Sitemap Impressum
 

Besucherstatistik
Gäste online: 97
Mitglieder online: 0

Studienempfehlungen:
Bankfachwirt-Studium
Betriebswirt-Studium
Management-Studium
Bachelor of Arts
Fachwirt in Digitalisierung
Das BankColleg
Bankfachwirt
Bankbetriebswirt
dipl. Bankbetriebswirt
Bachelor

Exklusiv
Fit für die IHK-Prüfung

Ergebnisse
Bankwirtschaft
Rechnungswesen
Sozialkunde
Zwischenprüfung

Neue Mitglieder
LeahClements
LaurenClarke
Raeson189
DiazZuri
ArthurWard

Bereich Wertpapiere, Derivate, Börse
Moderator: TobiasH
Community durchsuchen

Forenübersicht >> Wertpapiere, Derivate, Börse

Hilfe!Bin noch Anfänger in Sachen Börse...
 
Julie2406
Rang: Blue Chip

Profil zeigen
Nachricht schreiben
Verfasst am: 12.06.2006 17:16
Hi ihr,

und zwar hab ich zZ.echt Probleme in BBL2.
Wir haben Wertpapiere und ich hab hier und da noch ein paar Fragen,weil ich mich damit nie beschäftigt habe.Und damit ich wenigstens mal ein wenig weiß,um was es genau geht und damit ich mir das auch einmal besser vorstellen kann,hier die Fragen:

1.Bei Aktien geht es doch darum,dass ich Geld investiere,welches vom Unternehmen als Eigenkapital behalten wird.Ich kann doch aber meine Anteile,die ich habe,an der Börse verkaufen,wenn das Unternehmen gut läuft.Da bekomm ich ja mehr Geld.Das ist alles abhängig vom KURS,also vom ERFOLGSWERT des Unternehmens.Kann ich das so sehen??
2.Jetzt zu den Anleihen.Ich krieg das doch auf jeden Fall zurück.Wieso brauch ich hier noch Sicherheiten (steht bei uns im Hefter)??
3.Noch etwas zu den Anleihen:Der Emittent bekommt mein Geld,ich bekomm Zinsen und hab das Recht auf Rückzahlung.Wenn ich z.B eine LZ von 5 Jahren habe und die 5 Jahre sind vorbei..dann krieg ich das alles zum Nennwert zurück,also die vollen 100 %,oder?
Wenn ich das Geld aber eher brauch,dann bekomm ich nur noch den Betrag in Höhe des Preises am Markt.Also kann es sein,dass ich nur noch 98 % von meinem eigentlichen Nennwert bekomme,oder?Also wenn ich z.B das Geld für ein Auto vorzeitig brauch,dann verkauf ich sozusagen meine Anleihe an einen anderen Menschen(der diese haben möchte).Dann würde er meinen Nennwert kriegen (nach Ablauf der LZ) und ich nur noch die beispielsweise 98 %.SEH ICH DAS RICHTIG?
Von was ist es denn abhängig,ob ich den vollen Nennwert oder nur die beispielsweise 98 % krieg???
4.Warum kann ein Emittent kündigen?Weil der Marktzins so gestiegen ist,das er deswegen jetzt zuviel Zinsen zahlen muß?Und was krieg ich dann zurück?Nennwert oder Preis (in %)?Wovon ist das abhängig (meine Frage von oben)

Ich hoffe ihr gebt mir nur positive Bescheide (bei RICHTIG oder FALSCH Fragen),weil ich so hoffe,dass ich schon bisschen was verstanden habe.
Und ich hoffe,ihr könnt mir meine restlichen Fragen kurz beantworten!!

DANKE EUCH!!!

Rang: Blue Chip

Profil zeigen
Nachricht schreiben
Verfasst am: 12.06.2006 20:30 - Geaendert am: 12.06.2006 20:34
Hallo!

