Strukturierte Produkte |
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Verfasst am: 23.09.2010 19:50 |
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Was kann man hierunter verstehen??? |
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Verfasst am: 23.09.2010 21:04 |
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Strukturierte Produkte sind Wertpapieranlagen die nach einem bestimmten Prinzip entwickeln.
Bestes Beispiel sind die Zertifikate.
In der Regel ist das Zertifikat an einem Underlying (=Basiswert) gekoppelt. Je nach Bedingungen die in den Termsheet (=Produktbeschreibung) und je nach Entwickung des Basiswerts macht man einen Gewinn oder einen Verlust.
Was sehr bekannt ist sind sogenannte Bonuszertifikate:
Der Bonuszertifikat ist in der Regel so ausgestattet:
Wenn wir jetzt mal den EuroStoxx50 als den Basiswert nehmen stellt man am Emissionstag den aktuellen Kurs fest.
zb.: 2700 Pkt. (habe abgerundet, damit das Rechnen etwas leichter fällt). Dann wird die sog. Bonusbarriere festgelegt.
Die untere Barriere darf nicht weniger als 40% des Emittentenkurses betragen. Spricht: wenn der EuroStoxx auf 1620 Punkte fällt, bekommt er immernoch sein eingesetzes Kapital plus den definierten Bonus. Wie hoch sein Bonus ausfällt wird wieder in der Produktbeschreibung zu finden sein.
Fällt der Kurs weiter runter auf 1590 Pkt., verhält sich das Zertifikat wie eine Aktie und der Kunde hat 1:1 verloren.
Dies ist nur ein gaanz kleiner Ausflug. Zertifikate sind so unterschiedlich wie sie nicht sein können.
Wichtig ist aber dass Zertifikate ein Beispiel für ein strukturiertes Produkt ist.
LG LeiLin
Wie immer: ohne Gewähr der Richtigkeit ;-) |
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Verfasst am: 24.09.2010 04:55 |
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Das trifft die Sache ziemlich gut.
Strukturierte Produkte sind einfach nur Produkte, die aus mehreren Basisprodukten (Bonds, Aktien, Futures, Optionen usw...) zusammengesetzt sind, um individuelle Cash-Flow Profile zu erzeugen. Ein Bonuszertifikat ist letztlich replizierbar durch ein Portfolio von Optionen. Ein gutes Beispiel, wie ein Produkt aus mehreren Basisprodukten zusammengebaut wird. Im Prinzip isses wie Lego spielen, nimm vier Grundformen und bau daraus was neues ;-) |
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Verfasst am: 24.09.2010 09:55 - Geaendert am: 24.09.2010 09:57 |
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Positive Formulierung:
Zertifikate sind strukturierte Wertpapiere. Das Kapital wird nach fest definierten Regeln auf verschiedene Anlageklassen aufgeteilt. Mindestens eines dieser Basisprodukte muss ein Derivat sein.
Negative Formulierung:
Struktierte Wertpapiere sind kompliziert mit Optionen gestaltet. Die Anleger (und meist auch die Berater) verstehen nur die Grundzüge.
Es gibt Tausende Kombinationsmöglichkeiten und damit Tausende verschiedener Zertifikate. |
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Verfasst am: 25.09.2010 15:19 |
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Es würde Zertifikate nicht geben wenn der Markt sie nicht aufnehmen würde. Wenn Kunden nicht immer höhere Zinsen haben wollten würde es diese Anlageform gar nicht geben. Daher kann man m.E. ein Zertifikat nicht negativ formulieren denn die Strukturierung muss sein damit sich auf einem effizienten Markt so etwas rechnen lässt. |
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Verfasst am: 26.09.2010 11:36 |
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Zertifikate würde es nicht geben, wenn nicht die Aktienkurse und somit auch die Preise für Fondsanteile so dramatisch gesunken wären.
Die Banken haben nach Produkten gesucht, für die es keine negativen Erfahrungen gab. Das waren vor einigen Jahren die Zertifikate. |
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Verfasst am: 26.09.2010 18:59 |
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kannnich so nicht unterschreiben, denn Zertifikate bieten ja strukturen die durchaus sinnvoll sind un mit Fonds oder Aktien so nicht darstellbar sind. Ich habe mitunter sehr hohe Puffer bevor ich in die Verlustzone komme, oder Kuponbedingungen dafür Kapitalgarantie etc. Nur wenn man die Dinger verkaufen soll, sollte man wissen was dahinter steckt un da finde ich in der heutigen Zeit schade das man AZV bis ins kleinste Detail lernt was keiner mehr in der Beratung braucht aber auf Zertifikate wird auf Goodwill der Lehrer höchstens mal am Rande eingegangen. |
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Verfasst am: 26.09.2010 19:07 - Geaendert am: 26.09.2010 21:54 |
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Ob strukturierte Produkte wirklich eine Struktur ins Depot bringen, bezweifele ich.
Ich strukturiere mein Vermögen selbst, dazu brauche ich keine undurchsichtige Fertigprodukte.
