Beispiel für Kundengespräch: Anlage von 30.000 € |
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Verfasst am: 01.06.2003 10:30 |
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um noch mal auf Zertifikate zurück zu kommen. Nachteile für den Kunden? Ich seh keine |
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Verfasst am: 01.06.2003 10:39 |
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Nachteile der Zertifikate:
• Die Spanne zwischen Geld- und Briefkurs muss der Anleger erst verdienen, bevor er mit einem Indexzertifikat Gewinn machen kann.
• Wird das Zertifikat während der Laufzeit veräußert und fallen dadurch Veräußerungsgewinne an, so müssen diese versteuert werden.
• Da Indexzertifikate rechtlich gesehen Anleihen sind, unterliegen sie auch den gleichen Risiken (Bonitätsrisiko).
• Die Kosten sind teilweise versteckt (zum Beispiel keine Dividendenbeteiligung, zusätzliche Verwaltungsvergütung) bei Strategiezertifikaten.
• Bei Zertifikaten mit begrenzter Laufzeit ist unter Umständen eine kostenträchtige Umschichtung notwendig. Mittlerweile hat aber eine Reihe von Banken so genannte Open-End-Zertifikate mit unbegrenzter Laufzeit auf den Markt gebracht und damit den Kostennachteil der Zertifikate wettgemacht.
• Bei den meisten Emissionen ist der Handel an der Börse illiquide.
• Manko bei begrenzter Laufzeit: Bei Fälligkeit wird das Zertifikat zum aktuellen Indexstand zurückgezahlt. Will der Anleger in dieser Form weiter anlegen, muss er ein neues Zertifikat aussuchen. Für die Umschichtung fallen dann erneut Transaktionskosten an.
• Möchte ein Anleger seine Zertifikate vor Laufzeitende an den Emittenten zurückgeben, ergibt sich für ihn das Spreadrisiko. Denn zum einen geht der Spread bei vorzeitiger Rückgabe verloren, zum anderen kann sich der Spread während der Laufzeit ausdehnen.
• Bei Indexzertifikaten, die einen Cap besitzen, ist die Partzipationsmöglichkeit des Anlegers von Anfang an begrenzt. .
• Durch die festgelegte Fälligkeit des Zertifikats hat der Anleger keine Möglichkeit Verluste "auszusitzen". Bei Fälligkeit bekommt er den Wert des Indexzertifikates, egal ob dieser unter seinem Kaufpreis liegt oder darüber. |
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Verfasst am: 01.06.2003 10:40 |
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Wenn der Kurs fällt, kann der Kunde bei dieser Strategie günstig nachkaufen.
Steigt der Kurs, freut sich an den Gewinnen der bereits gekauften Aktien. |
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Verfasst am: 01.06.2003 11:50 - Geaendert am: 01.06.2003 11:52 |
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> Open-End-Zertifikate: Hier hat der Emittent i.d.R. die Möglichkeit zur Laufzeitbegrenzung oder ein Kündigungsrecht (z.B. ab dem 6. Jahr nach der Emission). Bestes Beispiel: Index-Zeritifikate auf den Nemax50. Da der Index bald nicht mehr existiert, werden auch solche Zertifikate gekündigt werden.
> Preisfindung: Im Gegensatz zu festverzinslichen Renten, Zerobonds oder Floatern ist selbst für einen erfahrenen Kunde nicht nachvollziehbar, ob der gestellte Kurs des Emittenten oder direkt an der Börse marktgerecht ist. Um den Kurs zu bestimmen, müssen Optionsmodelle aufgestellt werden. In den Banken sitzen dafür Diplom-Mathematiker und sehr erfahrene Wirtschaftswissenschaftler.
Nach dem Hype an der Börse ist das Provisionsgeschäft im WP-Bereich zum erliegen gekommen. Auch mit den historisch tiefen Zinsen kann kein Kunde gelockt werden. Also werden neue Produkte entwickelt. Das Geschäft mit den Zertifikaten lohnt sich kurzfristig für die Banken auf jeden Fall, durch hohe Spreads, Emissionsaufschläge, etc. können Erträge erzielt werden. Die ausgegebenen Papiere kann der Emittent mit Derivaten absichern. Bei vielen dieser Produkten bezweifle ich allerdings, ob sie einer längerfristigen Kundenbindung zuträglich sind. |
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Verfasst am: 01.06.2003 12:40 - Geaendert am: 01.06.2003 12:45 |
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Zunächst einmal muss man differenzieren. Zertifikate lassen sich grundsäztlich einteilen in Indexzertifikate, Strategiezertifikate, Discountzertifikate und Turbozertifikate.
