Gier frisst Hirn |
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Verfasst am: 16.09.2010 19:29 |
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Wer hohe Zinsen für Einlagen zahlt, bekommt entweder für niedrige Zinssätze kein Geld, weil die Bonität zu schlecht ist oder sie wollen zusätzliche Provisionsgeschäfte generieren. |
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Verfasst am: 16.09.2010 21:14 |
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@ bänkli
es könnte am Wettbewerb liegen
oder daran das in anderen Ländern die Filialnetze kleiner sind und die Banken geringere Kosten haben
oder diese Banken produktiver sind und anders kalkulieren können
oder es gibt verbotende Preisabsprachen bzw. es ist ja so transperent, dass da niemand mehr verboten sprechen muss, ähnlich der Tankstellen. |
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Verfasst am: 16.09.2010 22:24 |
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Fast europaweit können sich Banken bei der Zentralbank für 1 % Zinsen Geld leihen. Warum zahlen einigen Banken mehr? |
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Verfasst am: 17.09.2010 06:35 |
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@Herrmann: Ich denke es ist genau so wie sie sagen: es geht um Anschlussgeschäfte. Bei Direktbanken ist neben dem Tagesgeldkonto ein Depot mit drin, welches zwar sehr günstig ist, aber trotzdem verdient die Bank daran, wenn ich Wertpapiere kaufe. Außerdem ist die kostenstruktur anders. Die haben 1 Großes Gebäude und zahlen keine Mieten für zig Filialen. Abläufe werden standardisiert und effizient.
Aber das ist doch wie im Einzelhandel. Kampfpreise und weniger Service, damit man die billigen Preise subventionieren kann und Milchbauern und Produzenten arbeiten fast +/- Null.
Im Grunde ist der Deutsche selber für die "Servicewüste" verantwortlich, weil der Deutsche im Allgemeinen nicht betriebswirtschaftlich denken kann. Er denkt auch noch, er tut dem Laden einen Gefallen, wenn er zu Billigpreisen einkauft.
Hab mal ein Video gesehen: Deutsche im Ausland in der Türkei. Rucksack für 5 € (über die Qualität lässt sich natürlich streiten, aber 5 € !!!) Was sagt der Deutsche zum Händler: "Hmm ... 3,50 € ??" |
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Verfasst am: 17.09.2010 08:52 |
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ist son ding denn mehr wert als 3,50 € ?!? ;-)
Habe letztens sogar gehört das man in vielen anderen Ländern so handeln soll, sonst fühlten sich die Händler in ihrer Ehre als Kaufmann gekränkt! Ohne Witz! Im Seminar zu Außenhandel!... |
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Verfasst am: 17.09.2010 10:32 - Geaendert am: 17.09.2010 10:39 |
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Wie im Kreditgeschäft Herr Herrmann.
Bei der Sparkasse bekommen Sie vielleicht mit einem Resteinkommen von 150 EUR kein Kredit. Bei der CoBa oder Targo holen Sie 15 TEUR. Dem Verbraucher ist es egal wie die Konditionsgestaltung ist. Hauptsache er bekommt das Geld das er braucht.
So ähnlich arbeiten auch Immobilienmakler. Die werben auch damit, trotz negativer Schufa, Eigentumerwerb zu ermöglichen. Auch Autohäuser arbeiten ähnlich.
Fazit: Geschäfte machen, die die Konkurrenz nicht macht oder sich nicht traut. Risiko- aber auch ertragsreich. |
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Verfasst am: 17.09.2010 10:33 |
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Wenn der Rucksack von Kindern in Indien oder Bangladesch gefertigt werden, dann betragen die Kosten womöglich nur 3,50 € !! |
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Verfasst am: 17.09.2010 10:43 |
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Auf einem Wochenmarkt oder normale Einzelhandelsgeschäfte mag die Tradition ja recht behalten.
Aber in einer Bank ist diese Tradition nunmal fraglich.
und dass die Deutschen nicht betriebswirtschaftlich denken können, ist auch eine etwas arg allgemeine Erläuterung.
Das Problem liegt einfach daran, das Thema Wirtschaft nunmal seine eigene Regeln erfasst und alle richten sich nach diesen Marktregeln.
