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Bereich Finanzwelt & Bankpraxis |
Moderator: TobiasH |
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Commerzbank kauft Dresdner Bank für zehn Milliarden Eur |
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Verfasst am: 31.08.2008 19:38 |
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"Deutschland bekommt eine neue Großbank: Die Commerzbank übernimmt die kriselnde Allianz-Tochter Dresdner Bank - die Aufsichtsräte haben den 9,8-Milliarden-Euro-Deal jetzt perfekt gemacht. Das Geschäft bedroht Zehntausende Jobs, der traditionsreiche Name der grünen "Beraterbank" soll verschwinden."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,575476,00.htmlGruß
Patrick Wolf |
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Verfasst am: 31.08.2008 20:00 |
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Nun ist es ja auch endlich offiziell. Ich denke das die Dresdner an die Commerzbank geht, war ja keine Überraschung gewesen, da ein Deal mit den Chinesen m.E. nach nicht hätte durchgeführt werden können. Abgesehen davon war das ja auch schon am Markt erwartet worden und auch schon in den Börsenkursen beider Unternehmen mit eingepreist.
Gleichwohl, ist es für 10.000 Jobs die ja nun wohl fallen werden eine nicht so schöne Sache. Die Leittragenden dieser Übernahme werden mal wieder die viel Angestellten sein, die gehen werden müssen. Auch wenn keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden sollen, werden die Rationalisierungen nicht nur über die normale Fluktuation und Alterteilszeitmodell dargestellt werden können. Viele Zeitverträge und auch Verträge über Personaldienstleister werden wohl nicht weiter verlängert werden und viele Leute in die Arbeitslosigkeit schicken. Eine Sache die ich schrecklich finde.
Aber, nice to know. Gemäß Zeitungsberichten soll die 100%tige Tochter der Dresdner Bank, die Oldenburgische Landesbank AG (bei der ich auch gelernt haben :-)) nicht an die Commerzbank verkauft werden. Die OLB soll zu 100% im Allianzkonzern integriert bleiben.
Da sieht man mal wieder, das eine "kleine Regionalbank" doch sehr profitabel sein kein. Anders kann ich mir sonst nicht vorstellen, warum die OLB nicht mitverkauft wird.
Der einzigste Grund den ich noch erkennen könnte, ist das die Allianz sonst keinen Bankvertriebsweg mehr für Ihre Versicherungsprodukte hat.
In diesem Sinne
Schöne Grüße
der Andy |
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Verfasst am: 01.09.2008 11:54 |
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Habe gerade mit einem ehemaligen Kollegen telefoniert, der jetzt bei der Dreba ist.
Ihm wurde am Freitag gesagt. daß seine Niederlassung zu 95% geschlossen wird, und er dann in eine Niederlassung versetzt wird, welche 80 km von seinem Wohnort enfernt ist. |
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Verfasst am: 01.09.2008 14:23 |
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abgesehen von den sicherlich in manchen Fällen auch "tragischen" Einzelschicksalen ist es eine interessante sache. |
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Verfasst am: 02.09.2008 18:42 |
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Die "Fusion" finde ich nicht gut!
Wenn es so weiter geht, mit den sch... Fusionen.. dann ist das nur gut für Renditen und Teilhaber und sonst für nix, aber auch nur kurzfristig...
Denn irgendwann zahlen die Kunden überall den gleichen Preis für Leistungen, da es dann wieder nur paar Große gibt, die den Ton angeben. Siehe Shell, Aral usw... Von der Freisetzung des Personals ganz zu schweigen...
Warum hatte denn die COBA das 5,20% Angebot....???!!!
Um sich das Geld für den Kauf von den Kunden zu holen...
Natürlich besser als Kredit..... |
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Verfasst am: 02.09.2008 23:55 |
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>>Die "Fusion" finde ich nicht gut!
Wenn es so weiter geht, mit den sch... Fusionen.. dann ist das nur gut für Renditen und Teilhaber und sonst für nix, aber auch nur kurzfristig...<<
Welcher Nachteil entsteht denn für die Kunden durch die Fusion von Commerzbank und DreBa? Eine Verschlechterung der Konditionen im Privatkundenbereich dürfte durch die starke Konkurrenz insbesondere von Direktbanken kaum realistisch sein.
Und wenn sich durch die Fusion für die Kunden nichts verschlechtert, sich für die Teilhaber aber etwas verbessert, ist sie ökonomisch gesehen sinnvoll. Nebenbei ist es noch gar nicht gesagt, ob die Fusion letzten Endes erfolgreich sein wird. Die Allianz kann da bekanntlich ein Liedchen von singen.
