Ursachen der Finanzkrise |
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Verfasst am: 20.10.2008 11:34 |
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Es wird zwar über die Finanzkrise viel geschrieben, aber die Ursachen nicht erwähnt.
Was hat die Finanzkrise verursacht? |
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Verfasst am: 20.10.2008 11:40 |
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Machen wir mal ne Step-by-Step Erklärung...
Ich werf mal überbewertete US-Immobilien in den Raum - als Tropfen, der das Fass zum Überlauf gebracht hat...
Wer legt nach? |
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Verfasst am: 20.10.2008 11:58 - Geaendert am: 20.10.2008 22:16 |
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1. Immobilienpreise steigen in den USA um 2000
2. Niedrige Zentralbankzinsen in den USA
3. Kunden mit schlechter Bonität erhalten auch Kredite
4. Intransparente Verbriefungspraxis: Baudarlehen werden gebündelt, verbrieft und weiterverkauft.
5. Unbrauchbare Ratings und unzureichende Aufsicht: Die verbrieften Forderungen werden zu gut eingestuft.
6. Über relevante Sachverhalte unterschiedlich gut informiert (Informationsasymmetrie): Die Investoren setzen auf das falsche Pferd.
7. Immobilienpreise stagnieren, später fallen sie
Weitere Informationen unter:
http://www.fm-school.de/Heise.pdf |
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Verfasst am: 20.10.2008 12:15 |
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-(zu) niedriges Zinsniveau in den USA Anfang des Jahrzehnts
-jeder kauft und finanziert eine Immobilie zu sehr niedrigen Zinsen
-Zinsen in den USA sind gestiegen
-amerikanische Kunden konnten ihre Anschlussfinanzierungen nicht mehr zahlen
-(Zwangs-) Versteigerungen von Immobilien, hierdurch fallende Immobilienpreise
-hohe Abschreibungen bei Banken, aufgrund der beiden vorgenannten Punkte und den Kauf von ABS-Papieren, die nun verfallen.
-erste Banken geraten in Zahlungsschwierigkeiten.
-Kreditgeber der Banken werden vorsichtiger und bei einigen Banken ziehen Sparer in Hohem Maße Kapital ab
-weiter steigende Zinsen vor allem im kurzfristigen Bereich durch Hohe Nachfrage der Banken und geringes Angebot durch mangelndes Vertrauen
-Banken melden Insolvenz an, weiter sinkendes Vertrauen
-Die Refinanzierung wird teilweise unmöglich ->Teufelskreis
deshalb: Garanieübernahmen verschiedener Staaten um wieder Vertrauen in den Markt zu bringen und den Teufelskreis zu durchbrechen, damit der Interbankenhandel wieder "anspringt". |
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Verfasst am: 20.10.2008 22:18 - Geaendert am: 20.10.2008 22:38 |
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1999 Zinsen fallen, Immobilienpreise steigen
Die Niedrigzins-Politik der US-Notenbank ermöglicht den Banken günstige Baudarlehen, auch an Kleinstverdienern mit schlechter Bonität, zu gewähren. Die Zinsen sind variabel oder werden nur für kurze Zeit festgeschrieben. Da die Immobilienpreise in den USA steigen, ist bei Zahlungsschwierigkeiten der Verkauf mit Gewinn möglich. Weil die Zinsen fallen, ist eine Anschlussfinanzierung mit günstigen Raten möglich..
2000 Jagd nach Rendite und undurchsichtige Verbriefungspraxis
Die Immobilienkredite werden gebündelt und die Anteile verbrieft. Die Rating-Agenturen beurteilen diese so genannten Derivaten als sehr gut. Dank der hohen Rendite finden die verbrieften Forderungen reißenden Absatz, auch bei Banken, Lebensversicherungsgesellschaften und Investmentfonds in Europa, die die forderungsbesicherten Wertpapiere dann an Privatkunden weiter verkaufen.
2004 Zinsen steigen
Die US-Notenbank erhöht wegen der hohen Inflationsrate ab Juni 2004 kontinuierlich die Leitzinsen. Da die Zinssätze für Baudarlehen nicht langfristig festgeschrieben sind, steigen die Zinsen für Baudarlehen und damit auch die Kreditraten. Viele Hauseigentümer können die hohen Raten der Anschlussfinanzierungen nicht bezahlen. Da der Immobilienmarkt sich im Abschwung befindet, bricht infolge des Überangebots der Markt vollständig in sich zusammen. Die Anzahl der Zwangsversteigerungen steigt an.
Gut eingestufte forderungsbesicherte Wertpapiere werden herabgestuft. Durch diese Maßnahmen ist das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Kreditratings schwer erschüttert. |
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Verfasst am: 20.10.2008 22:23 |
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Danke für die sehr guten Ausführungen! |
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Verfasst am: 25.12.2008 11:46 |
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Basis für die Finanzkrise war zunächst die Ausgabe von Baudarlehen an Menschen, die sich eigentlich keine Häuser leisten konnten. Das Ausfallrisiko dieser zweitklassigen, im Bankerjargon "Subprime" genannten Finanzierungen ließ man sich mit hohen Zinssätzen bezahlen. Um die Ausfallrisiken nicht in der eigenen Bilanz zu haben, wurden die Kredite in Derivate verpackt und an andere Banken weiterverkauft. Weil das so gut klappte, wurden immer mehr Kredite vergeben, deren Ausfall eigentlich schon am ersten Tag absehbar war. Kreditwürdigkeit und die Fähigkeit des Schuldners den Kapitaldienst zu leisten, spielten keine Rolle, denn die Darlehen waren ohnehin zum Weiterverkauf gedacht. |
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Verfasst am: 25.12.2008 17:50 |
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Die US-Notenbank hat m.E. keine gute Figur gemacht. |
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