|
|
Bereich Finanzwelt & Bankpraxis |
Moderator: TobiasH |
|
|
Zinsspekulationen in den USA |
|
|
Verfasst am: 19.04.2004 22:54 |
|
|
Die Kurse an den Rentenmärkten sind nach anhaltenden Spekulationen über eine Leitzinserhöhung in den USA weiter deutlich gefallen.
Was ist eure Meinung dazu ?-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
Legende ohne Ende
--- EISERN UNION !!! ---
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
http://www.henkris.de
mailto:bankazubi@henkris.de |
|
|
|
Verfasst am: 19.04.2004 23:22 |
|
|
Also ich denke das Amerika und Europa kurz- bis mittelfristig unterschiedliche Wege in Sachen Zinsen gehen werden (müssen). Die EZB wird wohl nicht drum herumkommen um den immer noch zu starken und wachstumshemmenden starken Euro durch eine Zinssenkung zu schwächen. Das Gegenteil gilt für Amerika. Immer höher werden Handelsbilanzdefizite könnten durch ein höheres Zinsniveau abgefedert werden. Der dann tendenziell stärkere Dollar würde ebenfalls dazu beitragen. Soweit ich heute gelesen habe will der IWF dieses den Zentralbanken auch empfehlen...Mal sehen was daraus wird... |
|
|
|
Verfasst am: 21.04.2004 08:21 |
|
|
guten Morgen....momentan sieht es so aus,als ob die Zinsen langsam wieder anziehen werden...ich hoffe,dass der 12-Monatseuribor in einem Jahr nur bei 2,5 % steht und die Zinsen nicht massiv nach oben gehen.
ciao Vanillemaus |
|
|
|
Verfasst am: 21.04.2004 08:47 |
|
|
@vanille
warten wir mal ab was unser Greenspan in dieser Woche noch alles von sich geben wird. aber anscheinend erwarten die Märkte das er die Anleger langsam aber sicher auf Zinserhöhungen einstellen wird.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
Legende ohne Ende
--- EISERN UNION !!! ---
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
http://www.henkris.de
mailto:bankazubi@henkris.de |
|
|
|
Verfasst am: 21.04.2004 09:35 |
|
|
Ja aber nur wirklich langsam
Time will tell! |
|
|
|
Verfasst am: 22.04.2004 08:40 |
|
|
tja leider war ich gestern auf einem eventspiel mit meiner Filiale und hab überhaupt nicht mitbekommen was unser Greenspan so alles von sich gegeben hat.
Werd mich jetzt mal auf die Suche nach interessanten News darüber begeben.
Weiss jemand von euch schon etwas ?-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
Legende ohne Ende
--- EISERN UNION !!! ---
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.
http://www.henkris.de
mailto:bankazubi@henkris.de |
|
|
|
Verfasst am: 22.04.2004 11:00 |
|
|
guten Morgen Henning...ich kann das nicht so gut wie du...hab leider keinen Link für dich....kann es nur mit meinen Worten sagen:
Greenspan hat die Finanzmärkte auf steigende Zinsen vorbereitet...dass die Zentralbank aber keine Eile hat.
Die US-Wirtschaft ist in eine Phase kräftigen Wachstums getreten,die höhere Leitzinsen erfordern können...so äusserste sich Mr. "Grünspan"
Ciao
Vanillemaus |
|
|
|
Verfasst am: 22.04.2004 14:43 |
|
|
Nachfolgend hier noch ein aktueller und interessanter newsletter der Deka-Bank zu diesem Thema:
Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Eine Gewähr für ihre Richtigkeit kann aber nicht übernommen werden.
Donnerstag, 22. April 2004
Fed: Wir erwarten die Leitzinswende im August 2004
• Wie die US-Notenbank in ihrem neuesten Überblick über die Wirtschaftsbedingungen in den einzelnen
Regionen, dem so genannten Beige Book, berichtet, setzte sich die Expansion der US-Wirtschaft auch im
März und April auf breiter Ebene fort. Die Inflation stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, der Arbeitsmarkt
verbessert sich, die Konjunktur zieht an.
• US-Notenbankchef Greenspan hat bei seiner Anhörung in den letzten beiden Tagen die Märkte verbal auf
die Leitzinswende vorbereitet. Wir erwarten nun, dass die Fed die Zinsen im August 2004 um 25 Basispunkte
auf ein Niveau von dann 1,25 % erhöhen wird.
1. Wie die US-Notenbank in ihrem neuesten Überblick über die Wirtschaftsbedingungen in den
einzelnen Regionen, dem so genannten Beige Book1, berichtet, setzte sich der Aufschwung in den
letzten Monaten weiter fort. Die ökonomische Aktivität expandierte in praktisch allen Fed-Distrikten und
über alle Branchen hinweg. Hervorzuheben ist vor diesem positiven Hintergrund aber insbesondere die starke
Aktivität im Bausektor. Die Kreditvergabe der Banken stieg ebenfalls, die Kreditqualität bleibt auf einem soliden
Niveau. Wie schon der letzte Arbeitsmarktbericht verlautete, zieht der Arbeitsmarkt an. Demzufolge waren
auch moderate Lohnerhöhungen zu verzeichnen. Viele Distrikte vermeldeten einen moderaten Anstieg der
Konsumentenpreise. Zu konstatieren sind aber auch signifikante Erhöhungen der Preise für verschiedene Rohstoffe
und Vorleistungsgüter. Kurz gesagt: Die Inflation stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, der Arbeitsmarkt
verbessert sich, die Konjunktur zieht an.
