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Forenübersicht >> Finanzwelt & Bankpraxis

Aktives Fondsmanagement überflüssig und teuer?
 
Guybrush
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 14.06.2004 10:56
Nur, um mal Anstoß zu einer hoffentlich interessanten Diskussion zu geben:

Ich hab kürzlich von einem wohl sehr angesehen Universitäts-Professor der Wirtschaft gehört, der gesagt hat, es sei eigentlich unnötig, aktiv gemanagte Fonds aufzulegen und einen teuren Fondsmanager zu bezahlen, da die wenigsten aktiv gemanagten Fonds langfristig besser als der Markt laufen und einfach zu teuer seien (jährl. Verwaltungsgebühr usw).
Hab allerdings echt keine Ahnung in wieweit da was dran ist, aber mich würde interessieren, wie ihr das seht.

PS. Weiß zufällig jemand, wie der Prof heißt, den ich meine? Muß wohl viel Geschrei gegenben haben, als er das gesagt hat, und er bringt wohl öfter so Knaller...

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B-Man
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 14.06.2004 16:01
Was verstehst du unter aktiv gemanagtem Fond bzw. was ist ein nicht aktiv gemanagter Fond?
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 14.06.2004 22:16
Bei einem passiv gemanagten Fonds bildet der Fondsmanager einen Index nach.
Bei einem aktiv gemanagten Fonds will der Fondsmanager diesen Index als Benchmark schlagen. Deshalb kümmert er sich besonders darum, besser zu sein als die Indexentwicklung.

Überflüssig finde ich einen aktiv gemanagten Fonds bei einem Fonds, der nur Euro-Anleihen beinhaltet.

Sinnvoll finde ich einen aktiv gemanagte Fonds bei Aktien aus einer bestimmten Region wie Osteuropafonds oder Fernostfonds.
koopi
Rang: IPO

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Verfasst am: 15.06.2004 09:42
Hallo,

dein Professor hat recht. Einschlägige Untersuchungen haben gezeigt, dass aktiv gemanagte Fonds i.d.R. nicht besser abschneiden als passive Fonds. Viel mehr noch sind sie oft sogar schlechter.
Ebenso hat man herausgefunden, dass die Fonds, die in der Vergangenheit gut wahren oftmals in den Folgejahren eher durchschnittlich waren.

Ich selbst habe einmal im Rahmen meines Studium knapp 1000 Fonds untersucht und mußte ebenfalls feststellen, dass bis zu 80% (je nach Anlageschwerpunkt) schlechter abschnitten als ihre Benchmark.

Die Statistik hierzu findest du unter
http://www.bankstudent.de/downloads.htm

Dort befindet sich unter Semesterberichte auch eine entsprechende Semesterarbeit zum Thema.

Viele Grüße

Jens Koopmann
Webmaster http://www.bankstudent.de
Guybrush
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.06.2004 08:52
@koopi: Zählen nicht Fondsmanager zu den bestbezahlten Leuten in der Bank? Wenn man sich deine Studie auf Bankstudent.de anguckt wundert man sich, daß die Jungs überhaupt bezahlt werden...

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koopi
Rang: IPO

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Verfasst am: 16.06.2004 09:32
Nur die Hoffnung zählt und wenn mal einer ein besonders gutes Jahr hatte, dann wird das Marketingmäßig ja auch gleich entsprechend ausgenutzt.

In Amerika hingegen sind reine Indexfonds schon viel verbreiteter. Auch in Deutschland haben Index-Zertifikate mittlerweile einen hohen Stellenwert. Und die Fondsgesellschaft IndexChange (HVB-Group) hatte zuletzt sogar die nach der DWS höchsten Mittelzuflüsse erhalten.

Insofern wird sich meiner Meinung nach hier in Deutschland auch in den nächsten Jahren der Markt ordentlich verändern.

Problem dabei ist nur, dass passive Fonds weniger Gewinn für die Banken abwerfen, da der Kunde in der Regel deutlich weniger für sie zahlt.

Viele Grüße

Jens
Webmaster http://www.bankstudent.de
Guybrush
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.06.2004 09:40
Hört sich in meinen Ohren an als würden die Banken die Kunden vorsätzlich übern Tisch ziehen. Ich mein, die Dinger sind ja schließelich teuer in der Verwaltung und im Ausgabeaufschlag, bringen aber weniger als die Indexzertifikate....

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koopi
Rang: IPO

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Verfasst am: 16.06.2004 10:06
Ist was wahres dran obwohl ich vielmehr glaube, dass die meisten Bankberater keine Ahnung haben, dass Indexprodukte wirklich meist besser sind.

Insofern ist es ein Teil nicht wollen, ein Teil nicht Wissen und ein Teil nicht können...

Viele Grüße

Jens
Webmaster http://www.bankstudent.de
Guybrush
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.06.2004 12:33
Tja... von nix kommt auch nix.
Jetzt würde mich bloß mal interessieren, wie der gute Professor hieß, der das gesagt hat, wäre sicher interessant, seine Publikationen zu lesen. Soll wie gesagt sehr umstritten sein, der Mann. Schon als er das mit den Fonds gesagt hat, kam aus allen möglichen Ecken Geschrei, das sei ja gar nicht wahr und überhaupt (getroffene Hunde bellen) und er muß wohl mehrere solcher Aussagen getroffen haben. Aber der Prophet gilt ja bekanntlich im eigenen Lande nichts...

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Weidener
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 21.07.2007 08:51
Die beste Strategie für Privatleute ist, nur in Indexfonds zu investieren. Denn die geben zu niedrigen Kosten die Erträge von Aktien, Anleihen und Immobilienanlagen weiter. Experten nennen einen solchen Anlagestil passives Investieren oder Indexing, da Anleger lediglich einen zu Grunde liegenden Index oder Aktienkorb in ihrem Depot nachbilden.
Basti82
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 21.07.2007 12:28
Also ich denke das kann man pauschal gar nicht vernünftig beantworten. Wenn man sich Aktienfonds mit schwerpunkt Europa anguckt dann stimmt das sicherlich, dass es sehr wenige schaffen wirklich besser zu sein, ähnlich beim Schwerpunkt Deutschland oder USA. Bei gering kapitalisierten Märkten wie China und Schwellenländer allgemein oder auch Sonderthemen (Klima o.ä), kann ein Fondsmanager sicherlich mehr rausholen, als ein schlecht diversifizierter Index.

Ausserdem ist der Faktor "Manager" nicht zu unterschätzen, wird aber häufig bei der Titel auswahl ausser acht gelassen. Die wirklich erfolgreichen Fondsmanager sind ihr Geld auch Wert, aber häufig kommt es beim Wechsel zu Performance einbußen.

Und Gott sprach zu den Steinen: "Wollt ihr Panzergrenadiere werden? Und die Steine antworteten:" Ja, aber wir sind nicht hart genug!"

juli06
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 21.07.2007 16:04
Sicher ist ein Indexfonds nicht besser als der Markt. Fonds, die in bestimmte Märkte investieren bzw. streuen können besser, aber auch schlechter sein. Nur welcher Anleger hat so viel Geld, einen best. Index mit den bestimmten Wertpapieren nachzubilden. Und wenn ja, dann sind Fondsanteile immer noch preiswerter zum Einsteigen. War das nicht ein Grundgedanke der Fonds?
 

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