Außerdem, wenn ich mir den Wirtschaftunterricht in einer Schule (egal ob Hauptschule, Realschule oder Gymnasium) anschaue, ist das kein Wirtschaftunterricht sondern reines Palaver. Die Lehrer können dieses Fach i.d.R. mehr schlecht als recht unterrichte. dazu mal eine Anekdote aus dem Gymnasium (!!):
11. Klasse, Wirtschaftunterricht:
Dr. H. kommt mit müßigen Gang in die Klasse und braucht erstmal 15 Minuten um sich auf den Unterricht vorzubereiten. Wir "geschwätzige" Schüler fangen derweils an zu plaudern an. Man musst sich das jetzt so vorstellen, meine Klasse bestand aus Schwerhörigen und Gehörlosen, demzufolge erfolge die Kommunikation weitesgehend lautlos (Gebärdensprache). Da fing Dr. H. schon an zu meckern an, dass wir viel zu laut seien.
Der Unterricht begann, wie immer, mit einer schnarchrunde seitens der Schüler. "Heute besprechen wir mal das ökonömisches Prinzip" nuschelt da der Lehrer vor sich hin.
Also das Thema ist ganz einfach.
Ihr stellt euch einen Zoo vor. Wenn ihr jetzt den Zoo rechtsrum begeht, ist es das Minimalprinzip. Wenn Ihr den Zoo linksrum besucht, ist es das Maximalprinzip"
Bei solch einem Wirtschaftsunterricht ist es doch kein Wunder dass die Deutschen auf wirtschaftlicher Ebene verdummen und nix von diesem Thema verstehen.
offtopic:
Da ich grade so schön am lästern bin, noch eine Anekdote vom Dr.H.:
Eine Gehörlose Schülerin hat das Wort "Jugendkriminalität" nicht verstanden.
O-Ton: Dr.H.: Jugendkriminalität ist nicht, wenn man aus dem Fenster springt.
oO Wohlgemerkt, dieser Pädagoge hat einen Doktortitel!
Herr Herrmann, wieso gibt es sowenig Lehrer die fachlich gut qualifiziert sind und sinnvolle Erklärungen abgeben?!?? |
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Verfasst am: 17.09.2010 11:15 |
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Das mit dem Zoo kapiere ich nun überhaupt nicht ! Und das mit Jugendkriminalität ... was hat das mit Fenstersturz zu tun ??
Aber ein Doktortitel ist noch kein Garand für Fachwissen und Intelligenz. Wirtschaftskunde könnte ein ausgelernter Azubi anhand der Berufsschule besser erklären. |
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Verfasst am: 17.09.2010 12:21 - Geaendert am: 17.09.2010 12:25 |
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Es gibt ein Projekt " Fit für die Wirtschaft- „Wirtschaft im Klassenzimmer“
Da werden Bankkaufleute eingeladen, diese unterrichten
Für ein paar Wochen täglich a´ 2 Std. Wirtschaftslehre.
Das nehmen Jahrgänge von 9 und 10 aus Gesamtschulen Realschulen und Gymnasien teil.
Die Schüler werden aufgeklärt über das ABC in der Finanzwelt und sollen sensibilisiert werden im Konsumbereich und sollen wirtschaftlich denken.
Ein Kollege von mir nahm dort teil, auf einer Realschule, Jahrgang 10, Schüler im Durchschnitt 16 jahre alt.
Von 19 anwesenden Schülern, haben 10! kundgegeben, dass sie schon bereits Schulden haben, für Handys, Spielkonsolen etc. Verträge laufen auf Eltern,
und die Teenager gehen neben der Schule jobben in Cafes und zahlen fleißig ihre Schulden ab.
Wenn der Erwachsene heute in Deutschland, nicht wirtschaftlich denkt oder denken kann, wird die Zukunft, aus gewonnen Erkenntnissen in den Schulen, nicht besser werden.
Da haben Lehrer schon volle Hände zutun.
