Optionsscheine: wann Geld / Brief? |
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Verfasst am: 16.11.2014 12:25 |
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Hallo zusammen,
es gab ja mal in einer Abschlussprüfung einen Fall in dem sich ein Kunde einen PKW kaufen wollte und seinen Aktienbestand mit einer Option gegen Kursverluste absichern wollte.
Der Fall ist mir auch vollkommen klar, ich würde jedoch gerne einmal eine Übersicht haben. Wann zu Welchen Kurs (Geld oder Brief) bei Call und Put jeweils abgerechnet wird, sollte hierzu mal was in der AP kommen. Hier mal meine Gedanken:
Beim Call (Kauf, wenn ich mich gegen steigende Kurse absichern möchte)
Geld: long call
Brief: short call
Beim Put (Kauf, wenn ich mich gegen sinkende Kurse absicherung möchte)
Geld: short put
Brief: long put -> der Kunde, der seine Aktien verkaufen möchte
Ich vermute, dass ich es beim Call falsch habe, weiß aber nicht wieso. Wenn ich die Aktien kaufen möchte, bin ich doch Nachfrage und Nachfrage ist immer der Geld Kurs oder ?
Schonmal vorab vielen Dank! |
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Verfasst am: 16.11.2014 13:01 - Geaendert am: 16.11.2014 14:30 |
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Die Begriffe Geld und Brief passen gar nicht dazu.
Auch passt der Begriff short nicht zu Optionsscheinen.
Bei Optionen von der EUREX sind vier Positionen möglich:
long call:
- Kauf einer Kaufoption
- Kurserwartung beim Basiswert: steigend
short call:
- Verkauf einer Kaufoption
- Kurserwartung beim Basiswert: gleichbleibend
long put:
- Kauf einer Verkaufsoption
- Kurserwartung beim Basiswert: sinkend
short put:
- Verkauf einer Verkaufsoption
- Kurserwartung beim Basiswert: gleichbleibend |
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Verfasst am: 16.11.2014 14:30 |
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Ah, wunderbar, schonmal Danke für die schnelle Antwort. Könntest du mir denn zufällig auch noch sagen, wann welcher Kurs genommen wird? |
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Verfasst am: 16.11.2014 14:35 - Geaendert am: 22.11.2014 16:51 |
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Geldkurs (bid) ist der Kurs, den der Käufer zahlt (bietet), wenn der Kunde verkauft.
Briefkurs (ask) ist der Kurs, den der Verkäufer will, wenn der Kunde das Wertpapier kauft (nachfrägt). |
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Verfasst am: 16.11.2014 14:37 - Geaendert am: 16.11.2014 14:37 |
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Geldkurs – Kurs des Käufers
Briefkurs – Kurs des Verkäufers
Als Geldkurs (bid) bezeichnet man den Preis, den ein Käufer zu zahlen bereit ist. Unter dem Briefkurs (ask) versteht man den Preis, den ein Verkäufer verlangt. |
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Verfasst am: 16.11.2014 14:38 |
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Und wofür ist dann Beispielswiese beim Put der Geldkurs bzw. beim Call der Briefkurs? |
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Verfasst am: 16.11.2014 16:24 |
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Put- Optionen kann man kaufen und verkaufen. |
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Verfasst am: 22.11.2014 14:51 - Geaendert am: 22.11.2014 15:19 |
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In meinen Unterlagen hab ich stehen, dass der Kunde immer den Brief Kurs zahlt, egal ob call oder put. Irgendwie blicke ich da nicht mehr wirklich durch. Bei nem EUR/USD Kurs ist mir das alles klar, hierbei aber irgendwie nicht.
Wenn ich jetzt bspw. Einen call kaufe bin ich doch Nachfrager nach dem Handelsobjekt der Bank, also müsste es der Geld Kurs sein. Auf der anderen Seite macht es ja nur Sinn den Briefkurs in Rechnung zu stellen, da die alte Bank Regel ja immer sagt zu ungunsten des kunden. Kann mir das bitte nochmal jemand erklären?
Wenn ich mich gegen Kursverluste absichern möchte Frage ich doch aber auch im Prinzip das Handelsobjekt, also den Optionsschein nach? Aber da sollte es doch eigentlich der Brief Kurs sein ? |
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Verfasst am: 22.11.2014 16:39 - Geaendert am: 22.11.2014 16:48 |
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Eine Bank (Makler) bietet den Anfrager Wertpapiere zum Briefkurs (ask) an. Wenn die Bank (Makler) Wertpapiere ankauft, zahlt (bietet) sie den Geldkurs (bid).
Geldkurs < Briefkurs
Die Bank kauft die Wertpapiere zum Geldkurs und verkauft sie zum Briefkurs. Der Unterschied ist der Verdienst.
Bitte unterscheiden:
- Optionsscheine werden von Banken emittiert.
- Optionen kommen von der EUREX. |
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Verfasst am: 22.11.2014 17:09 |
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Und an der Eurex zahlt der Kunde der sich einen festen Kaufkurs sichern möchte den Briefkurs?
Ebenso zahlt der Inhaber von Aktien zur Absicherung gegen Kursverluste auch den Briefkurs an der Eurex?
An der Eurex müssen in beiden Fällen also stets die höheren Preise gezahlt werden? Kann ich mir das so merken?
Sorry, wenn ich gerade etwas sehr auf dem Schlauch stehe. |
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Verfasst am: 22.11.2014 17:38 |
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Richtig! Die Bank (Broker, Makler) möchte Geld verdienen. Deshalb muss der Kunde den höheren Preis bezahlen. |
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Verfasst am: 23.11.2014 22:47 |
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Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs nennt man auch allgemein Spread und kannst du hier leicht erkennen:
https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/factsheets/optionsscheine/?ID_NOTATION=118065076
Das ist für Banken vor allem im Rahmen der Abitragegeschäfte interessant.
Dabei Kauft z.B. die X Bank 1.000.000. A-Aktien zum günstigsten Kurs am Börsenplatz 1 und verkauft sie direkt weiter zum teuersten Kurs am Börsenplatz 2 (der auch gerne mal auf der anderen Seite der Welt liegen kann). |
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Verfasst am: 24.11.2014 07:41 |
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Beim Abitragegeschäft muss der Briefkurs kleiner sein als der Geldkurs. |
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