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Bereich Privat- und Firmenkredite mit Sicherheiten |
Moderator: TobiasH |
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leverage effekt |
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Verfasst am: 12.06.2004 19:04 |
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Hallo,
kann mir jemand kurz und knapp etwas über den leverage effekt sagen? Es geht mir dabei um die Berechnung und die Aussagekraft im jeweiligen Branchenvergleich!
Vielen Dank
marc |
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Verfasst am: 12.06.2004 21:26 - Geaendert am: 14.06.2004 11:02 |
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Aus der Maschinenbau GmbH Bonn wurde der Unternehmensteil „Software-Entwicklung" aus-gegliedert. Dieser Unternehmensteil ist ausschließlich mit Eigenkapital finanziert. Die einge-setzten 150.000 € rentieren mit 18 %. Der Unternehmer überlegt, wie es sich auf die Rentabili-tät des Eigenkapitals auswirkt, wenn er 75.000 € des Eigenkapitals durch Fremdkapital er-setzt. Für die Fremdmittel müssen 11 % Zinsen gezahlt werden.
Berechnen Sie die Rentabilität des Eigenkapitals nach der Umfinanzierung.Lösung 4/Frühjahr 1998
GK-Rentabilität = EK-Rentabilität = 18 %,
d. h. es wird ein Gewinn von (150.000 • 18 % =) 27.000 € erwirtschaftet.
Umfinanzierung: EK 75.000 € + FK 75.000 €
Gewinn = Jahresüberschuss 27.000 € ./. Fremdkapitalzinsen 8.250 € = 18.750 €
Ist die Gesamtkapitalrendite größer als der Fremdkapitalzins
und ist der Fremdkapitalzins unabhängig von der Kapitalstruktur bzw. vom Verschuldungsgrad, steigt die Eigenkapitalrendite linear mit der Kapitalstruktur bzw. mit dem Verschuldungsgrad. |
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Verfasst am: 13.06.2004 21:00 |
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Leverage-Effekt
Die Finanzierung von Investitionen mit Fremdkapital erhöht die Eigenkapitalrentabilität, sofern die Investitionen eine Gesamtrentabilität erwirtschaften, die über den zu zahlenden Fremdkapitalzinsen liegt. Dieser Effekt wird als Leverage-Effekt bezeichnet. Die zunehmende Verschuldung des Unternehmens durch den Einsatz von Fremdkapital wirkt wie ein Hebel auf die Rentabilität des eingesetzten Eigenkapitals.
Welche Bedeutung hat der Leverage-Effekt?
Das finanzielle Gleichgewicht des Unternehmens, insbesondere die Aufrechterhaltung der Liquidität gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Unternehmensleitung. Für die Beurteilung der Finanzstruktur haben sich einfache Regeln herausgebildet, die von den Fremdkapitalgebern (insbesondere Banken) angewendet werden. Diese Regeln verlangen eine bestimmte vertikale oder horizontale Struktur der Bilanzpositionen. In der Praxis haben sie eine relativ hohe Bedeutung erlangt, wissenschaftlich begründet sind sie weniger. Neben Goldener Bilanzregel, Eigenkapitalquote, Anlagenquote, working capital u. a. wird auch der Verschuldungsgrad als eine wichtige Bilanzkennziffer herangezogen. Als Verschuldungsgrad bezeichnet man das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital.
Der Verschuldungsgrad kann als Prozentzahl oder als Koeffizient ausgedrückt werden.
Der Leverage-Effekt sagt nun aus, dass sich die Eigenkapitalrentabilität mit steigendem Verschuldungsgrad erhöht, allerdings nur dann, wenn die erwirtschaftete Gesamtrentabilität des Unternehmens über den Fremdkapitalkosten liegt.
Daraus wäre der Schluss zu ziehen, die Finanzierung des Unternehmens mit einem möglichst hohen Fremdkapitalanteil durchzuführen.
Sofern mit steigendem Verschuldungsgrad und damit verbundenem steigendem Risiko für die Fremdkapitalgeber davon ausgegangen werden muss, dass diese ihr zusätzliches Risiko über steigende Fremdkapitalkosten (Zinsen) abdecken, ergibt sich die Frage nach dem optimalen Verschuldungsgrad. Unterstellt man einen Anstieg der Fremdkapitalkosten mit steigendem Verschuldungsgrad, lässt sich ein Optimum bestimmen. Geht man davon aus, dass die Fremdkapitalkosten (weitestgehend) unabhängig vom Verschuldungsgrad sind, gibt es ein solches Optimum, d. h. eine optimale Relation zwischen eingesetztem Eigenkapital und eingesetztem Fremdkapital nicht.
Letztlich wird ein optimaler Verschuldungsgrad in der Praxis jedoch dadurch nicht möglich, dass die Fremdkapitalgeber eine bestimmte Eigenkapitalquote verlangen und ansonsten nicht bereit sind, zusätzliche Fremdmittel zur Verfügung zu stellen.
Beispiel:
Kann ein Anleger Fremdkapital zu geringeren Zinsen oder günstigeren Konditionen aufnehmen als er mit einem Investment an Rendite erzielt, so spricht man von einen Leverage-Effekt, da der Anleger hier mehr Geld investieren kann als ohne zusätzliches Fremdkapital. Hat ein Investor z.B. EUR 100.000 und erzielt eine 10%ige Rendite (=10.000 EUR), so entsteht ein Leverage-Effekt, wenn er DM 50.000 Fremdkapital zu 8% (EUR 4000 Zinsen) bekommen kann. Die Differenz aus Zinsaufwand EUR 4000 und der zusätzlichen Rendite (10% auf EUR 50.000) EUR 5000 ergibt den Leverageeffekt in Höhe von EUR 1000 oder 10% auf sein eingesetztes Kapital. |
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