* *Und noch ein Dilemma> Die meisten Schüler wussten nicht mal, was ein Girokonto ist. Aber verschuldet haben sie sich bereits** |
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Verfasst am: 17.09.2010 13:47 |
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troy, genau die selben Fragen haben wir uns im Unterricht auch gestellt...
omerta:
sowas ähnliches läuft auch bei uns.. ein Kollege war fast von den Socken gefallen als er erfuhr wie hoch manche Schüler verschuldet waren und auch noch stolz darauf waren oO |
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Verfasst am: 17.09.2010 13:51 |
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So ein Fach sollte Pflicht an den Schulen werden. Auch wenn es mal nur 2 Std. die Woche sind - völlig ausreichend. Man sollte vielleicht auch noch die Eltern, der verschuldeten Kinder einladen ! :-) |
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Verfasst am: 17.09.2010 13:56 |
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Warum gibt es so wenig Lehrer, die ...?
Gut für einen Wirtschaftslehrer wäre ein kaufm. Ausbildung. Zudem muss er Freude am Erklären haben. Dabei sollte er den Sachverhalt verstanden haben.
Viele Lehrer erklären zu abstrakt (aus den Inhalten von Büchern).
Meine Meinung:
Je besser man den Sachverhalt verstanden hat, desto einfacher kann man ihn erklären. |
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Verfasst am: 17.09.2010 14:06 |
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nja Herrmann..
ohne jetzt die Pädagogen alle in einem Topf schmeißen zu wollen und alle als "unfähige Staatsdiener mit viel Ferien und wenig Arbeit" abzustempeln (was ja eh nicht stimmt), es gibt total viele Lehrer die eigentlich garkeine Ahnung haben, WAS sie da eigentlich unterrichten. Dieses Lied geht weiter bis in die Berufsschule.
Natürlich gibt es auch Lehrer, die diese Berufung ernst nehmen und das nicht als Spaßfaktor ansehen (klischee siehe oben). Aber irgendwie bleiben doch nur die Lehrer im Gedächtnis der Schüler hängen die den Titel Lehrer nicht verdient haben.. Und dann wundert sich Deutschland warum die Schüler immer mehr verdummen, und zwar nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht, sondern z.B.: auch auf sozialer Hinsicht.
Aber okay, darüber kann man ja ewig diskustieren und hat auch nicht mit dem eigentlichen Titel zu tun. |
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Verfasst am: 17.09.2010 14:14 |
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Mit zunehmenden Alter wird die Kundenbindung stärker. Allerdings ertwartet man als Kunde, dass man nicht über den Tisch gezogen wird.
Vor einigen Jahren war das Image der Banken sehr gut. Die Kunden verließen sich vollends auf den Bankberater.
Allerdings ist das Vertrauen schnell verspielt, z. B. mit Versprechen, die nicht eingehalten werden, z. B. Zertifikate sind so sicher wie Festgeld. |
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Verfasst am: 17.09.2010 14:21 |
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Das ist das Problem: die Kunden vertrauen uns einfach nicht mehr. Und weil sie uns nicht mehr vertrauen, können wir uns den Mund fusselig reden und der Kunde der gute Zinsen sieht, hört nicht mehr auf seinen Berater und begeht Entscheidungen die nicht mehr nachvollziehbar sind. |
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Verfasst am: 17.09.2010 15:26 |
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***Vertrauen wieder aufbauen***
leicht gesagt.
Ungeachtet jetzt vom Zahlungsdruck seitens Arbeitgeber
der ja stets mit der bedarfsgerechter Beratung im Clinsh steht, finde ich den Kunden bzgl. wirtschaftliches Handeln auch aufzuklären.
Zu den Beiträgen oben möchte ich noch mal hinzufügen, dass wir auch Kunden haben, die ihr Geld für hohe Zinsen an Banken überlassen, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, ob die Bank (Filiale) auch wirklich in der Nähe
des Wohnortes präsent ist. Da hat ich mal einen, der hat sein Geld bei uns abgezogen und ist zur einer Bank gegangen, die Zweigstellen hat, die in ca. 60 km Entfernung liegen.
Da sagte ich dem Kunden, dass er die hohen Zinseinnahmen wieder verzehrt, wenn er mal zur Bank muss durch Fahrtkosten, Parkgebühren….