>>Denn irgendwann zahlen die Kunden überall den gleichen Preis für Leistungen, da es dann wieder nur paar Große gibt, die den Ton angeben. Siehe Shell, Aral usw..<<
Dein Vergleich mit Aral etc. hinkt. Es gibt es in Deutschland über 2000 Kreditinstitute. Dazu kommen noch tausende von ausländischen Unternehmen, bei denen man sein Geld verwalten lassen kann. Die Konkurrenz ist also bedeutend größer. Der Unterschied zu Benzin ist, dass ich dabei vergleichsweise ortsgebunden bin, sprich, wenn mein Tank leer ist, muss ich die nächste Tankstelle ansteuern und kann mir nicht ein Kanister Benzin aus den USA kommen lassen. Mein Geld kann ich dagegen mit einem Mausklick zu einer Bank in den USA schicken, wenn die Konditionen bei den einheimischen Banken zu schlecht sind.
>>Warum hatte denn die COBA das 5,20% Angebot....???!!!
Um sich das Geld für den Kauf von den Kunden zu holen...<<
Die 5,2 % hatten sie vermutlich wegen der hohen Geldmarktzinsen in Folge der Finanzkrise. Die paar Millionen, die sie durch dieses Angebot bekommen haben dürften in der Fusionsplanung kaum aufgefallen sein.
Der Kauf der DreBa wird durch Ausgabe neuer Aktien bzw Wandelanleihen, also durch Kapitalerhöhung, durch die Abgabe der cominvest an die Allianz und durch Beteiligungsübertragung finanziert. Übernahmen in dieser Größenordnung werden selten vollständig in bar abgewickelt.
>>Natürlich besser als Kredit.....<<
Was sind denn Kundengelder aus Sicht der Bank? FK vielleicht? Verbindlichkeiten? Unterschied zum Kredit??? |
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Verfasst am: 03.09.2008 10:09 |
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Also aus wirtschaftlicher Sicht sind Fusionen ja eigtl nur dann nicht sinnvoll, wenn sich durhc die Fusion ein Monopol bildet, oder zumindest ein Oligopol. Bis das bei den Banken passiert ist es noch lange hin. Nur müssen die Deutschen Banken langsam einfach mal anfangen über den Tellerrand hinauszublicken. Doch wie soll das gehen, wenn man selbst im Heimatmarkt nur ein kleiner Fisch ist?
Und selbst die Großbanken haben im ergleich zu anderen ländern sehr geringe MArktanteile!
Fusionen in der Deutschen Bankenwelt sind absolut notwendig um das Überleben zu sichern. Die HVB arbeitet ja jetzt schon für einen Italiener! Es wird so weiter gehen, wenn wir nicht aufpassen.
Auch einige Sparkassen haben zum Glück die Zeichen der ZEit erkannt udn schließen sich zusammen und auch das geht selten auf kosten der Anleger!
Leider natürlich oft auf Kosten von Mitarbeitern. Zumindets Kurzfristig. Flexible Mitarbeioter können allerdings von den neuen Möglichkeiten profitieren und wenn die Fusion erfolgreich ist werden später mehr Leute dort arbeiten als vor der Fusion!
Dann halt im Vertrieb und nicht mehr im Backoffice! |
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Verfasst am: 03.09.2008 11:15 |
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>>Also aus wirtschaftlicher Sicht sind Fusionen ja eigtl nur dann nicht sinnvoll, wenn sich durhc die Fusion ein Monopol bildet, oder zumindest ein Oligopol.<<
Fusionen bzw. Übernahmen sind dann nicht sinnvoll, wenn der Unternehmenswert nach der Fusion niedriger ist als vorher, und/oder wenn die Wirtschaftlichkeit hinterher schlechter ist als vorher. Glaubt man empirischen Untersuchungen ist das aber in fast 90% aller Übernahmen der Fall. Daimler/Chrysler, Allianz/DreBa sind da nur einige bekannte Beispiele.
Btw. Monopole oder Oligopole könne in einigen Fällen wirtschaftlich sinnvoll sein. In diesen Fällen wären Fusionen also durchaus begrüßenswert. |
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Verfasst am: 04.09.2008 00:04 - Geaendert am: 04.09.2008 00:08 |
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Das mag alles richtig sein, was ihr schreibt.
Bin selbst Arbeitgebervertreter in meinem Job!
UND: Dazu stehe ich!
DESSEN BROT ICH ESSE, DESSEN LIED ICH SINGE!!!
War aber die Jahre zuvor lang Arbeitnehmervertreter im Betriebsrat!
Ich kenne leider/Gott sei dank die ZWEI Seiten!
UND bin daher nicht blauäugig!
Klar, dass die DEUTSCHEN mehr flexibler werden müssen.
Wir sind leider zu verwöhnt, als Arbeitnehmer... zu der Meinung stehe ich!
Jedoch sollte man dies von objektiver Seite versuchen zu betrachen.
Ein Arbeitnehmer, der jetzt im Schnitt 35 bis 40km jeden Tag in die Arbeit pendelt, (wie ich), man muss flexibel sein, setze ich auch von meinem Personal voraus....!
Aber hat jener, der 35km etc. fährt gerade eine Familie gegründet, 250.000,- Euro Darlehen zu schultern, drei Kinder und wird von heut auf morgen vor die Wahl gestellt:
Sie sind ab morgen da: ( 180km EINFACH) oder SIE können gehen, (aufgrund von so nem Schwachsinn..), ein sehr guter MA noch dazu!!! weiss ich nicht, ob dies im Sinne der Gesellschaft ist, welche aufgrund von Kindermangel eh droht auszusterben... etc.
