setzt sich von Land zu Land fort. In Libyen ist die Lage nun besonders heftig eskaliert, das Gaddafi-Regime geht äußerst brutal gegen die Protestler vor. Eine Situation, die neben aller menschlichen Tragik auch wirtschaftliche Folgen hat.

Denn Libyen ist einer der größten Erdöllieferanten. Und der Markt für diesen Rohstoff schätzt neben Knappheit vor allem eines nicht: Unsicherheit. Als Folge der Unruhen stieg der Ölpreis daher für diverse Sorten an nur einem Tag um teilweise mehr als zehn Prozent und liegt damit auf dem höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Eine Entwicklung, die sich in den kommenden Tagen noch fortsetzen könnte.

Zu groß sind die Unsicherheiten in Libyen und anderen ölreichen Ländern. Was passiert zum Beispiel, wenn es auch in Saudi-Arabien zu einem Aufstand kommt? Für die Weltwirtschaft bedeutet das eine zusätzliche Belastung. In den vergangenen Monaten hatte die Inflationsrate bereits deutlich angezogen, die verteuerten Energiepreise könnten nun für einen weiteren Schub sorgen, der schon bald auf die Verbraucherpreise durchschlägt.

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TobiasH
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Verfasst am: 02.03.2011 21:54
< Vorrang für Boni >

Vor zwei Jahren stand es ziemlich schlecht um die Commerzbank. Nur mit Staatshilfe konnte das zweitgrößte deutsche Geldhaus gerettet werden. Nach der Gründung einer eigenen „Bad Bank“ stieg der Bund im Mai 2009 mit 25 Prozent plus einer Aktie bei der Commerzbank ein. Damit war die Großbank teilverstaatlicht, für viele Ökonomen ein unglaublicher Vorgang.

Mittlerweile steht die Commerzbank wieder besser da. Gestern vermeldete das Institut einen Milliardengewinn – das Konzernergebnis für das vergangene Jahr lag bei rund 1,4 Milliarden Euro. “2010 war in vielerlei Hinsicht ein erfolgreiches Jahr für die Commerzbank“, sagte dann auch der Konzernchef Martin Blessing bei der Präsentation der Zahlen.

Ein guter Zeitpunkt also, um langsam an die Rückzahlung der Steuergelder von insgesamt 16 Milliarden Euro zu denken. Doch Fehlanzeige. Immerhin: Die Staatshilfen sollen laut Blessing nun schon 2011 um einen „signifikanten Betrag“ zurückgeführt werden. Eine verbindliche Aussage hört sich irgendwie anders an.

Verbindlich sind allerdings die Boni-Zahlungen, welche die Commerzbank bereits wieder an die Mitarbeiter ausschüttet. Stolze 440 Millionen Euro wurden hier für 2010 gezahlt. Das ist sicherlich schön für die Angestellten der Commerzbank, aber eher schlecht für den Steuerzahler. Doch der ist ja heutzutage einiges gewohnt.


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Verfasst am: 07.03.2011 18:08
< Nur ein Traum >

Kaum läuft die Wirtschaft etwas besser, sprechen einige Politiker bereits wieder von „Vollbeschäftigung“. Volkswirte erinnern sich dann an die Beveridge-Kurve. Der britische Ökonom Wiliam Henry Beveridge beschrieb Vollbeschäftigung als ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt, bei der alle Produktionsmittel ausgelastet sind. Allgemein wird dabei von einer Arbeitslosenquote zwischen zwei und drei Prozent ausgegangen.

Ein Zustand, von dem Deutschland dann doch noch weit entfernt ist. 7,9 Prozent beträgt die aktuelle Arbeitslosenquote, das sind rund 3,3 Millionen Menschen. Ein Wert, der schon mal deutlich höher lag, aber noch weit von einer Vollbeschäftigung entfernt ist. Besonders, wenn man berücksichtigt, dass die Zahl der Arbeitssuchenden eigentlich viel höher ist.