Er darauf, „ Häää, was hat das damit zu tun?!“ |
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Verfasst am: 17.09.2010 21:16 |
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Das ist so ein Paradebeispiel für "Gier frisst Hirn". Wenn man bedenkt, was man bei 60 KM hin UND zurück an Sprit und Zeit verbraucht - dann muss ich schon nen 6 oder 7 stelligen Betrag haben, damit sich das merklich lohnt, wenn es nur ein paar Zehntel Prozent sind. Ich eröffne bei der Bank of Scotland auch kein Konto, nur damit ich die Prämie bekomme.
Das ist so wie bei Ebay, wo ein 25 € Gutschein für IKEA für über 30 € rausgegangen ist :-)) |
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Verfasst am: 17.09.2010 21:57 |
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Aber muss ich die 60 km wirklich fahren? Es fährt auch kein Diba Kunde nach Frankfurt. Im Grund lässt sich das doch alles auch per Telefon regeln. |
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Verfasst am: 18.09.2010 01:48 |
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Über Telefon lässt sich das nunmal nicht so leicht regeln.
Da braucht man erst mal eine Telefon- Pin, zweck Legitimation.
Selbst junge Leute tun sich schwer, diese immer zu merken.
Auch verständlich, bei sovielen die man sich merken muss. Hast du deine Pin nicht oder vergessen, dann geht es über Filiale. Sogar Kontostandsabfrage. Der Kunde wird sich schwarz ärgern.Oder auf dem schriftlichen Weg. Briefmarke kostet Geld, Briefumschlag kostet Geld.
Abgesehen hiervon, welches kein großes Problem darstellen sollte, gibt es auch Geschäfte, die man am Telefon ungern bespricht. Der Kunde fragt lediglich nach der Verzinsung bei einem Folgegeschäft. Glaube nicht, dass du es am Telefon preis gibst. Sag da mal, „Sie bekommen jetzt 1%“
Wie wird er wohl reagieren?
Fazit: Lieber Kunde, KOMMEN SIE REIN und wir besprechen das....
Übrigens für Sparbücher oder Festgelder allein bekommst du als Berater vom Arbeitgeber kein Blumentopf.
Klar ist auch, dass ich versuche die Präferenzen der Kunden zu berücksichtigen. Aber meine Aufgabe besteht nunmal darin Geschäfte zu generieren, den Kunden zu überzeugen.
Kunden gehen wg hohe Einlagezinsen zur Konkurrenz, legen dort Festgeld an zu 3%.
Nach Fälligkeit der Geldanlage, sucht die Bank schon das Gespräch mit dem Kunden und bittet höflich darum, das der Kunde reinkommt. Eine Folgeanlage zu gleichen Konditionen, bei dem aktuellen Marktzinsniveau geht dann nämlich nicht. Das ist sicherlich jeden hier bewusst.
Ziel der Bank: Langfristige Kundenbindung. Mit 3% ködern, dann die Produktpalette ordentlich mit Kunden untersuchen.
Kunden, die 60 km in Kauf nehmen, gehen nicht zur einer Direkt-Bank, sondern zur einer Filialbank und glauben dass sie dort, aufgrund der besseren Konditionen
besser aufgehoben sind als bei deiner Bank.
Die Bank öffnet nicht ganz bestimmt allein ein Sparkonto oder Festgeldkonto.Da kommt auch schnell ein Girokonto zustande.
Merkt der Kunde, dass die Konditionen schlechter werden, dann geht das Palaber los.
„Ich kam zur euch, hab woanders alles aufgelöst und und und........“
Da braucht der Kunde meine Hilfe. So muss ich Ihn einladen und ihn beraten und Lösungen anbieten.
Statt die 1,5 oder 3 km zur seiner alten Hausbank, legt der sich für so schlau gehaltene Kunde dann eben eine 60km Strecke zurück.
Ich kann schwören, ich hab unzählige Male solche Fälle erlebt, das Kunden von uns weggingen und umgekehrt genauso, dass andere zu uns kamen, weil wir bessere Konditionen hatten.
Ich bat Online-Banking und telefonbanking an, zu 40% kam eine Absage.Das wäre zu anstrengend.
Na dann Prost auf die Fernbeziehung- und liebe. |
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