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Bereich Wertpapiere, Derivate, Börse
Moderator: TobiasH
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Forenübersicht >> Wertpapiere, Derivate, Börse

Aktienanleihe
 
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 29.03.2012 18:26 - Geaendert am: 29.03.2012 18:50
Aktienanleihen locken derzeit mit Zinsen von zehn und mehr Prozent pro Jahr. Die Laufzeiten sind kurz. Ende November 2011 waren nach Angaben des Deutschen Derivateverbandes (DDV) fast vier Milliarden Euro in Aktienanleihen angelegt.
Unter einer Aktienanleihe wird eine Anleihe verstanden, die dem Emittenten am Ende der Laufzeit das Recht hat, entweder den Nominalbetrag zu 100 Prozent zurückzuzahlen oder statt dessen eine bestimmte Anzahl an (vorher festgelegten) Aktien zu liefern.

Verkaufsargument:
1. Die Aktienanleihe bringt relativ hohe Zinsen. Sie eignen sich bei Seitwärtsbewegungen zur Erzielung überdurchschnittlicher Renditen.
2. Fällt der Kurs des Basiswertes, werden diese Aktien zum günstigen Preis ins Depot gebucht. somit erhält man den Basiswert günstig.

Was ist davon zuhalten?
DirrtyGrinch
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 30.03.2012 09:35
Kurz und knapp: Nicht viel!

Aufgrund der hohen Volatilität kann so eine Anleihe einem schnell um die Ohren fliegen. Man muss sich die Frage stellen, warum ein Unternehmen ca 10% Zinsen zahlt (was absolut nicht marktgerecht ist -> Ich erinnere an den Tender der EZB zu 1%)!? Ist hier einzig und allein das Risiko eingepreist oder steckt mehr dahinter? ^^

Der Anleger, der hier als Stillhalter ( abhängig vom Emittenten) fungiert, hat ein hohes Risiko zutragen, welches mit einem besonders hohen Zins schmackhaft gemacht werden soll. Optimalfall wäre jedes Jahr 10% Zinsen und Kapital am Ende der Laufzeit zurück. (Wäre Punkt 1)

Punkt 2 ist klare Augenwischerei! ;-)
Hier wird der Worst Case als "günstiger Aktienerwerb" deklariert. Fakt ist allerdings, das der Kunde einen deutlichen Verlust von seinem Nominalbetrag erlitten hat. Nicht mehr und nicht weniger. Da helfen dann auch keine 10% Zinsen weiter, die er vorher vllt. mal erhalten hat. Dadurch das der Emittent entscheidet, ist der Kunde schlechter gestellt.
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 30.03.2012 13:24
Die Aktienanleihe eignet sich wirklich nur für Kunden, die bereit sind, Risiken einzugehen. Man könnte sich ggf. zusätzlich mit Absicherungsstrategien gegen den Worst Case absichern.
Dennoch ist es verlockend, da viele Aktienanleihen auch so gestrickt sind, dass das "Worst Case"Szenario ziemlich gering ist .
Renovatio
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 31.03.2012 18:51
Da sieht man mal wieder, wie wenig Ahnung manche haben aber dennoch meinen große Töne zu spucken.

Der Emittent zahlt ja nicht den Zins an sich sondern die Optionskomponente. Der Emittent liefert einen normal und marktverzinsten Kurzläuferbond und kauft eine Put Option vom Anleger. Damit ist der Ableger übrigens IMMER der Stillhalter, alles andere wäre eine Wandelanleihe. Je höher die implizite Vola der Option und je länger die Laufzeit ist, desto bessere Konditionen lassen sich darstellen. Im Anlagebereich für Konzernkunden ist dies übrigens der absolute Renner. Oft hat man einen Einstieg verpasst und kann dann die Kohle zinsbringend anlegen und erhält die Aktien ggf günstiger. Die Aktienanleihen im Corporate-Bereich sind aber von den Konditionen her besser wie Privatkundenemissionen da diese nur OTC gehandelt werden und damit der Kostenvorteil weitergegeben wird. Diese Anleihen laufen zwischen 2 und 6 Monaten und zahlen Zinsen zwischen 6 und 15% pa.
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 01.04.2012 10:40 - Geaendert am: 01.04.2012 12:32
In der Regel kauft man sich eine Aktie, weil man annimmt der Kurs steigt.
Nun soll ich eine Aktienanleihe kaufen. Wenn der Kurs des Basiswertes steigt, bekomme ich die Aktie nicht, fällt der Kurs werden sie mir ins Depot gebucht.

Warum verkaufe ich nicht gleich einen Put auf diese Aktien?
Renovatio
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 01.04.2012 12:16
Weil die Bank dann nichts mehr verdient. EUREX Geschäft bringt 20€ pro Lot mind, bzw 1,5% der Prämie (!!) im uncovered Geschäft. Aktienanleihen haben im Schnitt 1,5% Marge auf das Gesamtnominal.
Aber das ist genau so eine hypothetische Frage wie "warum kaufe ich mir einen aktiv verwalteten Fonds mit 5% AA und 1,8% VV statt einen ETF weil die Benchmark wird auch nur in 5% der Fälle geschlagen"

Abgesehen davon kann ja nicht jeder Kunde EUREX Geschäft machen (mangels Erfahrung, mangels Kohle, mangels Expertise der Bank). Das ist genau wie mit ETC‘s, für den Kunden wäre es günstiger sich direkt in Futures zu positionieren, dennoch greift man zu dieses Papieren.
DirrtyGrinch
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 02.04.2012 09:07
@Renovatio

Genau das war der Grund! Denn das was du schreibst, versteht die Hälfte hier nicht! Deswegen habe ich einfach von 10% Verzinsung gesprochen, was vollkommen legitim ist und den Sachverhalt gut beschreibt! ;-)
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 02.04.2012 10:25
Die hohén Zinsen werden durch den Verkauf einer Verkaufsoption erwirtschaftet. Sie sind eine Art Risikoprämie für den Fall, dass die Aktienanleihe nicht zum Nennwert zurückgezahlt wird, sondern durch Lieferung bestimmter Aktien.
 

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