„Die verdeckte Arbeitslosigkeit liegt in Deutschland derzeit etwa doppelt so hoch“, sagte dann auch Rolf Steil vor dem Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Der Leiter der Hamburger Arbeitsagentur ist daher eher skeptisch, was eine mögliche Vollbeschäftigung angeht. Das Arbeitskräftepotenzial gehe in den nächsten Jahren zwar zurück und theoretisch müsste ein Ausgleich stattfinden, doch diese Rechnung berücksichtigt nicht die geringe Qualifikation vieler Menschen.

Denn die Jobs werden komplizierter, einfache Tätigkeiten zunehmend maschinell erledigt. Seine Forderung an die Politik lautet daher: mehr Bildung und mehr Zuwanderung. „Davor haben wir uns lange genug gedrückt. Doch als schrumpfende Nation müssen wir endlich in den Wettbewerb um hochqualifizierte Arbeitnehmer treten“, so Steil. Ein Weg, den alle westeuropäischen Länder gehen müssen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Von der Vollbeschäftigung kann dann später immer noch geträumt werden.


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TobiasH
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Verfasst am: 09.03.2011 18:27
< Schon gelesen? >

Die Leipziger Buchmesse öffnet in wenigen Tagen, im Herbst trifft sich die Branche dann wieder in Frankfurt am Main. Die Stimmung in den Messehallen und auf den Verlagspartys wird wie auch in den vergangenen Jahren gut bis euphorisch sein. Spannende Neuerscheinungen werden gelobt, alte Bestsellerautoren lassen sich feiern. Doch am Buch-Himmel ziehen dunkle Wolken auf.

Was andere Branchen, zum Beispiel die Musik- und die Filmindustrie, schon durchgemacht haben, steht hier noch im großen Ausmaß bevor: Das Eindringen der Digitalisierung in festgefahrene Vertriebs- und Marketingwege. Gewiss, auch auf der Buchmesse spielen eBooks schon seit ein paar Jahren eine Rolle – aber wenn man sich auf den Messen genau umschaut, noch immer eine untergeordnete.

Der typische Buchleser trennt sich – verständlicherweise – nicht so gerne von seinen Lesegewohnheiten wie ein Musikliebhaber, der die neuesten Songs gerne sofort hören möchte und damit aus dem Internet laden muss. Dieses Beharren gilt jedoch nicht für die nun nachwachsende Generation, die keine Berührungsängste mit eBooks hat und Papierbücher, wenn überhaupt, nur noch bei Amazon bestellt, aber nicht in Buchläden.

Ein Schrumpfen der Buchhandels- und Verlagsbranche ist damit langfristig, auch in Deutschland, nicht zu verhindern. In den USA ist diese Entwicklung schon fortgeschritten. Mehr als acht Prozent der Bücher (in Deutschland weniger als ein Prozent) werden dort bereits in digitaler Form verkauft. Die große amerikanische Buchhandelskette Borders mit mehr als 1000 Filialen steht vor dem Aus. Deren Manager haben die Digitalisierung verschlafen, Schulden in Milliardenhöhe angehäuft und nun Insolvenz anmelden müssen.


Quelle: http://www.Bankkaufmann-Blog.com
TobiasH
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Verfasst am: 16.03.2011 19:52
Die Folgen des schweren Erdbebens und des anschließenden Tsunamis in Japan sind noch lange nicht in voller Gänze absehbar. Trotz der Trauer über das menschliche Leid und der Sorge über die zunehmende Radioaktivität wird bereits über die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes diskutiert. Denn die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt wurde von den Naturgewalten wohl so stark getroffen wie keine Industrienation seit dem Zweiten Weltkrieg mehr.

Experten schätzen die Schäden derzeit auf einen dreistelligen Milliardenbetrag. Neben der Zerstörung von Häusern, Fabriken und Teilen der Infrastruktur sorgte die unkontrollierbare Lage in mehreren Atomreaktoren bei den Menschen für Panik, zumindest aber für große Unsicherheit. In einigen Betrieben – wie zum Beispiel beim Automobilhersteller Toyota – steht die Produktion komplett still, die Energieversorgung ist in vielen Regionen gefährdet.

Hinzu kommt: Die wirtschaftliche Lage Japans war schon vor der Katastrophe nicht gut. Zu lange dauerte nun schon die Wirtschaftskrise in dem Land, zu hoch war die Verschuldung. Nun wird zusätzlich eine gewaltige Menge Geld für den Wiederaufbau benötigt werden, der Produktionsausfall in vielen Unternehmen könnte rasch zu einer Verschiebung von Marktanteilen an andere asiatische Länder führen.