2. US-Notenbankchef Greenspan sieht die US-Konjunktur weiter anziehen, auch wenn sich die Dynamik
des Aufschwungs im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte in 2003 erwartungsgemäß verlangsamen sollte.
Hierfür sprechen in erster Linie die ersten Zeichen für eine nachhaltige und signifikante Verbesserung am Arbeitsmarkt.
Die Geldpolitik bleibe expansiv – womit ein Leitzinsniveau unter dem „neutralen“ Zins von rund
4,5 % gemeint ist –, die Fiskalpolitik steuere ihren Teil zur Expansion bei, und – als wichtigster Grund – die
Unternehmen haben ihr zögerliches Investitionsverhalten aufgegeben. Der Anpassungsprozess nach Platzen
der Aktienmarktpreisblase sei aber noch nicht gänzlich abgeschlossen. Die Investitionen legten trotz einer
dramatischen Verbesserung der cash-flows nur eine relativ moderate Dynamik an den Tag. Gleichfalls relativ
zögerlich sei das Einstellungsverhalten der Unternehmen, was auf den massiven Kostensenkungsdruck auf die
Firmen zurückzuführen ist. Vehikel für die Kostensenkungsmaßnahmen waren die Investitionen, die die Unternehmen
Ende der 90er Jahre aufgebaut hatten. Auf Deutsch gesagt: Die Rezession und der zögerliche Aufschwung
gaben den Unternehmen nach dem Boom Ende der 90er Jahre endlich Zeit, nachzudenken, was sie
mit den Investitionen überhaupt anfangen sollten. Dies spiegelte sich in einem starken Anstieg des Produktivi-
tätswachstums wider, das es den Firmen ermöglichte, die höhere aggregierte Nachfrage ohne zusätzliche
Neueinstellungen zu befriedigen. Die momentan hohe Dynamik des Produktivitätswachstums wird auslaufen.
Damit sollte sich aber auch der Arbeitsmarkt weiter verbessern. Dies muss sich aber nicht unbedingt in höherem
Lohndruck äußern. Auch wenn die Lohnstückkosten nicht mehr ganz so schnell fallen wie in der zweiten
Hälfte des letzten Jahres, so ist nach Ansicht Greenspans doch ein Anstieg der Kosten noch nicht abzusehen.
Zwar zeigten Teilindikatoren auf anziehenden Inflationsdruck hin, die nach wie vor vorhandene Unterauslastung
der gesamtwirtschaftlichen Kapazitäten und das weiter hohe Produktivitätsdruck hält nach Meinung von
Greenspan aber den Inflationsdruck begrenzt. Wie Greenspan aber explizit darauf hinwies, müssten die Leitzinsen
letztendlich ansteigen, um ein Aufkeimen der Inflation zu verhindern.
3. Greenspans rechte Hand Donald Kohn hatte vor einigen Wochen die Voraussetzungen für die
Leitzinswende vorgestellt: (1) Zunächst müsse eine Stabilisierung der Realwirtschaft gegeben sein, (2)
danach eine Stabilisierung der Inflationsraten. (3) Die dritte Voraussetzung wäre eine Stabilisierung der
Produktivitätswachstumsraten auf „normalen“ Niveaus. Voraussetzung (1) ist seit dem letzten Arbeitsmarktbericht
erreicht: Von einem Abbrechen der konjunkturellen Dynamik kann unter normalen Umständen
nicht mehr ausgegangen werden. Auch die zweite Voraussetzung ist eingetreten: Die Kerninflationsmaße
haben sich nach den Deflationsgefahren des letzten Jahres stabilisiert. Die spannende Frage ist nun, wie sich
die Produktivität verhalten wird. Zwar ist klar, dass sich das Produktivitätswachstum aus zyklischen
Gründen verlangsamen muss. Die Stärke dieser Verlangsamung bestimmt aber maßgeblich das weitere
Szenario: Ist man für die Produktivität sehr optimistisch, so verheißt dies ein weiterhin günstiges Inflationsklima
und eine vergleichsweise zögerliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Ist man für die Produktivität
eher pessimistisch, so verheißt dies Gutes für den Arbeitsmarkt und Schlechtes für die Inflation. Das erste Produktivitätsszenario
spricht für ein Herausschieben der Leitzinswende, das zweite für ein Vorziehen. Greenspan
hatte vor ein paar Monaten bemerkt, dass die gegenwärtigen Dynamik des Produktivitätswachstums nicht
aufrecht zu halten sei.