Vergleichen wir einmal Indexzertifikate mit klassischen Fonds. Indexzertfifikate sind transparent, der Kunde partizipiert 1 : 1 an der Entwicklung des Indizes. Fonds sind nicht transparent, der Kunde hat keinen Überblick über die Tradings des Managements. Fondsmanagerversuchen den Index zu schlagen, die wenigsten (5%) schaffen dies nur. Indexzertifikate sind liquider, da der Anleger während den Handelszeiten jederzeit kaufen oder verkaufen kann. Die Kosten sind geringer, es fällt kein Ausgabeaufschlag an. Für langfristige Investoren eignen sich insbesondere unlimited Zertifikate die ewig laufen und kein Laufzeitende haben.
Mit Strategiezertifikaten kann der Investor auf einen bestimmten Bereich setzen, von dem er sich viel verspricht. Hier gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten. Ob Value- oder Growthzertifikate, Biotechzertifikate. WM 2006 Zertifikate, Gore- Bush-Zertifikate.
Was eignet sich besser von stagnierenden Kursen zu profitien als Discountzertifikate? Je nach Strike und barrier eignen sich Discountzertifikate als Aktien- oder Rentenersatz. Der einzige Nachteil im Vergleich zum Direktinvestment ist die Gewinnbegrenzung zum CAP. Gerade in der derzeitigen Entwicklung sind Discountzertifikate sehr interessant, da der Anleger sein Risiko durch den Discount puffern ja sogar ausschalten kann.
Für spekulative Investoren eignen sich insbesondere Turbozertifikate. Der Anleger muss sich nicht um die Volatiliät kümmern. Das Aufgeld ist geringer und der Kunde hat einen größeren Hebel. Leichteste Veränderungen des Basiswertes führen zu einer mächtigen Kursbewegung des Zertifikates. Nachteil liegt darin, dass bei Erreichen der Kursschwelle das Zertifikat wertlos verfällt.
Es gibt also für jeden Investor das passende Zertifikat.
Zertifikate gewinnen immer mehr an Bedeutung und der jährliche Zuwachs des Zertifikatevolumens von über 100%
zeigt die Akzeptanz. |
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Verfasst am: 01.06.2003 13:13 |
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Gegen Indexzertifikate habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden, würde diesen dennoch ETFs (Exchange Traded Funds) vorziehen.
Alle anderen Produkte sind für den erfahreneren Kunden. Der die Konzepte halbwegs versteht und sich auch mal das Verkaufsprospekt durchliest. Ich habe allerdings den Eindruck, dass so gut wie alle Banken diese Produkte auch unerfahrenen Kunden aufschwatzen wollen, um ihr Provisionsergebnis aufzupeppeln. Bei den Discount-Zertifkaten wird z.B. immer wieder suggeriert, dass sie so gut wie risikolos seien. Bei dem Kunden werden Erwartungen gebildet, die das Papier am Ende gar nicht halten kann.
Bloß weil man selbst von diesen Produktinnovationen überzeugt ist, muss es noch lang nicht das Beste für den Kunden sein. |
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Verfasst am: 01.06.2003 13:17 |
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zu Ihren aufgeführten Nachteilen:
1. bid/ ask spread ist meistens geringer als Agio bei Fonds
2. nach 12 Monaten sind Kursgewinne steuerfrei
3. Indexzertifikate und Bonitätsrisiko? naja in der Theorie
4. es gibt Performanceindizes
5. wie von Ihnen beschrieben gibt es open end oder unlimited Zertifikate.
6. Banken garantieren liquiden Handel und stellen jederzeit faire Kurse
7. begrenzte Partizipation, dafür Risikopufferung. Je nach Kundenwunsch kann strike und barrier gewählt werden
8. wenn der Kunde langrfristig anlegen möchte eigenen sich open end Zertifikate
versteckte Kosten? natürlich Banken sind keine mildtätige Vereine. Dafür profitiert der Kunde von dem know-how und der Strategie. also winner to winner situtation.
Kundenbindung? Wir proflieren uns als innovative Bank- Ideen nach vorn. Es gibt hervorragende Cross-Selling Ansätze. Wenn man einen Immoblienfonds verkauft knebelt man den Kunden natürlich länger. Aber die nächsten 5 Jahre macht man nix mit dem Kunden. |
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Verfasst am: 01.06.2003 13:49 |
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Bloß weil man selbst von diesen Produktinnovationen NICHT überzeugt ist, muss es noch lang nicht das Schlechteste für den Kunden sein.