Ich versuche gerne, dir da mal etwas zu helfen ;)

Zum Punkt 1:

Soweit richtig, dass Du selbst Geld investierst und das emittierende Unternehmen damit zusätzliches Kapital erhält. Der Aktienkurs spiegelt natürlich zu einem großen Teil den Erfolg und die Leistung des Unternehmens dar.

Wenn Du eine Aktie an der Börse veräußerst, kauft diese aber (in der Regel) nicht der Emittent selbst wie z.B. bei einem Optionsschein.

Die Aktien bleiben im aktiven Umlauf unter Kleinstanlegern, Investoren und anderen Unternehmen. Das hierbei die Emittentin sich natürlich wieder selbst mit eigenen Aktien eindecken kann, sei hier mal unberücksichtigt.

Wenn Du also eine Aktie ab Zeichnung für 35 EUR kaufst, so gehen pro X-Aktie 35 EUR dem emittierendem Unternehmen zu. Da eine Emissionen normalerweise ohnehin im Mindesten mal zweifach überzeichnet ist (und auch sein sollte), gehen alle Aktien problemlos in den Umlauf. Die Nachfrage wird gegebenfalls knapper und der Kurs wird (z.B. durch XETRA) per Angebot und Nachfrage bestimmt. Das kann dazu führen, dass wenn größere Aktienpositionen eingekauft werden, der Kurs steigt.

Wenn Du das nun ausnutzt und deine X-Aktien zum Stückpreis von 45 EUR verkaufst, dann hast Du einen Gewinn gemacht und irgendjemand anders hält die Aktien. Für das Unternehmen spielt dieses Geschäft aber gar keine Rolle - die haben 35 EUR bei Zeichnung bekommen und dabei bleibt es. Aus dieser Sichtweise heraus ändert sich nichts an der Bilanz des Unternehmens.

Aber wie gesagt, der Kurswert hängt von unzähligen Faktoren ab. Häufig, so wie auch jetzt gerade in D, steckt da auch manchmal einfach nur reine Psychologie dahinter. Andersherum gesagt ist der Erfolg des Unternehmens keinesfalls ausschlagend, andernfalls hätten wir jetzt gerade keinen Mini-Börsencrash.

Zu 2:

Nein, das ist falsch und darf so einem Kunden niemals gesagt werden. Eine Anleihe bekommt man niemals "garantiert" wieder. Natürlich ist das gemäß den Anleihebedingungen so, aber Du hast bei jedem Unternehmen ein Bonitätsrisiko. Hier in D übersieht man das gerne bzw. nimmt es kaum wahr.

Aber eine Anleihe kann komplett "platzen" wenn ein Unternehmen oder gar Staat Insolvenz anmeldet. Vor mehreren Jahren emittierte argentische Staatsanleihen konnten z.B. wegen Zahlungsunfähigkeit nicht mehr getilgt werden, da der Investor keinen Cent mehr wiedergesehen.

Zu 3:

Der Kurs einer Anleihe auf dem Börsenmarkt kann sich wie ein Aktienkurs verhalten (nur bei weitem nicht so extrem volatil) - das hängt vom Marktzins ab. Richtig ist, dass eine Anleihe bei Tilgung zu 100% getilgt wird, wenn das so vorgesehen ist.

Wenn Du die Anleihe jetzt an einen fremden Investor verkaufst, geht es nach Kurswert. Ein Beispiel: Der Marktzins für 5-jährige Anleihen liegt 2007 bei 3%. Du kaufst nun eine Anleihe zum Nominalbetrag von 10.000 EUR.

2 Jahre später brauchst Du das Geld dringend und verkaufst. Der Marktzins ist inzwischen jedoch auf 4% gestiegen. Andere Anleihen sind nun attraktiver als deine. Daher musst Du unter Wert verkaufen.

Rechnung:

Deine Anleihe läuft noch 3 Jahre und wird dem Inhaber p.a. einen Zinsertrag von 300 EUR einbringen. Bis LZ Ende sind das also 900 EUR Rendite.