4. Entscheidend für die Zinspolitik ist die Inflationsentwicklung. Wie Fed-Vertreter zuletzt verlauten ließen,
macht auch bei der Inflation eine Schwalbe noch keinen Sommer, denn die Inflationsdaten sind sehr
volatil. Die Hauptinflationstreiber sind in den USA die kalkulatorischen Eigenmieten und die Preise in den Restaurants.
Beide Indikatoren zeigen noch keinen nennenswerten Inflationsdruck an. Allerdings haben die USA
ein massives Problem bei den Gesundheitskosten. Auch zeigen die kalkulatorischen Eigenmieten wieder langsam
nach oben, nachdem sie zuvor einem Abwärtstrend unterlegen waren. Man kann also schon das Weiße in
den Augen der Inflation sehen, wenn man nur genauer hinschaut.
Vordergrund stehen. Das Beige Book stellt demnach ein umfassendes Stimmungsbild über den Zustand der US-Wirtschaft dar. In dem
besprochenen Beige Book sind Informationen enthalten, die vor dem 12. April 2004 eingeholt wurden.
3
5. Die Fed wird daher auf kurz oder lang die Zinswende einläuten müssen. Nur wann? Das wahrscheinlichste
Szenario ist das folgende: Nachdem Greenspan vorgestern deklariert hat, dass keine Deflationsrisiken
mehr existieren, ist zu erwarten, dass die Fed beim nächsten Zinsentscheid am 4. Mai die Risiken
zwischen Inflation und Deflation als ausgeglichen ansehen wird. Der Satzteil „the probability of an unwelcome
fall in inflation has diminished in recent months and now appears almost equal to that of a rise in
inflation“ sollte daher aus dem Statement gestrichen werden. Die Risiken zwischen Inflation und Konjunktur
sollten sich damit wieder entsprechen. Zudem sollte die Fed auf die verbesserte Lage am Arbeitsmarkt hinweisen.
Am 29./30. Juni hat die Fed dann Gelegenheit zu verlautbaren, dass eine „geduldige“ Geldpolitik
nicht mehr von Nöten sein wird, um Deflationsgefahren abzuwehren. Der Satzteil „the Committee believes
that it it can be patient in removing its policy accommodation“ sollte daher aus dem Statement gestrichen
werden. Damit ist die Tür geöffnet für eine Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte am 20. August 2004.
6. Wieso keine initiale Leitzinserhöhung im September oder November? Die Antwort lautet schlicht
und einfach: der Wahlkampf. Natürlich stimmt es, dass es keinen systematischen Zusammenhang zwischen
Leitzinsentscheidungen der Fed und Wahlterminen gibt. Die Fed wird aber dennoch, wenn irgend möglich, der
Politik ausweichen wollen. Gerade Greenspan hat hierzu allen Grund, gilt er doch unter den Demokraten verdächtig,
ein republikanischer Parteigänger zu sein. Erhöht die Fed die Zinsen erst im November, drei Tage nach
der Wahl, könnten Demokraten ihr vorwerfen, die Zinserhöhungen zugunsten der Bush-Administration hinaus
geschoben zu haben. Erhöht die Fed erstmalig die Zinsen in der heißen Wahlkampfphase im September, so
könnten Bush-Anhänger Greenspan vorwerfen, er greife zu Lasten Bushs in den Wahlkampf ein. Der springende
Punkt ist in diesem Zusammenhang, dass die initiale Leitzinserhöhung emotional und ökonomisch
so aufgeladen ist, dass der Wahlkampf die Hürde für die Fed hinsichtlich der ersten Leitzinserhöhung
um ein Weiteres erhöht. Gegeben die Inflations- und Konjunkturdaten wäre eine Zinserhöhung
erst im Dezember 2004 oder Januar 2005 wohl zu spät. Jeder Termin vor August wäre wohl zu früh, muss die
Fed die Märkte doch graduell auf die Zinserhöhungen verbal vorbereiten.
7. Die Zinserhöhungen sollten graduell ausfallen, darauf hat Greenspan schon hingewiesen: Erstens,
weil der Inflationsdruck nicht so stark ist, wie viele momentan annehmen. Zweitens, weil die Haushalte hoch
verschuldet sind. Es ist abzuwarten, wie die Haushalte mit höheren Zinsniveaus umgehen können. Drittens ist
gegen Ende des Jahres eine Verlangsamung der Konjunkturdynamik zu erwarten, weil die fiskal- und geldpolitischen
Impulse auslaufen. Und letztendlich gibt es ja noch jede Menge Risiken. Man denke nur an die Zwillingsdefizite
in den Leistungsbilanzen und Budgetsalden, Terrorgefahren, und Probleme in den Emerging Markets
bei Zinsanstiegen in den USA. Wir erwarten daher, dass die Fed die Zinsen am 4. Mai konstant belassen
wird, aber am 10. August die Zinsen um 25 Basispunkte auf ein Niveau von dann 1,25 % erhöhen
wird.
Quelle: Bloomberg, DekaBank |
|
|
|
|
|
| |