Kunden ziehen Geld aus Sparkassen ab |
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Verfasst am: 12.03.2009 15:54 |
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Kunden ziehen Geld aus Sparkassen ab
Im Kampf um Spareinlagen verlieren die Kommunalbanken die Gunst der Privatkunden. Und auch die öffentliche Hand zieht ihre Gelder ab. Jetzt klagen die Sparkassen und Genossenschaftsbanken über "Kampfkonditionen" der privaten Konkurrenz.
FRANKFURT. Sparkassen und Genossenschaftsbanken leiden zunehmend unter den günstigen Zinsen der privaten Konkurrenz. Im Januar flossen erstmals seit Monaten netto Spareinlagen von den Konten beider Institutsgruppen ab. Private Banken verbuchten dagegen Milliardenzuflüsse, wie aus vorläufigen Daten der Bundesbank hervorgeht.
Derzeit bemühen sich alle Banken um das Ersparte der Privatkunden. Da eine Finanzierung über den Kapitalmarkt noch immer extrem schwierig und teuer ist, werben viele Kredithäuser mit Konditionen, die weit über dem Leitzins der Europäischen Zentralbank liegen.
Insgesamt legten Privatkunden, öffentliche Haushalte und Unternehmen im Januar 39 Mrd. Euro mehr an als im Dezember. Doch während Großbanken Zuflüsse in Höhe von 19,6 Mrd. Euro und kleine Privatbanken ein Plus von 10,3 Mrd. Euro verbuchten, zogen die Kunden bei Sparkassen 3,5 Mrd. Euro ab. Genossenschaftsbanken verloren 1,3 Mrd. Euro.
Noch im Oktober und November hatten Sparkassen und Genossenschaftsbanken erhebliche Zuflüsse verbucht. Beide Institutsgruppen hatten davon profitiert, dass sie von der Krise weniger existenziell getroffen wurden als viele andere Geldhäuser. Doch seit dem Versprechen der europäischen Regierungen, Spareinlagen besser zu schützen und Bankenpleiten wie die von Lehman Brothers in Europa zu verhindern, orientieren sich Bankkunden wieder stärker an den besten Zinsen.
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) wollte sich gestern zu dem Thema nicht äußern. "Monatliche Schwankungen kommentieren wir nicht", sagte eine Sprecherin. Allerdings hatte es nach den guten Monaten Oktober und November im Dezember kaum noch Zuflüsse gegeben.
Besonders schmerzlich für die Sparkassen, die sich meist in Kommunalbesitz befinden: Gerade Kunden der öffentlichen Hand - also staatliche oder kommunale Stellen - zogen im Januar insgesamt 3,9 Mrd. Euro ab. Den Großbanken flossen dagegen 1,9 Mrd. Euro aus dieser Kundengruppe zu, ebenso wie den privaten Regionalbanken, die ein Plus von 1,1 Mrd. Euro verbuchten. "Wir haben in den vergangenen Jahren gute Geschäftsbeziehungen zu den Kommunen aufgebaut", sagte die DSGV-Sprecherin.
Sparkassen und Genossenschaftsbanken beklagen sich seit langem über die "Kampfkonditionen", der privaten Konkurrenz. Vor allem die Genossenschaftsbanken monieren, dass viele der privaten Institute, die mit günstigen Konditionen werben, staatlich gestützt würden. Das zielt insbesondere auf die Commerzbank, aber auch auf einige Autobanken ab.
In diese Debatte hat sich mittlerweile auch Bundesfinanzminister Peer Steinbrück eingeschaltet. Er nehme Klagen über Wettbewerbsverzerrungen "sehr ernst", hatte der Sozialdemokrat jüngst gesagt. Ausschüsse sollen nun prüfen, welche Konditionen Banken, die Staatshilfen erhielten, ihren Kunden im Einlagengeschäft oder der Mittelstandsfinanzierung anböten.
