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Bereich Wertpapiere, Derivate, Börse |
Moderator: TobiasH |
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Referat Futures |
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Verfasst am: 03.04.2006 21:28 |
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Hallo, habe mein Referat über Futures nun fertig, danke nochmal für die Hilfe :-) Hab mich dann aber doch ganz an die Basisinformationen gehalten. Ich stells euch mal rein, vielleicht hilfts ja dem einen oder anderen:
Referat financial Futures
In diesem Referat beschäftigen wir uns mit der Frage „Was sind Futures? Wo liegen die Chancen? Wo liegen die Risiken?“. Diese Fragen wollen wir vor allem anhand des DAX Futures erklären.
Was sind Futures?
Futures gehören zur Familie der Termingeschäfte, auch Derivate genannt. Derivate werden nicht sofort erfüllt, dass heißt der Kaufpreis fließt nicht wie bei Kassageschäften direkt, sondern wird zu einem späteren Zeitpunkt, der beim Kauf festgelegt wird, bezahlt. Je nach Ausrichtung des Termingeschäfts, wird nicht der volle Gegenwert des Geschäfts bezahlt, sondern nur die Differenz zu dem am Kaufpreis festgelegten Basiswert (underlying) und dem am Stichtag tatsächlichen Wert. Als Basis können Aktien, Devisen und Schuldverschreibungen dienen, aber auch Indizes, wie es in unserem Beispiel des DAX Futures der Fall ist (dazu später mehr). Finanzderivate werden in Deutschland an der Eurex gehandelt, der weltweit größten Börse für Termingeschäfte.
Eine weitere Unterscheidung wird zwischen dem unbedingten (Futures) und dem bedingten (Optionen) Termingeschäft gemacht.
Bei einem bedingten Termingeschäft ist der Käufer (long) sowohl zur Ausübung der Option, zum Verfall und zum Verkauf der Option berechtigt. Somit trägt der Verkäufer (short) bei dem bedingten Termingeschäft ein viel höheres Verlustrisiko, da der Käufer die Option verfallen lassen kann und nur die an den Verkäufer gezahlte Prämie als Verlust realisiert. Man spricht hierbei auch von einer asymmetrischen Risikoverteilung.
Das unbedingte Termingeschäft muss von beiden Vertragspartnern zum vereinbarten Termin erfüllt werden. Das heißt, dass beide Vertragspartner das volle Verlustrisiko tragen bzw. dass eine symmetrische Risikoverteilung besteht.
Bei Futures ist der vorzeitige Verkauf nicht möglich. Entwickelt sich der Markt gegen die Erwartungen, hat der Käufer und der Verkäufer nur die Möglichkeit, die Kontrakte glattzustellen (auch Closing-Transaktion genannt). Das bedeutet, dass von der bestehenden Position ein gegenläufiges Geschäft abgeschlossen wird, das in der Ausstattung identisch ist. Dadurch wird das ursprüngliche Geschäft neutralisiert und Verluste begrenzen sich auf den höheren Kontraktwert des gegenläufigen Futures.
Der Handel mit Futures ist meistens nicht auf die Erfüllung des Futures ausgelegt, sondern auf kurzfristige Spekulationsgewinne, die durch vorzeitiges „closen“ erreicht werden, mit dem auch die Verpflichtungen enden.
Es gibt zwei Möglichkeiten sich am Markt zu beteiligen.
Sicht des Käufers: Der Kauf eines Futures wird als Future-Long-Position bezeichnet. Der Käufer übernimmt die Verpflichtung, eine gewisse Menge an einem festen Zeitpunkt zu einem festen Basiswert von dem Verkäufer zu „kaufen“ bzw. zu übernehmen. Der Käufer erhofft sich einen Anstieg des Kurses über den Basiswert.
Closing durch Kauf einer Short Position.
