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Bereich Wertpapiere, Derivate, Börse
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Griechenlandanleihe A0T6US
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Renovatio
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 27.02.2012 18:29
Und wer hat die grandiose Idee gehabt das alles zu 100% zurückgezahlt wird? *hust*
baenkli
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 27.02.2012 23:43
Es wird halt doch ein echter Insolvenzfall wie seinerzeit die südamerikanischen Staaten, auch wenn die EU da rumeiert um das zu verschleiern.
Da haben die Ratingagenturen mal Recht im Moment.
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 28.02.2012 01:50
Die Frist läuft. Seit Freitag liegt das Angebot zum Schuldenschnitt in Griechenland vor. Bis 8. März haben die Gläubiger nun Zeit, darauf einzugehen - auch deutsche Privatanleger.

Um welche Papiere geht es?
Anleihen des griechischen Staates, die vor 2012 ausgegeben wurden und eine Laufzeit von über einem Jahr haben, können getauscht werden. Die Nummern der Wertpapiere listet das griechische Schatzamt im Internet (www.greekbonds.gr) auf.

Das Volumen summiert sich auf 206 Mrd. Euro. Der Großteil, 177 Mrd. Euro, sind Anleihen, die nach griechischem Recht emittiert wurden. Der Rest verteilt sich etwa auf nach britischem Recht ausgegebene Staatsanleihen und staatlich garantierte Anleihen von öffentlichen Unternehmen - der griechischen Bahn OSE, des Athener Nahverkehrs OASA und der Rüstungsfirma EAS.

Wie groß ist der Schnitt?
Die Privatgläubiger sollen auf 53,5 Prozent ihrer nominalen Forderungen verzichten. Weil nicht nur der Nennwert sinkt, sondern die Laufzeit verlängert und der Zins gekürzt wird, sind die tatsächlichen Einbußen weit größer, sie liegen bei rund 74 Prozent.

Was gibt es im Tausch?
Wer eine Anleihe mit Nennwert 1000 Euro hat, bekommt mehrere neue Wertpapiere. Erstens eine nach englischem Recht emittierte Anleihe des griechischen Staates über 315 Euro mit Laufzeit bis 2042 und gestaffelten Zinskupons; bis 2015 gibt es zwei Prozent jährlich, bis 2020 drei Prozent, 3,65 Prozent 2021, 4,3 Prozent ab 2022. 2022 beginnt die Rückzahlung, jedes Jahr werden fünf Prozent getilgt.

Zweitens gibt es einen Besserungsschein: Er bringt ab 2015 bis zu ein Prozent zusätzlich Zins, wenn die griechische Wirtschaft im Vorjahr bestimmte Schwellen erreicht hat. Drittens gibt es einen Zinsschein des Rettungsschirms EFSF, der aufgelaufene Stückzinsen der alten Anleihen begleicht. Viertens gibt es EFSF-Anleihen über 150 Euro; die Hälfte der Papiere läuft ein Jahr, der Rest zwei Jahre. Der Zinssatz wird bei Emission mitgeteilt, er dürfte aber ein Prozent jährlich kaum überschreiten.

Wie sicher sind diese Papiere?
Die griechischen Anleihen sind von der weiteren Entwicklung des Landes abhängig und deshalb risikobehaftet. Die EFSF-Papiere sind sicher. Sie stellen die vereinbarte Absicherungsleistung über 30 Mrd. Euro dar, können problemlos verkauft werden und dürfen deshalb als Barleistung betrachtet werden.

Ist der Tausch freiwillig?
Ungefähr so freiwillig wie ein Geständnis in der spanischen Inquisition, sagt Commerzbank-Chef Martin Blessing. Soll heißen: Formal mag er freiwillig sein, tatsächlich ist der Druck auf Banken und Versicherer vonseiten ihrer Verbände und der Politik so hoch, dass sie sich der Teilnahme kaum entziehen können. Anders sieht es etwa bei Hedge-Fonds und Kleinanlegern aus.

