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Forenübersicht >> Finanzwelt & Bankpraxis

FTD - BGH zwingt Banken zu fairer Beratung
 
Patrick_Wolf
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 10.11.2008 14:28
Hallo zusammen,

hier eine interessante Information aus der FTD:

"Banken müssen Anleger bei der Beratung auf deutliche Pressekritik an den empfohlenen Kapitalanlagen hinweisen. Das folgt aus einem am Montag veröffentlichten Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe.

Laut dem Urteil muss die Bank die "anerkannte" Wirtschaftspresse auf aktuelle Informationen über ihre Anlageprodukte auswerten. Tauchen in Blättern wie "Börsenzeitung", "Financial Times Deutschland", "Handelsblatt" oder "Frankfurter Allgemeine Zeitung" "zeitnahe und gehäufte" negative Berichte auf, muss der Kunde davon unterrichtet werden. Brancheninformationsdienste müssen die Banken dagegen normalerweise nicht im Blick haben. "

http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Anlegerschutz-BGH-zwingt-Banken-zu-fairer-Beratung/437100.html

Gruß
Patrick Wolf

baenkli
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 10.11.2008 14:49
Oh, dann müßten die Berater ja vielleicht mal über den Tellerrand ihrer eigenen Produkte hinausschauen und sich informieren, das wäre ja mal was...

;-)
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 10.11.2008 17:26
"Das Urteil bezieht sich nur auf die Pflichten während des Gesprächs", kritisierte der DSW-Sprecher. Erhält ein Berater nach Abschluss des Kaufvertrages kritische Informationen über ein Produkt, so brauche er diese nach geltender Rechtssprechung dem Kunden nachträglich nicht mitzuteilen.
Doener_Ali
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 10.11.2008 18:46
hahaha,

na? ... welche Bank schmiert demnächst am besten um die beste Publicity zu bekommen und keine negativen Artikel für ihre Produkte. Haben eure Arbeitgeber schon Rücklagen gebildet?

Unfassbar was da für ein Mist verzapft wird. Diese Käseblätter könnte man in der Sesamstraße vorlesen oder bei den Teletubbies aber doch nicht wenn es um Geld geht. Ich kann sie jedenfalls nicht für voll nehmen. Investmentporn in Reinkultur (Performancecharts werden mit Kursindizes verglichen, falsche Zeiträume werden als Chart dargestellt um sie im besseren Licht erscheinen zu lassen und und und). Wer beurteilt denn letztlich, ob die Produkte tatsächlich risikohaft sind und es somit berechtigt wäre diese anzuprangern?

Ich bitte in Zukunft in jedem Verkaufsgespräch auf kostenbewusste ETF hinzuweisen und selbstverständlich auch darauf, dass die eigenen teuren Produkte in 90 % aller Fälle langfristig (> 10 Jahre) eine schlechtere Performance als ihr wesentlich günstigerer Index erzielt. Außerdem bitte ich folgenden Satz vor und nach jedem Verkaufsgespräch zu zitieren: "Hin und her macht Taschen leer", so dass die Leute langfristig bei einem Portfolio bleiben und nicht umschichten. Alternativ kann er auch Kommer zitieren: "90 Prozent der Informationen über Wertpapiermärkte, die täglich in Tageszeitungen, Anlegermagazinen, Investment-Newslettern, Ratgeberbüchern, im Fernsehen und ganz besonders im Internet verbreitet werden, sind Investmentpornografie: Informationen, die nicht nur nutzlos, sondern schädlich sind -- bestens geeignet, die Nettorendite von Anlegerportfolios zu senken."

Bin gespannt wie dann die Bonis und Gratifikationen der Bänker ausfallen, da sie ja so kundengerecht hochprovisionierte Produkte anbieten. Man könnte schon fast das Wort "selbstlos" in den Mund nehmen.

Ich könnt kotzen wenn ich sowas lese.
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 10.11.2008 19:21
Das ist genau so wie ein Bericht bei RTL, wo den Leuten eingetrichtert wurde, man solle doch sein Geld von der Bank in soweit abziehen, als das nur 20.000 € bleiben und der Rest wird auf andere Banken verteilt, damit der Kunde immer von der gesetzlichen Einlagensicherung profitiert.
Hätten die Leute dies im großen Stil praktiziert, dann hätten wir richtige Probleme, weil dann hätte es auch den kleinen Sparer getroffen.
Doener_Ali
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 11.11.2008 16:09
der Artikel trifft schon genau den Punkt nur schreiben diese Käseblätter nahezu ausschließlich Investmentporn, so dass man diese überhaupt nicht als Maßstab nehmen kann. Dass ein Bankverkäufer über evtl. Probleme des Fonds aufklären muss sollte als Selbstverständlichkeit gelten auch wenn der Kauf schon länger zurück liegt. Das erwarte ich von guter Beratung, wobei bei guter Beratung überhaupt kein aktiver Fonds verkauft worden wäre.

Wenn ich schon wieder in diesen Pöbelzeitungen lese, dass Dachfonds für eine Langfristanlage bzgl. Abgeltungsteuer geeignet sind und jetzt als das Wunderheilmittel angepriesen werden kriege ich die Krise. Diese Produkte haben überhaupt gar keine Daseinsberechtigung, da viel zu teuer. Sie werden nur noch von Versicherungslösungen und Zertifikaten übertrumpft. Die Gebührenstrukturen sind so undurchsichtig wie Nebel mit Sichtweiten unter 50 Meter und so etwas empfehlen diese Schwachsinnsblätter. Ich frage mich da nur wie viel Gelder da seitens der Fondsgesellschaften fließen, da die Artikel voll von Fehl- und Falschinformationen sind. Jeden Tag kann man darin eine Marktanalyse über den kommenden Börsentag lesen. Was da geschwafelt wird grenzt an Kriminalität. Die Chance, dass deren Aussagen richtig sind liegt bei 50 %. Nämlich: richtig oder falsch. Die selbsternannten Spezialisten der Banken sollen endlich zugeben, dass sie genausowenig Ahnung haben wie der kleine Mann selbst und dafür lassen die sich noch fürstlich entlohnen. Ich kann es gar nicht oft genug schreiben: Indexing mit ETF ist die einzige Langfriststrategie, aber da verdienen die Banken nichts dran und deshalb werden diese Produkte auch nicht verkauft. Außerdem hat der Großteil im Vertrieb noch nie etwas von den Produkten gehört, weil sie eben nicht über ihren eigenen Tellerrand blicken.
 

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