Der DSGV sowie der Verband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) hatten die Aussagen Steinbrücks begrüßt. Die regional verankerten Sparkassen und Genossenschaftsbanken leiden darunter, dass im Zuge der Krise fast alle Banken ihre Liebe zum Privatkunden- und Mittelstandsgeschäft neu entdecken.
http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sSym=CBK.ETR&sTab=news&sNewsId=IDNEWS_99960797:1236869121 |
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Verfasst am: 12.03.2009 17:02 |
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Darüber haben ich und ne Kollegin heute auch schon diskutiert. Da kann man eigentlich nur noch den Kopf schütteln, gerade wenn man bei einer Sparkasse arbeitet und sieht inwiefern die eigene Bank betroffen ist und was hier passiert. |
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Verfasst am: 12.03.2009 18:30 |
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Ich bin da sichtlich betrübt drüber, die armen Sparkassen und Genobanken, die so gar nicht von den staatlichen Mitteln profitieren........
Stützt der Staat nicht die Landesbanken? Das dortige Desaster müßten doch eigentlich die Eigner, die Sparkassen zahlen, denn Sie haben die Landesbanken doch nicht an den desatrösen Geschäften gehindert, im Gegenteil, nett Provisionen kassiert etc...
Was ist denn mit der DZ Bank? Die Verluste sind von den Genobanken auszugleichen, passiert das? *fg*
Ich denke mal die Bankvorstände sollten alle mal ganz kleine Brötchen backen und eher mal im Büssergewand kommen, das ihnen anstünde, als weiterhin die dicke Lippe zu riskieren. |
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Verfasst am: 12.03.2009 19:16 |
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und die Sparkassen sind ganz freiwillig an den Landesbanken beteiligt... NEIN....
kannst mal gar nicht vergleichen. |
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Verfasst am: 12.03.2009 20:07 |
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Wenn eine Landesbank Subprime-Papiere kauft haben die Sparkassen dafür Geld bekommen?
Wohl eher nicht.
Klar, wenn eine Sparkasse Wertpapierprodukte einer Landesbank vermittelt dann bekommt sie dafür Provisionen, wenn sie Wertpapierprodukte anderer Banken vermittelt und mit denen einen Vertrag hat, bekommt so daraus auch Provisonen.
Was hat das mit den Verlusten der Landesbanken zu tun?
Schon lange würden sich viele Sparkassen gerne von "ihren" Landesbanken trennen.
Geht das? Nein geht nicht.
Schonmal überlegt, wieviel Geld die Kommunen im Jahr von ihren Sparkassen bekommen?
Die Kommunialpolitiker entscheiden über den Verwaltungsrat sowohl darüber wer Spenden erhält.
Zum anderen wird an die Kommunen als Eigentümer ein Teil des Gewinnes ausgeschüttet, dass ein Eigentümer im Verlustfall auch Verluste ausgleichen muss, dass ist so, ist aber keine sparkassentypische Angelegenheit.
Warum wird jetzt viel Geld abgezogen?
Weil die Leute merken es passiert nichts böses.
Sie meinen es war alles nur Säbelrasseln.
Sie haben Staatsgarantien im Kopf.
Sie fühlen sich wieder sicher bei den privaten Banken.
Den Sparkassen ist wärend der Krise sehr viel Geld zugeflossen, weil die Leute Panik hatten, nun legt sich die Panik und die Leute machen weiter wie bis jetzt.
Und wir werden sehen ist die Krise erstmal halbwegs vorbei, gehen die Leute wieder wie vorher, zu Großbanken mit Topkondionen (das fängt ja schon wieder an), gehen zu ausländischen Banken mit total überzogenen Konditonen an Kauthing erinnert sich dann keiner mehr und sie kaufen wieder Zertis die sie nicht verstehen.
Am Ende ist wieder alles wie vorher. |
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Verfasst am: 12.03.2009 21:07 |
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Das zeigt ja, dass die Deutschen weiterhin Zinsgierig sind. Wenn Leute mit mir am Telefon diskutieren, dass es bei Bank XY 1 - 2 % mehr gibt, dann würd ich am liebsten sagen, dass es sich um eine Bank handelt, die gestützt werden muss ... und warum man sich nicht frage, wie die solche Konditionen vergeben können ? Weil kein Anderer denen Geld geben will.
Aber die Blöße werd ich mir nicht geben und andere Banken bei Kunden schlecht reden. |
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Verfasst am: 12.03.2009 21:13 |
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Also irgendwann stimmt doch hier etwas nicht mehr;
gerade nach den jüngsten Erfahrungen der Vergangenheit.