Die Börse hat bereits reagiert: In Tokio belaufen sich die Kursverluste beim Marktwert der gehandelten Unternehmen bereits auf mehr als 500 Milliarden Euro. Auch weltweit sind die Kurse in den vergangenen Tagen kräftig gesunken, zu groß sind die Unsicherheit und die Besorgnis über die Zukunft der Hightech-Nation Japan.


Quelle: Bankkaufmann-Blog.com
Troy22
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Verfasst am: 22.03.2011 14:29 - Geaendert am: 22.03.2011 14:33
Quelle: focus.de

Die Sparkasse Tübingen hat beim Verkauf von Fondsanteilen nicht darüber aufgeklärt, dass sog. "Kickback" Zahlungen fließen.
Jetzt muss laut Urteil die Sparkasse die Fondsanteile zurücknehmen.

Den gesamten Artikel gibt es hier:
http://www.focus.de/finanzen/banken/tid-21743/kick-back-zahlungen-anleger-haben-rueckenwind_aid_611183.html

Wird das Urteil rechtskräftig, dann könnte eine Klagewelle über die Banken hereinbrechen.
Was mir aber nicht gefällt: Der Grundtenor ist wieder: Die Bank verdient dran, also muss es schlecht für den Kunden und gut für die Bank sein.
Es wird mit keiner Silbe erwähnt, ob sich das Investment für den Kunden gelohnt hat.
TobiasH
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Verfasst am: 23.03.2011 17:23
< Teurer Rettungsschirm >

Der Europäische Rettungsfonds, von den Medien gerne als Rettungsschirm bezeichnet, ist politisch umstritten. Er soll die finanziell knappen Länder der Euro-Zone unterstützen. 500 Milliarden Euro sollen notfalls insgesamt bereitgestellt werden, unklar war bislang die genaue Verteilung der Lasten. In dieser Woche kam es nun zu einer Einigung, der lange Verhandlungen voraus gingen – Spötter mögen auch sagen: ein langes Gefeilsche.

Die Hauptlast an einem nun dauerhaft angelegten Rettungspaket wird Deutschland tragen. Der Anteil des größten Landes der Euro-Zone am Fonds wird 27 Prozent betragen – mehr als zunächst geplant. Diese Zahl ergibt sich aus Berechnungen über den deutschen Anteil an der Europäischen Zentralbank und der Wirtschaftskraft des Landes. Zunächst werden 80 Milliarden Euro an Zahlungen benötigt, das macht für Deutschland knapp 22 Milliarden Euro. Der Restbetrag soll durch sogenanntes abrufbares Kapital gesichert werden.

Mit Portugal steht anscheinend bereits ein neuer Kandidat für das Rettungspaket bereit. Das hoch verschuldete Land steckt mittlerweile auch in einer zunehmenden politischen Krise. Als Folge könnten die Portugiesen nun Geld aus dem Fonds benötigen – eine Entscheidung darüber könnte bereits in dieser Woche fallen. Portugal würde damit Irland unter den Rettungsschirm folgen, auch Griechenland hat bereits finanzielle Hilfen erhalten.

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TobiasH
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Verfasst am: 28.03.2011 22:16
< Einfach kompliziert >

Das deutsche Steuergesetz ist wohl das komplizierteste der Welt. In schöner Regelmäßigkeit fordern Politiker und Verbände daher die Entschlackung des unglaublich umfangreichen Regelwerks, der zahlreichen Vorschriften und Ausnahmen.“Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel“ wurde dabei zu einem besonders populären Symbol. Doch das ist in unserer Lobbygesellschaft wahrscheinlich ein zu ambitioniertes Ziel – etwas einfacher wäre aber schon schön.

In dieser Woche wurde im Bundestag deshalb über ein Steuervereinfachungsgesetz beraten. Noch in diesem Jahr soll es in Kraft treten. In etwa 30 Punkten soll es die Bürger und Unternehmen, aber auch die Finanzverwaltungen entlasten. Doch schon gibt es Kritik. So beurteilte die Organisation der Bundessteuerberaterkammer einige der geplanten Regeln bereits als nicht umsetzbar.