Sicht des Verkäufers: Der Verkauf eines Futures wird als Future-Short-Position bezeichnet. Der Verkäufer übernimmt die Verpflichtung, eine gewisse Menge an einem festen Zeitpunkt zu einem festen Basiswert an den Käufer zu „verkaufen“ bzw. zu liefern. Der Verkäufer spekuliert damit auf einen Kursabfall unter den Basiswert.
Closing durch kauf einer Long Position.
Der Wert eines Futures ist in der Regel abstrakt, da er normalerweise nicht die Lieferung der zu Grunde liegenden Basis fordert, sondern ein Barausgleich (Cash Settlement) zwischen dem aktuellen Wert (Settlement-Preis) und dem zu Grunde liegenden Basiswert.
Da diese Zahlungen auf die Zukunft ausgelegt sind und die Vermögensverhältnisse der auftretenden Person sich verschlechtern können, wird von der Clearingstelle der Eurex (Eurex Clearing AG) eine Sicherheitsmargin verlangt, die über das entsprechende Kreditinstitut in mindestens gleicher Höhe an den Kunden weiter gegeben werden.
Preisbildung eines Futures:
Die Preisbildung eines Futures ist wie bei vielen Finanzinstrumenten von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen vom Basiswert des Kontraktes (Kassapreis). Weiterhin vom Cost-of-carry (Bestandshaltekosten). Dieser Wert ist ähnlich dem Zeitwert bei Optionen zu sehen. Während der Laufzeit könnte mit dem Geld weiter gearbeitet werden, daher spricht man auch von einem Zinsausgleich.
Risiken:
Bei einer Long Position besteht ein hohes Verlustrisiko, da der zu Grunde liegende Wert gegen „0“ fallen kann und der Käufer trotzdem den vollen Preis zahlen muss.
Bei einer Short Position besteht sogar ein unbegrenztes Verlustrisiko, da der Kurs unbegrenzt steigen kann und der Verkäufer die Differenz ausgleichen muss.
Die Standardisierung der Ausstattung der einzelnen Futures an der Eurex ist Voraussetzung für Ihre Fungibilität (Handelbarkeit).
Die Ausstattungsmerkmale des DAX Futures setzen sich wie folgt zusammen:
Ein Dax Punkt = 25 €
Ein halber Dax Punkt (Tick) = 12,50
Fälligkeit immer am letztens Quartalsmonat am 3. Freitag dieses Monats
Beispiel:
Herr Müller (long) kauft von Herrn Meier (Verkäufer, Short Position) zwei Dax Future Kontrakte. Basiswert 5.000. Der DAX steht nun am Fälligkeitstag (16.06.06) bei 5.500.
Herr Meier muss nun an Herrn Müller die 500 Punkte Differenz als Bar-Ausgleich leisten.
Also 500 x 25 € x 2 Kontrakte= 25.000 € |
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Verfasst am: 09.04.2006 11:01 - Geaendert am: 09.04.2006 11:03 |
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Falsch ist:
Bei Futures ist der vorzeitige Verkauf nicht möglich.
Begründung:
Käufer hat die Möglichkeit, die Kontrakte glattzustellen. Das ist doch der Verkauf.
Nich ganz korrekt:
Derivate werden nicht sofort erfüllt.
Richtig wäre:
Termingeschäfte werden nicht sofort erfüllt. |
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Verfasst am: 12.04.2006 09:06 - Geaendert am: 12.04.2006 09:06 |
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Ich würde die da zu Börse Online Ausgabe 14 / 2006 raten - schöner verständlicher Bericht MfG
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Verfasst am: 18.04.2006 09:19 |
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@ Herrmann: Ich meinte mit dem vorzeitigen Verkauf den Verkauf der gekauften Future Position. Aber stattdessen verkaufe ich eine neue Position, die identisch ist.
Und Derivate = Termingeschäfte? |
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Verfasst am: 18.04.2006 10:01 |
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Derivate kann man sicher nicht mit Termingeschäften gleichsetzten, da es diverse Derivate gibt, bei denen der "Termincharakter" fehlt, der Forward Geschäfte auszeichnet. Als Beispiel würde ich die Credit Default Swaps nennen. |
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