Werden genug teilnehmen?
Für den Fall, dass nicht ausreichend Anleihen getauscht werden, um die angestrebte Entlastung zu erreichen, hat die griechische Regierung vorgesorgt und vorige Woche per Gesetz neue Vertragsklauseln, Collective Action Clauses, in die nach griechischem Recht emittierten Staatsanleihen eingefügt. Mit ihnen können alle Anleger zum Tausch verpflichtet werden. Vorausgesetzt, dass - gemessen am Nennwert der Anleihen - mindestens die Hälfte der Gläubiger auf das Angebot antwortet. Stimmen davon mindestens 66 Prozent für den Tausch, greifen die Klauseln. Ob sie aktiviert werden, ist eine politische Entscheidung. Viele Beobachter rechnen fest damit, andere sehen sie als Drohkulisse. Die restlichen Anleihen der Offerte haben meist seit Emission ähnliche Klauseln; hier ist je nach Papier die Zustimmung von 66 oder 75 Prozent nötig.

Gibt es nun Zwang oder nicht?
Die Erläuterungen zur Offerte können wie folgt interpretiert werden: Tauschen, gemessen am Nennwert aller von der Offerte betroffenen Anleihen, über 90 Prozent der Gläubiger ihre Papiere, verzichtet die griechische Regierung auf Zwang. Liegt die Quote zwischen 75 und 90 Prozent, hält sich Athen die Möglichkeit des Zwangs offen. Werden 75 Prozent nicht erreicht, kommt es darauf an, ob die erforderlichen Mehrheiten erreicht wurden, um die Zwangsklauseln zu ziehen.

Was mache ich denn jetzt?
Es gibt durchaus eine Chance, dass Anleger, die spekulativ im März oder im Mai auslaufende Papiere gekauft haben, den vollen Nennwert samt Zinsen bekommen. Angesichts zuletzt abenteuerlich hoher möglicher Renditen musste aber jedem Käufer klar sein, dass das Risiko sehr groß ist, bis hin zum Totalverlust. Kleinanleger halten Schätzungen zufolge nur ein Prozent der Anleihen.

Ein Großteil ist im Besitz von Banken und Versicherern, eine hohe Beteiligungsquote scheint möglich. Die Kurse sprechen allerdings eine andere Sprache: Die Märzanleihe notierte am Freitag bei 29 Prozent - der Barwertverlust von über 70 Prozent wird vorweggenommen. Wer nicht mit Griechenland-Anleihen zockt, sondern sie als Geldanlage gekauft und nicht rechtzeitig wieder losgeschlagen hat, muss sich schon eher mit der Offerte anfreunden. Anlegerschützer jedenfalls raten bei den Staatspapieren, die noch einige Jahre laufen, zum Tausch.

Wie kann ich mich beteiligen?
Wer die betreffenden Anleihen im Depot hat, dürfte diese Woche Post von seiner Bank bekommen. Beim Onlinebroker Comdirect beispielsweise hat man sich dafür gewappnet - die Verantwortlichen geben sich überzeugt, den Kunden trotz der äußerst knapp bemessenen Zeit rechtzeitig das Angebot schicken zu können.


Das schreibt FTD.de

Es gibt also noch Hoffnung ...
baenkli
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.02.2012 09:56
Warum als privater Anleger (natürliche Person) zustimmen?
Sollen sie doch Ihre Zwangsmaßnahmen einsetzen.