Auch an der Möglichkeit, die Steuererklärung künftig nur noch im Zweijahresrhythmus abzugeben, regt sich Protest. Dies hört sich zwar zunächst verlockend an, mindert aber nicht den Arbeitsaufwand – und führt zudem dazu, dass der Staat bei einer Steuerrückzahlung das Geld ein Jahr länger zinslos für sich behält. Außerdem besteht erfahrungsgemäß die Gefahr, dass sich die Rechtslage innerhalb von zwei Jahren bereits wieder geändert hat. Einfacher geht anders.


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TobiasH
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Verfasst am: 03.04.2011 10:40
< Verstrahlte Schiffe >

Dass es Menschen gibt, die Angst vor Schiffen haben, ist bekannt. Dabei handelte es sich bislang jedoch um die Furcht, überhaupt eine Reise auf dem Wasser zu unternehmen oder an der Seekrankheit zu leiden. In diesen Tagen ist etwas Neues dazugekommen: die Angst vor möglicherweise radioaktiv verstrahlten Schiffen und ihrer Ladung.

Die Diskussion darüber dominierte auch die Bilanzpressekonferenz der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), einem der führenden Hafenbetreiber Europas. Nach dem markanten Einbruch durch die Wirtschaftskrise konnte das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2010 wieder positive Zahlen präsentieren. Der Konzernumsatz stieg um 8,3 Prozent, auch das Betriebsergebnis legte deutlich zu.

Doch das alles interessierte diesmal nur am Rande. Zu sehr steht die vom weltweiten Handel abhängige Schifffahrt unter dem Schock der Geschehnisse in Japan. Meldungen über die dort stark erhöhte Radioaktivität lassen befürchten, dass Frachtschiffe, die japanische Häfen angelaufen haben, nun radioaktiv belastet auch Hamburg ansteuern könnten. In China wurde bereits ein verseuchtes Schiff wieder zurück nach Japan beordert.

Mitte April werden die ersten Schiffe mit jeweils tausenden Containern aus Japan in Deutschland erwartet. Man arbeite daher bereits in enger Abstimmung mit den Behörden, hieß es auf der Pressekonferenz. Doch eine gewisse Ratlosigkeit können die Verantwortlichen derzeit nicht verbergen. Man setze viel Hoffnung auf eine Vorabkontrolle durch die Reeder und durch Häfen wie Rotterdam, die gewöhnlich zuerst von Schiffen aus Asien angesteuert werden – doch ob das die besorgte Bevölkerung beruhigen kann?

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TobiasH
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Verfasst am: 10.04.2011 11:00
< Alles anders >

Noch vor einem Monat waren die Pläne für einen Börsengang bei Hapag Lloyd weit fortgeschritten. Das freundliche Börsenumfeld, die sich wieder stabilisierende Konjunktur und die Erholung der Schifffahrtsmärkte signalisierten der traditionsreichen Reederei, dass die Zeiten für einen solchen Schritt derzeit äußerst günstig stehen. Doch dann kam das Erdbeben von Japan.

An den Börsen ging es kräftig bergab, das Kursniveau hat sich zwar mittlerweile weltweit wieder stabilisiert, doch die Unsicherheit an den Märkten ist zurück. Keine guten Zeiten also für Börsenpläne, auch der Gang aufs Parkett von Hapag Lloyd wurde deshalb wieder abgesagt. Doch die Folgen dieser Entscheidung sind weitreichend, denn viele Investoren verfügen in diesen Tagen über reichlich Gelder.

Viele neue Interessenten stehen nun bereit, um Anteile an Hapag Lloyd zu kaufen. Da ist zunächst der kleine Wüstenstaat Oman, welcher über einen Staatsfonds laut eigenen Angaben 15 Prozent an der Reederei übernehmen möchte. Auch ein chinesischer Logistikkonzern scheint interessiert. Doch an Hapag-Lloyd sind neben dem Touristikunternehmen Tui bereits die Stadt Hamburg, ein Unternehmer und Versicherungen beteiligt – bei so vielen Großaktionären würde ein Börsengang kaum noch Sinn machen.


