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Bereich Rechnungswesen, Steuerung und Controlling |
Moderator: TobiasH |
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Eigenkapitalkostensatz |
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Verfasst am: 14.10.2003 15:33 |
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Ich bins mal wieder!
Hätte da noch ein Definitionsproblem: Eigenkapitalkosten. Bzw. es stellt sich mir die Frage, warum und von wem das verzinst wird und wer die Zinsen erhält?
MfG, Angel |
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Verfasst am: 14.10.2003 16:04 |
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Interessante Frage.
So die Zinsen bekommt effektiv niemand. Die Eigentkapitalkosten sind nur für die Kosten- und Leistungsrechnung relevant. Es handelt sich um kalkulatorische Kosten im Wertbereich.
Wenn wir z. B. im Aktivbereich die Preisuntergrenze, nach der Marktzinsmethode, für einen Kredit berechnen wollen berücksichtigen wir die Eigenkapitalkosten.
Meistens sieht es so aus:
Eine Zahl ist gegeben (oft auch der EK-Kostensatz von 8 %), dann einfach z. B. (7 x 8 )/ 100= 0,56 %. Diesen Wert wie oben bereits erklärt einfach mit einfliesen lassen und das war´s eigentlich. |
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Verfasst am: 14.10.2003 20:03 |
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Eigenkapitalkosten sind kalkulatorische Kosten!
Wir als Bank verleihen i.d.R. unser EK (z.B. 100 Mio € ) als Kredite z.B. zu 10% p.a. an unsere Kunden.
Anderer Seits könnten wir unser EK ja aber auch bei einer anderen Bank selber verzinslich z.B. zu 5% anlegen.
So würden wir jedoch ~ 5% p.a. weniger erwirtschaften, so dass wir unser EK doch lieber als Kredite verleihen.
Wir sind jeoch verpflichtet eine Mindestreserve [MR] bei der EZB zu halten. Meines Wisens nach müssen wir zur Zeit eien MR von 2% halten. Diese MR wird zum gleichen Zinssatz verzinst, wie das Hauptrefinszierungsgeschäft.
Wenn wir nun eine Mindesreserve von 2 % zu 2% bei der EZB halten, so erhalten wir von der EZB (100.000.000,- € *2 % * 2% = ) 40.000,- € Zinsen p.a.
Wenn wir diese MR in Höhe von (100 Mio € * 2% = ) 2 Mio. € jedoch nicht haltren müssten, so könnten wir 2 Mio. € mehr Kredite zu 10 % an unser Kunden vergben, wodurch wir (2 Mio. € * 10% = ) 200.000,- € als Erlös erzielen würden.
Folglich kostet uns die Pflicht der MR-Haltung bei der EZB die Differenz von (200.000,- € ./. 40.000,- € = ) 160.000,- €. Dieses sind die kalkulatoriche Eigenkapitalkosten.
Ganz zu Anfang sprach ich davon, dass wir durch Kreditvergabe ~5% mehr erwirtschaften könnten. Denn die 5% mindern sich um diese 160.000,- €, so dass wir durch die Kreditvergabe lediglcih 4,84 % mehr erwitschaften gegenüber dem Fall, dass wir es selber verzinslich anlegen.
Sprich, wir erzielen bei einer gesamten Kreditvergabe in Höhe von 98 Mio. € keine 10%ige sonder lediglich eine 9,84%ige Zinseinnahme.
So, hoffe mal das es verständlcih ist. ;-)*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
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Verfasst am: 14.11.2003 15:02 |
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Hab ich das richtig verstanden, die Eigenkapitalkosten betragen immer 8%? Das Thema ist für mich auch irgendwie ein Buch mit sieben Siegeln....
Gruß, Moglixx |
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Verfasst am: 14.11.2003 19:11 |
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@ Moglixx: Nicht wirklich. Der Satz für die EK-Kosten ist variablel und hängt - wie von dem Herrn_Frank schon beschrieben - von der aktuellen Marklage ab -sprich von dem, was wir bekommen könnten, wenn wir unser EK zur freien Verfügung hätten.
LG, Sunx |
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