Außerdem: betrachtet man die Ausbildungsquote, dann war es damals bei uns an der Berufsschule so, dass überwiegend Sparkassen und VR-Banken die Azubis gestellt haben, nur wenige Privatbanker.
Wenn nunmehr die Sparkassen unter den Kampfkonditionen leiden, könnte dies auch zu Einsparungen in anderen Bereichen führen. Somit könnte dies dann auch Azubis treffen oder sozusagen fehlende Stellen.
Den Großbanken sei dank! ;-) |
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Verfasst am: 13.03.2009 07:57 |
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Man könnte fast meinen, die Kunden, die ihr Geld abziehen, belohnen die Banken auch noch für ihre Fehler ...
Natürlich soll man diese Banken nicht pleite gehen lassen, aber man sollte vielleicht Vorgaben für deren Zinspolitik machen. Wer unter den Rettungsschirm des Staates schlüpft, sollte auch gewisse Bedingungen erfüllen. |
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Verfasst am: 13.03.2009 09:07 |
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@troy
Diese "Blöße" gebe ich mir seit einiger Zeit.
Ein dezenter Hinweis, warum manche Banken einen deutlich höheren Zins zahlen, hat m.M. nichts mit schlechtreden zu tun.
Vielleicht schaltet der ein oder andere dann auch mal sein Hirn ein...
Ich kann ja nicht tatenlos zusehen, wie mir die ganzen Kundeneinlagen verloren gehen. |
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Verfasst am: 13.03.2009 09:23 |
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@ All
So hart es auch klingt aber mich als Kunde interessiert es nicht, warum eine Bank solche Konditionen anbietet.
Durch die Staatsgarantie ist mein Geld sicher, daß ist das einzige was mich als Kunde interessiert.
Klar kann man das als moralisch verwerflich interpretieren, aber unsere Welt ist eben kein Kinderspielplatz.
Das einzige wo ich als Berater punkten kann ist die persönliche Ebene zum Kunden.
Da interessieren dann öfter dann 1 oder 2 Prozent mehr nicht.
Schaut der Kunde nur auf den Zins und besteht eine Einlagensicherung in Deutschland habe ich keine Chance.
Klingt zwar hart ist aber so.
Ich muß ja nur mich selber anschauen.
Wir haben unseren Fernseher auch über Redcoon gekauft, da er dort fast 1000 Euro billiger war wie im Handel vor Ort. |
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Verfasst am: 13.03.2009 09:32 |
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@powerbabe
1. Bei 2% Zinsdifferenz hört auch die stärkste Kundenbindung auf - es sei denn der Kunde legt keinen gesteigerten Wert auf Zinsen (soll‘s ja auch noch geben...)
2. Grundsätzlich gebe ich dir aber leider recht.
3. Was hast du für nen Fernseher? Füllt der einen Kinosaal bei 1000 EUR Preisdifferenz... ;-)) |
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Verfasst am: 13.03.2009 09:47 |
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Aber das zeigt doch, dass die Leute nix aus der Krise gelernt haben. Natürlich sollen die Kunden jetzt nicht alle zu Sparkassen und Genobanken rennen ...
Aber die Leute kapieren auch nicht, dass manche Sparkassen und andere Banken diese Konditionen jenseits der 3,5 % nicht bieten können, weil es ein Verlustgeschäft ist. Wir können nunmal nicht einen Zinssatz subventionieren. |
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Verfasst am: 13.03.2009 09:48 |
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@B-Man
Habe schon mehrere Fälle wo auch ein "extremer" Unterschied des Zinssatzes letzlich nicht dazu geführt hat, daß der Kunde das Geld abgezogen hat.
Zinssätze vergleichen kann jeder, die Kunst von uns als Berater ist es herauszufinden ob die Anlage auch zum Kunden passt.
Wenn der Kunde nur Festgeld möchte und steuerlich keine Probleme hat habe ich natürlich meistens schlechte Karten.
Zum Thema Fernseher:
http://www.guenstiger.de/gt/main.asp?produkt=739904
Der hat in den Geschäften vor Ort zwischen 2600 und 2800 Euro gekostet, ich habe Ihn inklusive Versand für knapp 1800 Euro bekommen. |
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Verfasst am: 13.03.2009 12:26 |
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Was sollen denn die Kunden aus der Krise lernen? Nimm die Mickerzinsen von der Sparkasse und vergiss so was wie Markt und Wettbewerb?