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TobiasH
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Verfasst am: 15.04.2011 12:44
< Die Kapitalerhöhung >

Es geht um elf Milliarden Euro. Und um die Zukunft der Commerzbank. In dieser Woche hat das Frankfurter Finanzinstitut eine Kapitalerhöhung gestartet, die in der deutschen Bankenbranche ihresgleichen sucht. Zur besseren Einordnung dieser Zahl muss man wissen, dass die Bank zuvor an der Börse nicht einmal mit einem Marktwert von acht Milliarden Euro gehandelt wurde. Dementsprechend nervös waren alle Beteiligten und die potenziellen Investoren, doch die Sache ging gut aus.

Mit diesem Geld will die Commerzbank nun einen Großteil ihrer Schulden beim Staat zurückzahlen. Nach der Finanzkrise waren insgesamt 16 Milliarden Euro notwendig geworden, um das angeschlagene Geldhaus zu retten. Die zweitgrößte Bank des Landes war damit teilverstaatlicht, was die Kritik vieler Ökonomen hervorrief. Der jetzige Schritt dürfte also wie ein Befreiungsschlag für Konzernchef Martin Blessing wirken.

Zudem gibt es einen erfreulichen Nebeneffekt für die Vorstände der Commerzbank: Dank der Rückzahlung von mehr als 50 Prozent der Staatshilfen dürfen sie nun bald wieder mehr verdienen. Seit zwei Jahren war ihr Gehalt bei 500.000 Euro pro Person gedeckelt. In diesem Jahr sollte die Regelung sogar für alle Mitarbeiter des Konzerns gelten, denn einige hochrangige Banker überschritten die Grenze dank der Bonuszahlungen offenbar deutlich. Doch zu dieser Beschränkung wird es nun nicht mehr kommen – ob es sich also wirklich nur um einen Nebeneffekt der Kapitalerhöhung handelt?


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Verfasst am: 17.04.2011 16:07
< Wackelkandidat ohne Regierung >

Im Schatten der dramatischen Ereignisse in Japan und Nordafrika weitet sich die Euro-Krise aus. Nach Irland und Griechenland hat nun auch Portugal trotz anfänglichem Zögern finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Galten bislang neben Irland vor allem die südeuropäischen Länder als Sorgenkinder, bereitet plötzlich auch ein Staat in Mitteleuropa Probleme.

Belgien hat so hohe Schulden angehäuft, dass sich mittlerweile vermehrt Bedenken über die Kreditwürdigkeit des Landes verbreiten. Neben dem Schuldenstand bergen auch die Fälligkeiten der Staatsanleihen und die Abhängigkeit von ausländischem Kapital hohe Kreditrisiken, hieß es kürzlich in einer in den Medien verbreiteten Analyse des Internationalen Währungsfonds.

Derzeit ist Belgiens Gesamtverschuldung etwa so hoch wie das Bruttoinlandsprodukt – das ist der dritthöchste Wert in der Euro-Zone. Und es gibt wenig Aussicht auf Besserung, denn seit fast einem Jahr ist Belgien nun schon ohne Regierung. Damit hält das kleine Land, das unter einem starken wirtschaftlichen Nord-Süd-Gefälle leidet, einen negativen Weltrekord, den man eigentlich nicht in Europa vermutet hätte.


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Verfasst am: 18.04.2011 20:29
< Silber zu wertvoll >

Die Rekordpreise für Rohstoffe sorgen mittlerweile für immer kuriosere Folgen . So heißt es in einer aktuellen Mitteilung des Bundesfinanzministeriums: „Beginnend mit der 10-Euro-Gedenkmünze ‚125 Jahre Automobil‘ werden die Münzen in der Prägequalität Normalprägung, die zum Nennwert in den Verkehr gebracht werden, aus einer Kupfer-Nickel-Legierung hergestellt.“

Bislang hatten diese bei Sammlern begehrten Gedenkmünzen einen Silbergehalt von zehn Gramm. Doch diese Menge Silber hat derzeit einen Wert von etwa neun Euro. Damit liegt alleine der Rohstoffwert dieser Münzen nur noch knapp unter dem Nennwert. Stiege der Preis für Silber weiter an, dann könnten die Münzen laut Ministerium schnell zu einem Spekulationsobjekt werden.

