ratingabhängige verzinsung |
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Verfasst am: 13.12.2009 15:49 |
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hallo,
kann mir einer sagen was eine ratingabhängige verzinsung bei industrieanleihen bedeutet? je besser ein unternehmen im rating abgeschnitten hat desto besser ist auch die verzinsunge der emittierten anleihen???? seh ich das so richtig?Susanne W S. |
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Verfasst am: 13.12.2009 16:49 - Geaendert am: 13.12.2009 16:50 |
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"bessere Verzinsung" ist hier wohl nicht die beste Bezeichnung (für den einen besser (Kunden) für den andern schlechter (Emittent).
Also Industrieanleihen bergen ja ein Risiko (Emittentenrisiko-Ausfallrisiko) das will natürlich bezahlt sein.
Der Zinsunterschied von einer risikolosen Anlage (bspw. Bundesanleihe) zu dem Zins der Industrieanleihe ist die Risikoprämie.
Umso größer das Risiko ist, umso höher ist die Risikoprämie.
Das Rating drückt das Ausfallrisiko aus und ist somit enstcheidend für die Höhe der Verzinsung der Industrieanleihe.
Ich hoff ich konnte ein wenig helfen.
Gruß |
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Verfasst am: 13.12.2009 21:57 |
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Nur zur Ergänzung:
Je besser das Rating für ein Unternehmen, desto niedriger ist die Rendite und somit die Verzinsung. |
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Verfasst am: 24.12.2009 10:58 |
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Im Handel müssen Unternehmen für die Aufnahme von Fremdkapital einen sogenannten "Credit Spread" zahlen. Dieser Credit Spread ist ein Aufschlag auf den Zinssatz, der das Bontätsrisiko abdeckt.
Bei AAA gerateten Anleihen ist der Credit Spread kaum existent, da es sich um faktisch sichere Anlagen handelt (z.B. Pfandbriefe).
Mit zunehmend schlechteren Ratings erhöht sich dieser Credit Spread dann und es muss mehr gezahlt werden. Mit Blick auf die aktuelle Zinsstrukturkurve am Markt sehen wir folgendes:
Bundesanleihen haben eine 5Y Rendite von ~2,35%. Corporate Bonds mit AA Rating ~3,30% und Corporate Bonds mit BBB Rating haben aktuell 3,80%. Das bedeutet also, dass BBB geratete Emittenten einen Aufschlag von etwa 145 Basispunkten für Ihr Bonitätsrisiko bezahlen müssen, das ist in diesem Fall ihr Credit Spread.
Wenn eine Anleihe bereits am Markt läuft, erhöht sich bei Ratingveränderungen der Diskontierungssatz für zukünftige Zahlungen, was dann den Kurs mindert. Das ist natürlich logisch, denn wenn sich während der Laufzeit die Bonität verschlechtert, wird die Anleihe weniger wert.
War sehr schön zu sehen bei Emissionen von A.T.U. die irgendwann mal bis auf 30% gefallen sind. |
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Verfasst am: 25.12.2009 17:38 |
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Den credit spread zahlen Unternhemen jedoch nur indirekt, denn der credit spread ist eine reine Renditebetrachtung und hat zunächst nichts mit dem Kupon zu tun.
Darüber hinaus haben auch Pfandbriefe eine credit spread, als Grundlage werden idR ein Basket an Staatsanleihen herangezogen die risikoäquivalent sind und als ausfallsicher klassifiziert sind.
Credit spreads werden auch impliziert über die CDS streams von bloomberg und CMA. Weil die CDS quotes sind letztlich genau das gleiche wie credit spreads von der Bonitätsbetrachtung her. |
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Verfasst am: 25.12.2009 18:16 |
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Ich hab ja auch nicht geschrieben, dass Pfandbriefe keinen Credit Spread hätten, nur ist dieser eben sehr klein.
Dass der Credit Spread nur indirekt gezahlt wird, ist falsch. Sicher wird kein Unternehmen hingehen und den Kupon seiner Anleihe nach dem Schema "Risikofreier Zins + Credit Spread" berechnen, jedoch haben viele Corporate Bonds z.T. recht hohe Kupons, die dem Credit Spread Rechnung tragen. |
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Verfasst am: 25.12.2009 18:35 |
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In der Regel bezieht man das Marktzinsniveau und aktuelle credit default swap quotes in die Berechnung des Kupons mit ein. Denn das Rating steckt ja im cds quote mit drinnen.
Man muss ja bedenken wie das in der Vergangenheit war, wo der credit spread bei monolinern oder anderen versicherern wie AIG verschwindent gering war, wenn die bonds platziert waren, waren sie platziert. Ging der spread auseinander und schloss sich danach wieder hat das Unternehmen den spread nicht bezahlt. Würde man jedoch in der Phase eines hohen spreads bonds begeben, dann muss das Unternehmen natürlich einen höheren Kupon zahlen. Das meinte ich damit. |
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Verfasst am: 26.12.2009 10:10 |
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Für Azubis sollte man des so einfach wie möglich erklären, d.h. Fachausdrücke zu vermeiden (oder sie zumindest erklären) |
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Verfasst am: 26.12.2009 10:18 |
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Der Zinssatz für Unternehmensanleihen setzt sich aus dem Zinssatz für risikofreie Anleihen + Risikoaufschlag zusammen. |
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