So laufen die Beratungen ja inzwischen ab.
Wer den Kunden Gier vorwirft, macht sich zwar gemein mit irgendwelchen Politikfritzen, stimmen tuts trotzdem nicht. Wer als Anlager ein bis eineinhalb Prozent mehr Zinsen haben möchte, der ist ja wohl kaum gierig. Diese Bezeichnung passt zu Herrn Ackermann und seinen seinerzeitigen Zielen....
Die Debatte ist ja klasse, um das bei Deutschen bisher kaum vorhandenen Preisbewußtsein bei Bankleistungen wieder auszutreiben. Das ist aber in Wirklichkeit eine Debatte über das Wirtschaftssystem und Ideologie interessierter Kreise.
Verständlicher Weise hätten einige Sparkassenmitarbeiter bis hin zu Vorständen gerne eine Zentralverwaltungswirtschaft, statt einem Markt..... |
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Verfasst am: 13.03.2009 13:01 - Geaendert am: 13.03.2009 13:02 |
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@baenkli:
"Was sollen denn die Kunden aus der Krise lernen? Nimm die Mickerzinsen von der Sparkasse und vergiss so was wie Markt und Wettbewerb?(...)"
Was die Kunden daraus lernen sollen?
Das sind dann die Kunden, die ihren Job aufgrund Insolvenz ihres Unternehmens verlieren......
Finanzkrise --> Wirtschaftskrise
Das sollen sie lernen!
Ist doch klar warum die Privatbanken solch hohe Zinsen anbieten, sie brauchen ja schließlich wieder Geld...
@2007Michi:
AMEN!!! :-) |
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Verfasst am: 13.03.2009 13:06 |
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Im Übrigen widerspricht sich der Artikel etwas mit der neuesten IMAS-Studie (Münchner Marktforschungsinstitut), wo es heißt, dass Sparkassen die Gewinner aller KI im Hinblick auf Kundenorientierung, Seriösität und Vertrauenswürdigkeit sind. |
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Verfasst am: 13.03.2009 13:09 |
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Wenn der ortsübliche Zinssatz 1 % für Einlagen ist und eine Bank bezahlt 3 %, dann hat sie 2 % für Risikoprämie bezahlt. |
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Verfasst am: 13.03.2009 13:25 |
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@ Herrmann
"Wenn der ortsübliche Zinssatz 1 % für Einlagen ist und eine Bank bezahlt 3 %, dann hat sie 2 % für Risikoprämie bezahlt."
so what?
Die Motivationen einiger Banken, höhere Zinsen zu zahlen, sind wohl etwas vielschichtiger. Das war auch vor der Bankenkrise schon so und die Banken, die vor der Kise höhere Guthabenzinsen gezahlt haben, waren weder die HRE, noch die Dreba, die BHF-Bank oder irgendwelche Landesbanken, sondern Institute, die jetzt genau so viel oder wenig von der Finanzkrise betroffen sind wie Sparkassen und Volksbanken. Kaupthing war da vielleicht eine Ausnahme.
Ist es verwerflich, den Angela-Schirm in Anspruch zu nehmen? Ist Ackermann der strahlende Held, weil er es nicht tut oder nur dumm?
Hier geht es um Ideologiedebatten... |
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Verfasst am: 13.03.2009 14:42 - Geaendert am: 13.03.2009 14:54 |
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Gründe für die hohen Zinsen mithilfe der Steuerzahler:
- Prämie für höheres Risiko
- Marketinggesichtspunkte
Aus Marketingsicht würde ein Aufschlag von etwa 0,5 % reichen. Bleiben immernoch 1,5 % Aufschlag für das höhere Risiko. Ich kenne keinen Schuldner, der freiwillig hohe Zinsen zahlt. |
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Verfasst am: 13.03.2009 14:51 |
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@baenkli
das was du zum größten Teil schreibst ist Schmarrn.
Das Preisbewusstsein der Deutschen wird nicht ausgetrieben; es wäre schön wenn der gemeine Bankkunde wieder ein Gespür dafür bekommt, was ein marktgerechter Zins ist. |
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