Es gibt eine herbe Vielfalt von Zertifikaten. Es gibt für jede Risiko- und Anlagementalität die passende Lösung. Die Aufgabe des Beraters ist es das passende Zertifikat aus der Trickkiste zu zaubern.
Die o.g. Problematik bei Discountzertifikaten kann ich nicht nachvollziehen. Der Kunde hat ein geringeres Risiko und kann je nach Gestaltung 3stellige Renditen erzielen. Die Aufgabe des Beraters ist es nun mal den Bedarf zu ermitteln und dann bedarfsgerecht zu verkaufen. Wenn das Produkt passt, spricht wohl nichts dagegen. |
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Verfasst am: 02.06.2003 12:27 |
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aktien und fonds würd ich nur dann machen wenn es sich um geld handelt was der kunde nicht wirklich benötigt oder er ausdrücklich wünscht in solchen anlagen zu sparen ansonsten verzichte ich drauf! |
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Verfasst am: 17.06.2003 13:28 |
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Sehe ich genauso! Wir müssen uns es nicht schwerer machen als es ist! und wenn Ihr nen super korrekten prüfer habt der stellt euch noch nen bein mit euren aktien und zertifikaten.
Also bloss nicht zu kompliziert beraten. |
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Verfasst am: 17.06.2003 13:44 |
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wenn der mir versucht das Bein zu stellen, reiß ich ihm sein Bein raus... ganz einfach |
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Verfasst am: 18.06.2003 08:56 |
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-> Widkatz
Auf Aktien und Fonds verzichten????
Sorry, aber was willst du ihm denn dann vorschlagen?! Vielleicht nen Bundeschatzbrief?! Mal kurz zum lachen. Mit was für Kunden hast du normalerweise zu tun? |
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Verfasst am: 18.06.2003 09:06 |
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noch besser wäre bei dem aktuellen Zinsniveau ein Sparplan mit 25 Jahren Laufzeit... |
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Verfasst am: 04.01.2004 08:30 - Geaendert am: 04.01.2004 13:08 |
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Man sollte nur Anlageformen empfehlen, die man auch erklären kann.
Cross-seeling: Sparplan mit Riesterförderung |
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Verfasst am: 04.01.2004 13:06 |
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dumme Frage warum verbinden die meisten immer gleich Fonds mit Risiko ???
stimmt doch nicht zwangsweise... |
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Verfasst am: 04.01.2004 13:12 |
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Der Fondsmanager sorgt doch für Risikostreuung. Das Risiko wird dadurch verringert. Somit ist mit einer Fondsanlage ein Risiko verbunden, z. B. bei der Investition in
- Aktienfonds
- internationaler Rentenfonds
- Immobilienfonds |
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Verfasst am: 04.01.2004 13:14 |
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das stimmt schon ich meinte aber weil hier einige sagen fonds nur anbieten wenn der Kunde risikobereit ist und das stimmt nicht...
gibt nunmal auch sichere Fonds: Geldmarktfonds, eingeschränkt auch Rentenfonds (auf ne best. Laufzeit gesehen) |
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Verfasst am: 04.01.2004 14:34 |
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@ Gecko
Gutes Argument; ferner gibt es noch Garantiefonds; diese sind zwar nicht sehr performanceträchtig, aber bei Erreichen einer bestimmten Barriere nach unten abgesichert. Bei einer längerfristigen Anlage für ausgewogene (evtl. noch Blasen- (BÖRSE!!!!) geschädigte) Kunden in Erwägung zu ziehen...-----------------------------
Verlierer haben Ausreden, Gewinner einen Plan!
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Verfasst am: 04.01.2004 14:40 |
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ist richitg, dabon halte ich aber persönlich nix, denn wenn die Börse mal fällt, sind die Optionen aus dem Geld und dann hat der Kunde nix gekonnt...
ist ja mehr psychlogisch aber wenn es der Kunde so will, soll er´s kriegen...
siehe da eher Wandelanleihen vor, Bsp. DWS Convertibles, WKN 847426, ist alleridng auch mehr Risiko als Garantiefonds aber deutlich mehr chancen... |
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Verfasst am: 04.01.2004 14:49 |
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Bei einer sukzessiven Vermögensbildung bzw. auch Geldanlage sollte man sowieso in Erwägung ziehen, den Kunden lieber mit kleineren Beteiligungen, dafür aber an mehreren Fronten kämpfen zu lassen; Einzeltitelauswahl bei Anleihen und Aktien sowie Fonds, Sparplänen und auch BSV macht doch auch uns am meisten Spaß, oder? Und außerdem wird man nicht von vornherein Reich, was viele immer denken, wenn sie an Geldanlage oder Vermögensbildung hören; das ist auch Arbeit :) |
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