Die Zertifikate bringen bestimmt hohe Provisionen für die Banken. |
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Verfasst am: 26.09.2010 19:10 |
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Wenn man Azubis in der mündlichen AP fragt, bei welchen Beratungen bislang dabei sein durften oder selbst beraten haben, glaube ich kaum dass Zertifikate dazugehören!
Meist besteht kaum Gelegenheit bei standardisierten Bankprodukten. |
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Verfasst am: 26.09.2010 20:44 |
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Ich meine auch nicht das Zertifikate Strukturen in ein Depot bringen aber es lassen sich Szenarios darstellen oder Sicherheitspuffer einbauen was ja durchaus sinnvoll ist. Nur man sollte eben auf die Risiken hinweisen können... Und ja, ich habe in der Ausbildung nicht nur bei Gesprächen beiwohnen können sondern ich konnte auch selbst strukturierte Produkte beraten. Das mag in Frankfurt anders sein wie auf dem Dorf... |
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Verfasst am: 26.09.2010 20:45 - Geaendert am: 26.09.2010 20:45 |
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Allein mit strukturierten Produkten kann keine sinnvoll risikoadjustierte Depotstruktur geschaffen werden, jedenfalls nicht effizient, das ist richtig.
Jedoch erlauben die "gängigen" strukturierten Produkte sehr bequem eine bestimmte Erwartung auszudrücken. Für diese Bequemlichkeit, nämlich dass der Kunde nicht selber ein Produkt nach seinen Erwartungen strukturieren muss, ist selbstverständliche in Aufgeld zu zahlen.
Dass es nicht Oma Erna ist, die ein Bonuszertifikat braucht, versteht sich von selbst.
In diesem Sinne kann ich mich aber auch nicht der Aussage anschließen, es würde keine Zertifikate geben, wenn Aktien und Fonds nicht so schlecht performt hätten. Nur mit Aktien und Fonds alleine lässt sich nicht jedes Cash-Flow Profil erstellen, dass der Kunde gfs. wünscht. |
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Verfasst am: 27.09.2010 10:41 |
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Leider gehört "Oma Erna" zu den Geschädigten in der Krise, die blind dem Berater vertraut haben und irgendeinen Lehman-Mist ins Depot bekommen haben ... manche hatten vorher nichtmal ein Depot ! Das Durchschnittsalter der Anlagegeschädigten soll wohl um die 65 liegen.
Der krassteste Fall war bei der damaligen Citibank, als eine über 90 jährige eine Rentenversicherung bekam, die im 159. Lebensjahr auszahlt !!! |
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Verfasst am: 27.09.2010 12:06 |
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Dass die Citibank eine Ausnahmebank ist, wissen wahrscheinlich alle NIchtCitibanker bzw. NIcht-Targobänker ^^
Natürlkich gab es in der Finanzkrise viel schwarze Schafe. Ist ja nu lang und breit durchgekaut worden.
Ich würde aber schon sagen, dass Zertifikate durchaus geeignet ist um mit dem Wesen der Börse vertraut zu werden, da es ja mittlerweise auch "sicherheits"orientierte Zertifikate gibt mit riésiger Pufferzone und/oder Kapitalgarantie bei Fälligkeit etc.
Voraussetzung ist natürlich eine konsequente Aufklärung seitens der Bank dass auch ein riesiger Puffer im Extremfall aufgezehrt werden kann.
Und das der Verkaufsdruck zu teils amoralischen Handlungen führt wissen wir auch spätestens seit der Finanzkrise. |
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Verfasst am: 27.09.2010 16:27 |
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@Troy: Das ist aber die Verfehlung der Bankpolitik und ihrer Berater, nicht die des Produktes.
Die Schuld einem Produkt zuzuschieben weil es unsachgemäß verwendet wurde kommt der Forderung nach, Schaufeln und Spaten zu verbieten, weil damit jemand mal einen Menschen verprügelt hat. Die Schuld ist beim Menschen zu suchen, nicht beim Instrument.
Unbenommen bleibt der Welt der strukturierten Produkte natürlich, dass es Konzepte gibt, die augenscheinlich dazu dienen, den Kunden zu erleichtern anstatt wirklichen Nutzen zu bringen - das aber ist letztlich auch nur wieder Resultat einer Bankpolitik die auf short-term Profitmaximierung setzt anstatt den Customer Lifetime Value zu betrachten. |
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Verfasst am: 27.09.2010 18:50 |
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In Zukunft soll der Kunde rechtzeitig vor Abschluss eines Geschäftes den „Beipackzettel“ erhalten, Damit soll ein Vergleich verschiedener Finanzprodukte leichter möglich sein.
Was wird man dann über Zertifikate erfahren? |
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Verfasst am: 27.09.2010 19:49 |
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@TheConvexity: du hast Recht. Die Produkte selber sind nicht unbedingt schädlich - wobei ich einige hochspekulative Produkte und Derviate verbieten würde, die den Markt in Schieflage bringen können. CDS oder diverse Termingeschäfte, die die Preise für Rohstoffe künstlich in die Höhe treiben. |
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