Wer sich nun eine andere Anleihe mit 3 Jahren Laufzeit kauft (wir gehen mal davon aus, dass die nun auch mit 4% verzinst wird), würde hier ja nun p.a. 400 EUR bekommen, also bis LZ Ende 1200€.

Folglich musst Du deine Anleihe um 300 € billiger verkaufen, um dieses Zinsdefizit auszugleichen. Andernfalls wird niemand deine Anleihe kaufen (nach der Theorie des vollkommenen Markts, den wir auch zu 99,9% haben).

Also verkaufst Du die Anleihe zu 9.700 EUR - dies entspricht einem Kurswert von 97%.

Auf diesem Wege hast Du auch Kurswert und Kursverlust ermittelt. Bei Senkungen des Marktzinses verläuft das ganze natürlich genau anders herum.

Zum 4. Punkt:

Der Emittent kann nur dann kündigen, wenn das in den Bedingungen der Anleihe vorgesehen ist, sonst nicht.

Die meisten Emittenten räumen sich natürlich eine Kündigungsmöglichkeit ein, denn es ist ja klar, dass wenn der Marktzins sich negativ (aus Sicht des KI) entwickelt, dass man dann raus will. Alles eine Frage der Rendite für das KI bzw. Unternehmen.

Auch hier gilt: Einen Blick in die Anleihebedingungen werfen - üblich ist natürlich die Tilgung zum Nennbetrag, ich weiß auch nicht, ob etwas anderes überhaupt zulässig wäre (davon würde ich nicht ausgehen).

Wer nunmal ein Kündigungsrisiko eingeht, muss halt damit leben. Analog dazu gilt auch das Auslosungsrisiko, wenngleich es das in der Praxis kaum noch gibt.

Bei weiteren Fragen stehe ich gerne noch zur Verfügung :)

Grüße

Florian
Bankazubi1985
Rang: Marketmaker

Profil zeigen
Nachricht schreiben
Verfasst am: 12.06.2006 21:31
Besser kann man es nicht mehr erklären!!

_________________________________________________

http://www.bring-mich-ins-trockene.de Müsst Ihr unbedingt mal spielen!!

canopus
Rang: Blue Chip

Profil zeigen
Nachricht schreiben
Verfasst am: 13.06.2006 00:13
@Florian

vielleicht noch kleine Ergänzung.

zu 2. (etw. off-topic, ich weiß)
Es stimmt zwar, dass Argentinien seinen Anleihenverpflichtungen zunächst nicht mehr nachkam, nach langwierigen Protesten und Verhandungen hat man sich dann damals aber auf eine teilweise Rückzahlung (so ca. 30%) geeinigt. Ein wenig Geld haben die Investoren also doch noch zurückerhalten. Der Verlust war natürlich trotz alledem enorm.

zu 3.

ich denke mal, den Punkt hast du einfach nur vergessen anzuführen:
Der Kurs einer Anleihe kann sich auch bei Veränderungen der Bonität des Emittenten verändern. Kommt ein Unternehmen in wirtschaftl. Schwierigkeiten, steigt damit das Risiko, dass der Schuldendienst nicht mehr erfüllt werden kann. Die Anleihe wird also ggü. anderen (sichereren)unattraktiver, der Kurs sinkt.

Rang: Blue Chip

Profil zeigen
Nachricht schreiben
Verfasst am: 13.06.2006 05:10
Danke für die Ergänzung!

Dass die "Argentinien-Anleger" sogar doch noch was rauskamen, wusste ich noch gar nicht. ;)

mfg

Florian
Master
Rang: Mid Cap

Profil zeigen
Nachricht schreiben
Verfasst am: 13.06.2006 08:56
Seid ihr verrückt? So viel Text!


schau einfach auf :

www.onvista.de
www.yahoo.com/boersenlexikon
www.wikipedia.de
 

Forenübersicht >> Wertpapiere, Derivate, Börse

Nach oben


Aktuelle Bankfachklasse