Momentan liegt der Rohstoffpreis für Silber auf dem höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren. Silber folgt damit der Wertentwicklung von Gold, das in Krisenzeiten vor allem als Inflationsschutz begehrt ist, aber auch vermehrt von Industrieunternehmen nachgefragt wird. Eine Folge davon ist nun die komplette Umstellung auf Kupfer und Nickel für Gedenkmünzen. Das für Anfang Mai geplante Erscheinen der Automobilplakette verschiebt sich daher um einen Monat, denn die bereits geprägten Münzen werden eingestampft – und das Silber wieder verwertet.


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Verfasst am: 22.04.2011 17:13
< Mehr als ein Warnschuss >

Die großen Ratingagenturen genießen seit der Finanzkrise nicht mehr den besten Ruf. Zu spät kamen ihre Herabstufungen oft, lautete die Kritik, und zu stark schädigten ihre Urteile die betroffenen Länder zusätzlich zu der meist sowieso schon angespannten Lage. Nun gab es wieder eine weltweit beachtete Aussage einer Ratingagentur – und diesmal scheint ein besonders wunder Punkt getroffen zu sein.

Standard & Poor’s, eine der global führenden Ratingagenturen, hat der USA einen herben Warnschuss verpasst. Die Staatsverschuldung der Amerikaner sei mittlerweile so hoch, dass eine Herabstufung der Bonität des Landes in den nächsten zwei Jahren in Erwägung gezogen werden könnte. Ein solches Urteil über die Kreditwürdigkeit war man bislang nur gewohnt, wenn es um so genannte Pleitestaaten wie Griechenland oder Portugal ging.

Doch nun scheint auch die größte Industrienation der Welt bedroht. Und obwohl die hohe Staatsverschuldung der USA seit Jahren kein Geheimnis ist, reagierten die Börsen verstört. Alle wichtigsten Indizes gaben deutlich nach. Denn sollte der größte Schuldner der Welt wirklich in eine finanzielle Schieflage geraten, dann könnte das Auswirklungen haben, welche die negativen Folgen der jüngsten Finanzkrise bei weitem übersteigen.


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TobiasH
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Verfasst am: 26.04.2011 19:43
< Italiens Topbanker >

Die Europäische Zentralbank (EZB) besteht seit nunmehr 13 Jahren und ist unter anderem für die Geldpolitik innerhalb der Euro-Zone zuständig. Durch eine geschickte Zinspolitik sollen sowohl die Preise stabil bleiben als auch die Wirtschaft in den einzelnen Ländern möglichst ohne allzu große konjunkturelle Schwankungen wachsen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei der Präsident, der die Richtung vorgibt und als Kopf der EZB in den Medien stets besonders beobachtet wird. Bislang hatten Wim Duisenberg von 1998 bis 2003 und seitdem Jean-Claude Trichet diese Funktion ausgeübt. Trichets Amtszeit endet nun turnusgemäß nach acht Jahren im Herbst 2011, ein Nachfolger wird bereits gesucht. Mit Blick auf die Euro-Krise und aufkommende Inflationstendenzen eine durchaus spannende Herausforderung

Gute Chancen wurden ursprünglich dem deutschen Banker Axel Weber zugerechnet, was sich aber durch seinen Rücktritt als Chef der deutschen Zentralbank vor einigen Wochen mittlerweile erledigt hat. Und damit wohl auch die deutschen Ambitionen auf diesen prestigeträchtigen Posten. Offenbar läuft nun alles auf den italienischen Notenbankchef Mario Draghi hinaus.

Italien hat sich in der Vergangenheit zwar nicht gerade als ein Hort der Geldwertstabilität erwiesen, doch Draghi gilt als weltweit anerkannter und erfahrener Finanzfachmann, dessen Kandidatur nun offiziell von Frankreich getragen wird. Damit dürfte wohl auch die deutsche Unterstützung für den Harvard-Professor über kurz oder lang sicher sein.


Quelle: Bankkaufmann-Blog.com
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