Wer zustimmt begibt sich ja schon gleich seiner Rechte. Die Zwangsmaßnahmen werden vor zig Gerichten im In- und Ausland Bestand haben müssen und ob sie das tun ist ja mehr als fraglich. Kläger dürfte es üblicherweise genügend geben und damit auch Verfahren auf die Keinanleger irgendwann aufsteigen können.
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.02.2012 10:23
@ bänkli

das sehe ich genauso. wenn ich als kleinanleger jetzt noch drin bin, dann macht es keinen sinn zuzustimmen. zum einen, wenn nur 1% kleinanleger sind, dann ist die chance garnicht so klein, dass 90% zustimmen und zum zweiten kann man dann immernoch gegen die nachträgliche einführung klagen.
Man muss jetzt halt nur einen langen Atem haben und wenn man es auf die klage ankommen lässt, kann es halt sein, dass sich die rendite über die jahre die das dauern wird weiter verwässert.
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 29.02.2012 23:29
Habe von der Comdirect ne Mail bezügl. dem Thema bekommen und habe nun über ne Woche Zeit mir die Sache durchn Kopp gehen zu lassen, jedoch muss ich eine Sache korregieren. Im Schreiben ist nicht von Laufzeit 2042, sondern 2024 die Rede ! Auf der einen Seite wären 100% + Zinsen schön, könnte aber mit der Alternative auch leben. Leider wird aus der Mail nicht so richtig deutlich, was genau passiert, wenn ich nicht zustimme.
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 01.03.2012 09:55
Ich habe heute auch ein entsprechendes Schreiben in meinem elektronischen Postfach erhalten.
Demnach hat man drei Optionen:
1. Anmeldung zum Umtausch + Zustimmung Änderung Anleihebedingungen

2. Zustimmung Änderung Anleihebedingungen OHNE Anmeldung Umtausch

3. Ablehung Änderung Anleihebdingungen OHNE Anmeldung Umtausch

Jetzt ist die Frage: Was passiert wenn ich überhaupt nicht reagiere?Wird es dann als Zustimmung gewertet? Und was ist mit der zweiten Option. Man stimmt zu, will aber dennoch keinen Umtausch anmelden?!
In Anbetracht dessen, dass es wohl eh zu einem Zwangsumtausch kommen wird, werde ich mich für die dritte Option entscheiden.
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 01.03.2012 10:30
Gute Frage. Wenn ich Letzteres nehme kann ich ein wenig darauf spekulieren ("hoffen" ist wohl eher der falsche Ausdruck), dass es zu 100% zzgl. Zinsen ausbezahlt wird, ansonsten kann ich mit der Alternative auch leben. Die Comdirect schreibt, dass wenn ich nix unternehme, die Comdirect von sich aus auch nix unternimmt. Was ist dann ? Wird das wie Zustimmung oder Ablehnung gewertet ?
baenkli
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 01.03.2012 12:50
Eine Nichtäußerung kann im Rechtsverkehr in D grundsätzlich nicht als Zustimmung gewertete werden.

Es gibt nur wenige Ausnahmen, z.B. unter Kaufleuten etc..
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 01.03.2012 16:32
Naja, ist wohl auch Auslegungssache. Wie gesagt ... was soll man nun machen ?
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 01.03.2012 18:07 - Geaendert am: 01.03.2012 18:10
Also wie gesagt, ich werde mich für die dritte Variante entscheiden. So kann mir nachher keiner ein Nichtantworten als Zustimmung auslegen.
Klar ist es in Deutschland nur unter Kaufleuten so, aber es handelt sich hier um griechische Staatsanleihen und ein Umtauschangebot, dass nicht aus Deutschland kommt.
Lieber den Missverständnissen vorbeugen, unterschreiben und wegschicken.
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 01.03.2012 21:12
Werd ich dann wohl auch so machen. Kann mit BEIDEN Ergebnissen leben - mit der Einen aber etwas besser, als mit der Anderen.

Stellt sich die Frage. Wenn wir jetzt Letzteres ankreuzen und es kommt dann anders, müssen wir dann nochmal tätig werden oder kriegen wir nur ne Info "Lieber Anleger ... wird doch umgetauscht ... "
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 02.03.2012 00:23
Ich vermute mal, dass wir dann eine neue Mitteilung bekommen... Hoffe mal, dass es die sein wird:
Aufgrund der hohen Zustimmung des Schuldenschnitts wird Ihre Anlage zum Nennwert zurückgezahlt :-)

Jetzt heißt es abwarten.
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 08.03.2012 14:22
So heute Abend 21 Uhr ist Deadline und somit Annahmeschluss.

