Getrennte Wege |
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Verfasst am: 19.10.2011 18:49 |
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Der Willy-Brandt-Platz in der Bankenstadt Frankfurt am Main ist besetzt. Vor dem Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) campen seit Samstag diverse Teilnehmer der „Occupy“-Protestbewegung. Diese demonstrieren gegen die Auswüchse des Spielcasino-Kapitalismus, haben einen breiten Rückhalt in der Bevölkerung, bestechen aber bislang noch nicht durch besonders konkrete Forderungen.
Die Politik ist hier ausnahmsweise schon weiter. Immer stärker wurde in den vergangenen Tagen der Appell, die Geschäftsbanken von den Investmentbanken zu trennen. Dadurch sollen mögliche Finanzkrisen in Zukunft vermieden beziehungsweise abgemildert und das Geld der Sparer besser geschützt werden. So ist zum Beispiel das normale Geschäft der Deutschen Bank noch immer mit dem risikoreichen Investmentbanking verknüpft.
Das Modell abgetrennter Investmentbanken gab es lange Zeit in den USA. Dort wurde es allerdings in den 90er Jahren per Gesetz abgeschafft – die Folgen sind bekannt. Und immer deutlicher wird auch die derzeitige Krise des Investmentbankings: So vermeldete Goldman Sachs jüngst mit einem Minus von über 400 Millionen Dollar den zweiten Quartalsverlust in der Geschichte des Bankhauses.
Quelle: http://www.Bankkaufmann-Blog.com |
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Verfasst am: 20.10.2011 11:34 |
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Zu der Fragfe ob eine Bankentrennung wirklich stabilisierend wikt, gibt es auch zwei Meinungen!
Ob das wirklich hilft kann man auch bezfeifeln:
- verschiedene geschäftsbereiche können theoretisch verluste ausgleichen
- im insolvenzfall entscheided (ich glaube) die BaFin ohnehin welche Geschäftsbereiche gerettet/abgespalten werden
- reine Investmentbanken ohne Kundengeschäft, müssten sich komplett über den kapitalmarkt (KM) finanzieren, wie man in der Finanzkriese gesehen hat, ist der KM eher launisch, was die Liquiditätssituation der betreffenden bnaken ohnbe Kundeneinlagen noch verschärfen würde! |
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Verfasst am: 20.10.2011 12:15 |
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@ Badbanker
Ich weiß nicht, ob nicht genau darauf auch abgezielt werden soll:
1. Man kann mit dem einen Bereich verluste des anderen Ausgleichen -> Es kommt auch dazu, dass man im Investmentbanking höhere Risiken fahren kann, wenn ein stabieles Geschäft mit Firmen- und Privatkunden dahinter liegt.
2. Die refinanzierung reiner Investmentbanken wird schwieriger -> Selbe erhoffte Wirkung wie oben: Es wird weniger "spekuliert" man muss zurückhaltender Agieren
Das Argument mit der BAFIn habe ich nicht verstanden, weshalbd as gegen eine Trennung sprechen soll.
Ich weiß auch nicht, ob das wirklich so eintreten wird, nach einer Trennung, aber die Hoffnung besteht. |
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Verfasst am: 20.10.2011 13:56 |
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zu 2: das denke ich nicht! Sie bekommen nur keine Refinanzierung am Markt mehr in "schlechten Zeiten". In "normalen Zeiten" bekommt man ohne Probleme Kredite
zu dem Arg. m. der BAFIN:
es soll getrennt werden, damit die Investmentbanken pleite gehen gelasse nwerden können. und die kundenbanken gerettet werden können (das is besser für den steuerzahler ;-) |
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Verfasst am: 20.10.2011 14:26 |
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zu 2.
ja klar zu normalen Zeiten kann man sich genauso ohne Probleme refinanzieren, aber man kann sich eben nicht drauf verlassen, dass man in schlechten Zeiten eine Geschäftsbank im rücken hat, die die FInanzierung dann sichert und somit muss mana uch in guten Zeiten schon puffer aufbauen.
zu Bafin:
ja schon, aber wieso soll das ein argument sien, dass die auftrennung jetzt keinen sinn macht? |
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Verfasst am: 21.10.2011 18:10 |
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Die Vergangenheit zeigte ja, dass der damalige Glass-Steagal Act nicht funktioniert hatte (wodurch ja übrigens JP Morgan und Morgan Stanley entstanden waren). Erstens wurde er abgeschafft und zweitens mussten sich die letzten verbliebenen Investmentbanken (Bsp Goldman Sachs) im Rahmen der Finanzkrise in eine Geschäftsbank umwandeln um an die Fazilitäten der FED ran zu kommen.
Ich denke heutzutage kann man de facto keine Investmentbank mehr von einer Geschäftsbank trennen. Da muss ich nur bei uns schauen, ich selbst arbeite im Corporate & Investmentbanking. Rein hierarchisch bin ich dem Corporate Banking Vorstand unterstellt, produkttechnisch und meinen ganzen Arbeitstag verbringe ich aber in der Investmentbank. Es ist nun mal so, dass Firmen auf Dienstleistungen wie: Devisenhandel, Devisenabsicherung, Rohstoffabsicherung, CO2 Handel, Zinsabsicherungen (Swaps) aber auch Anlageseitig über Equity und Bond Lösungen zurückgreifen (all das mache ich z.B.). Darüber hinaus werden Unternehmen ja von Investmentbanken beraten wenn es um das sog. Corporate Finance oder DCM Geschäft geht, sprich wenn sich Unternehmen über den Kapitalmarkt Geld beschaffen in Form von Krediten oder wenn Unternehmen an die Börse wollen und einen IPO planen - auch das machen die Investmentbanken.
Fakt ist einfach, ohne eine funktionierende Investmentbank kann man faktisch kein Firmenkundengeschäft betreiben. Privatkundengeschäft schon eher aber das ist nunmal nicht so der $$$$ Bringer.
Ich denke wichtiger sollte es sein, dass Investmentbanken sich eher an den Kunden ausrichten. Ich lobe ja meinen Arbeitgeber nicht all zu oft, aber in diesem Fall hat die CoBa wirklich einiges geändert. Den Eigenhandel gibt es praktisch kaum noch, man hat das meiste auf sog. Flow-Geschäft umgestell. Also keine Spekulation mehr sondern überwiegend nur noch Hedge-Geschäfte für die Kundenorders. |
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