OK, das Haus würde dann letztendlch der BANK gehören, er entweder 4h unterwegs am Tag, nur um zu arbeiten, oder zieht zum Arbeitgeber(was ist mit dem Haus...Schulden...Kinder...Schule...soziale Kontakte...???), oder jener MA kündigt....
ZUKUNFT?
DENKT mal darüber nach, liebe Kollegen!
Würdet IHR, wenn Ihr in der Situation wärt, dann noch so schreiben???... hm...
Klar muss man auch die andre Seite beleuchten, aber meiner Meinung nach, habt ihr euch mit dem nicht richtig beschäftigt, sondern nur versucht meine "Zitate" zu zerlegen.
Wenn ich sowas mache, sollte ich sowas auch begründen können. SOWOHL, ALS AUCH!
Und, dass wir Deutschen am Sozialtod nagen, weil wir in der WELT bankentechnisch angeblich ein kleines Licht sind...
oder schlecht verdienen, oder keinen Wohlstand haben, das kann normalerweise nich wirklich jm. begründen...
WIR (Deutschen) meckern auf sehr hohem Niveau!!! |
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Verfasst am: 04.09.2008 11:24 |
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Nun wir haben es aus Volkswirtschaftlicher Sicht gesehen.
Du hast recht wir meckern auf hohem Niveau, aber dann auch in Sachen Fahrtweg zur Arbeit und Umziehen trotz Familie und neuem Haus!
Das nenne ich auch mekern auf hohem Niveau, wenn ich mir gerade ien schönes Haus gebaut habe und dann mit meinem schönen Auto 130 km fahren muss! klar ist das stress, klar istd as anstrengend, aber trotzdem sehr hohes niveau im vergleich! |
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Verfasst am: 04.09.2008 12:12 |
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>>Jedoch sollte man dies von objektiver Seite versuchen zu betrachen<<
Was du gerade nicht getan hast. Du argumentierst ausschließlich aus Sicht eines Arbeitnehmers und vernachlässigst die Beweggründe der Unternehmen. Wenn du meine Beiträge aufmerksam liest, wirst du feststellen, dass ich die Fusion im Hinblick auf ihren Erfolg durchaus auch skeptisch sehe.
Den Personalaspekt habe ich außen vor gelassen, da ich denke, dass es dort nicht viel zu diskutieren gibt. Personalabbau ist für die Betroffenen immer eine schlimme Sache. Das sieht vermutlich jeder so.
Ein Unternehmen wird aber selten primär aus der Intention gegründet Arbeitsplätze zu schaffen, sondern in erster Linie um den Gründern/Aktionären einen Gewinn zu erwirtschaften. Das diese beiden Ziele sich gelegentlich gegenüberstehen dürfte klar sein.
Die Entscheidung eine Fusion durchzuführen wird nun aber nicht von den Mitarbeitern, sondern den Eigentümern getroffen. Wenn diese der Meinung sind, dass die Fusion das Unternehmen wirtschaftlicher macht, werden sie sie durchführen. Das ist das Grundprinzip einer Marktwirtschaft.
Soll heißen, du kannst nicht die Unternehmen kritisieren wenn sie versuchen das zu tun was unser Wirtschaftssystem von ihnen verlangt, nämlich effizient zu wirtschaften. Der Personalabbau ist schlimm, lässt sich aber in einer Wirtschaftsform wie der unsrigen auf Dauer nicht vermeiden. Da wäre eine Kritik an unserem gesamten Wirtschaftssystem angebrachter.
>>Und, dass wir Deutschen am Sozialtod nagen, weil wir in der WELT bankentechnisch angeblich ein kleines Licht sind..<<
Würde ich auch nicht behaupten. Ich halte unser breites Sparkassen/Volksbanken- Netz für einen wichtigen Wirtschaftsfaktor insbesondere in Bezug auf die Mittelstandsfinanzierung.
Du musst aber auch bedenken, dass wir in einer Welt leben, die sich immer weiter globalisiert. Grenzüberschreitende Projekte erfordern häufig Ressourcen, die eine kleine Bank nicht aufbieten kann (ich rede da von know-how, internationalen Netzwerken und Auslandsrepräsentanzen). Gerade vor diesem Hintergrund wird es für die deutschen Banken in Zukunft auch weiterhin notwendig sein, sich breiter aufzustellen, um nicht Gefahr zu laufen, von lukrativen Auslandsinvestitionen abgeschnitten zu werden. |
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Verfasst am: 11.09.2008 00:17 |
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Je mehr Erfahrung man hat und je älter man wird, desto mehr wägt man ab, und versucht für jeden (Arbeitgeber ((Teilhaber) und Arbeitnehmer) etwas raus zu holen...
Meine ich ernst und in keinster Weise arrogant Kollegen. |
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