Habe gehört, dass bisher ca. 60% die Option angenommen haben ?!

Hat jemand neuere und/oder andere Informationen?
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 08.03.2012 15:25
Hallo Baschtii,

ja das habe ich auch gehört und es wird noch damit gerechnet, dass schon noch so eine Art Endrally kommt. ob man aber wirklich 90% erreicht ist eben die Frage.
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 08.03.2012 17:00
Da müssten ja jetzt nochmal richtig viele Annahmen einfliegen.

Wenn es unter 90 % sind, heißt es aber wohl auch noch nicht sicher, dass alle anderen "gezwungen" werden umzutauschen. Es soll wohl dann darüber nochmals beraten werden.

Was für ein Apparat, der da läuft. Und alles muss bis 21.03.2012 abgeschlossen sein. Echt Wahnsinn!
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 08.03.2012 17:16
@ Baschtii

das stimmt, sicher ist das noch nciht, aber ich denke, dass es darauf hinauslaufen wird, oder aber es kommt doch zu einer tatsächlichen zahlungsunfähigkeit!
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 08.03.2012 18:06
Oh Gott !! Das wäre worst case ...

Davon gehe jetzt hier mal nicht aus :) POSITIV !!
Baschtii
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 09.03.2012 08:27 - Geaendert am: 09.03.2012 08:27
Heute Morgen hat die Regierung in Griechenland bestätigt:
85,8 % haben sich am Schuldenschnitt beteiligt. Somit ist die wichtige 75%-Hürde überwunden.

FTD schreibt:

Griechenland will nun die jüngst eingeführten Umschuldungsklauseln bei seinen Staatsanleihen aktivieren und damit noch unwillige Gläubiger zur Teilnahme am Schuldenschnitt zwingen. Ein entsprechendes Gesetz war im Februar verabschiedet worden. Die griechische Regierung teilte mit, sie habe ihre internationalen Partner darüber informiert, dass die sogenannten Collective Action Clauses (CACs) bei den Papieren nach griechischem Recht greifen sollen.
Zusammen mit den anderen Anleihen würde die Beteiligung am Schuldenschnitt dann insgesamt bei 95,7 Prozent liegen. Das würde 197 von insgesamt 206 Mrd. Euro Anleihevolumen in der Hand privater Gläubiger abdecken. Zusätzlich soll die Frist für die Beteiligung von Anleihegläubigern nach ausländischem Recht bis zum 23. März verlängert werden.

http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:euro-krise-griechenland-schafft-den-schuldenschnitt/70005712.html

Dieser Artikel wirft bei mir nun wieder neue Fragen auf: Wer sind die 4,3% die noch fehlen? Und vor allem was passiert bei diesen Gläubigern?
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 09.03.2012 08:58
85,5% ist die Akzeptanzrate im griechischen Schuldenschnitt. Allerdings lesen Sie heute früh in den Agenturmeldungen auch andere Zahlen: 95,7% oder 69%. Also, wir nehmen ein 3-in-1-Tab und spülen für Sie die entsprechende Pressemitteilung von heute früh 7 Uhr mal rein:

Insgesamt waren die Besitzer von Griechenland-Anleihen im Wert von 206 Mrd. Euro eingeladen, dem Umtauschangebot zu folgen. Von diesen 206 Mrd. unterliegen 177 Mrd. Euro griechischem Recht und 29 Mrd. Euro ausländischem Recht. Bei den Anleihen nach griechischem Recht wurden kürzlich die Collective Action Clauses (CACs) eingefügt, bei den ausländischen waren sie größtenteils schon drinne.

Von den 177 Mrd. Euro Griechenbonds nach griechischem Recht haben 152 Mrd. Euro das Umtauschangebot angenommen. Das sind 85,5%. Die Emittentin, also Griechenland, plant ("intends to"), die CACs zu aktivieren. Das würde bedeuten, dass die nicht angemeldeten restlichen (177 – 152 = ) 25 Mrd. Euro zum Anleihentausch gezwungen werden. Damit hätten wir bei den Griechenbonds eine Umtauschquote von – richtig: 100%.

Von den 29 Mrd. Euro nach ausländischem Recht begebenen Anleihen haben 20 Mrd. Euro das Umtauschangebot akzeptiert, das sind 69%.

Jetzt addieren wir die 177 Mrd. Euro und die 20 Mrd. Euro, kommen auf 197 Mrd. Euro, und das sind 95,7% der ursprünglich angesprochenen 206 Mrd. Euro Anleihen. Einen (nominalen) Schuldenschnitt von 53,5% angewendet auf ein Anleihenvolumen von 197 Mrd. ergibt eine nominale Entschuldung in Höhe von 105 Mrd. Euro.

Wichtig: In der Pressemitteilung (www.greekbonds.gr) steht nicht, dass die CACs bereits aktiviert wurden. Dort steht lediglich, dass "die Republik" plant, dies zu tun. Wenn sie dies nicht tut, verringert sich der Schuldenabbau um 13,4 Mrd. Euro (25 Mrd. CAC-fähiges Volumen multipliziert mit dem Schuldenschnitt in Höhe von 53,5%). Das bedeutet: Griechenland plant, wegen fehlender 13,4 Mrd. Euro die CACs zu aktivieren und dadurch (mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit) ein Kreditereignis ("Credit Event") auszulösen, was wiederum die Zahlung von Kreditausfallversicherungen (CDS) nach sich ziehen würde. Zwar trifft "die Emittentin" die Entscheidung über das CAC-en selbständig, aber es ist weiterhin möglich, dass die EWU Finanzminister bei ihrer Telefonkonferenz heute Mittag gegen 14 Uhr entscheiden, diese Finanzierungslücke von 13,4 Mrd. Euro zu übernehmen, um das "Abenteuer CDS" zu vermeiden. Wie sagte doch Angela Merkel? "Wir müssen Risiken eingehen, aber keine Abenteuer."

Wie steht der Kleinsparer und Hobbyzocker da, sollte er das Angebot zum Anleihenumtausch nicht angenommen haben? Ihm könnte der Anleihenumtausch aufgezwungen werden. Sollte aber ein Auslösen der CACs doch noch verhindert werden können, bekommt der K&H seine Anleihe möglicherweise sogar zu 100 zurückgezahlt. Aus den Erträgen ließe sich beispielsweise eine Spülmaschinenreparatur finanzieren.

Weiters ist wichtig: Kommt es zum Anleihentausch im Depot (soll innerhalb der nächsten Kalendertage vollzogen werden), finden sich darin insgesamt 24 neue Wertpapierkennnummern, darunter 20 Anleihen mit Laufzeiten zwischen 11 und 30 Jahren. Diese Anleihen haben einen Nominalwert von 15 bzw. 16 Euro. Diese Papiere werden handelbar sein. Es gibt bereits einen Graumarkt. In diesem werden die Papiere zu Kursen um 20 Cent gehandelt. Der Kurswert dieser Papiere liegt also bei (15 * 0,20 =) 3 Euro.

Die Marktreaktion auf die Details zum Schuldenschnitt fällt verhalten aus. Die Anleger befürchten, dass es zu einer Aktivierung der CACs und damit zu Zahlung von Kreditausfallversicherungen kommen könnte. Insgesamt unterscheiden sich die Kursverschiebungen heute früh jedoch nicht von denen an einem ganz normalen Freitag

Cornelius Purbs: Market Snapshot: Overnight Impressionen, 9. März 2012
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