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Forenübersicht >> Ausbildung & Berufseinstieg

Beratungskompetenz während der Ausbildung
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Karl-Heinz
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 26.09.2002 09:30
Selbständig beraten und WP´s ordern ohne Aufsicht und Kontrolle ???
Habt ihr keine Revision oder sind euch gesetzliche Grundlagen ohnehin gleich?
Darfst du als Azubi Rechtsgeschäfte im Namen der Commerzbank tätigen? Ich denke nämlich, du kannst das nicht und somit wären diese alle schwebend unwirksam. Weißt du was das für Euch bedeute wenn ein Kunde u.U. Verluste einfährt??

...ja, auch Karl-Heinz hat jetzt eine Signatur...

dreba
Rang: IPO

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Verfasst am: 26.09.2002 09:34
Auch bei uns ist es in der Theorie vorgesehen, dass alle Beratungen nur unter Aufsicht der entsprechenden Berater stattfinden aber wie schon gesagt ist das in der Praxis garnicht möglich.
die Bank verlangt ja auch von uns, dass wir eigenständig Termine vereinbaren und diese auch ausführen.
Wenn ich Fragen habe und mir nicht so sicher bin geh ich selbstverständlich jemanden Fragen. So ehrlich bin ich schon.
Wie sollen wir denn sonst das Verkaufen erlernen wenn wir es jetzt nicht machen? Und einmal Hand aufs Herz wir sind doch Verkäufer...
Gecko
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 26.09.2002 10:00
also ich hab während der Ausbildung auch viel WP Beratungen gehabt, hab mich am Anfang dazu gesetzt um bissel was mitzubekommen und hab dann die Beratungen selbständig geführt
außerdem merken ja die Kunden garnicht ob das ein Azubi ist oder nicht...
Lil_Broker
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 26.09.2002 10:11
Bei uns gibt es keine genauen Richtlinien. Klar, WP-Geschäfte dürfen nur von autorisierten und speziell ausgebildeten Beratern abgeschlossen werden.

Zum Anfang der Ausbildung sitzt man bei uns neben einem Berater um sich etwas an die Beratungssituation zu gewöhnen. Nebenbei gibt es Beratertrainings, ihr kennt das ja, dort bekommt man dann Fragestellungen und den kompletten Ablauf eingeimpft.

Je näher die Abschlußprüfung drängt je mehr wird aber auch darauf geachtet, dass man das Massengeschäft (Giro-, Spar-, Termineinlagen) selbstständig erledigen kann. Allerdings ist bei einer Fondsanlage immer ein Berater anwesend, der einem im Notfall weiterhelfen kann.

Jo so ist das halt bei uns!!!

Grüße

Lil`

Rang: Start-Up

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Verfasst am: 26.09.2002 10:54
Naja, abgesehen davon, dass bei uns im Moment das WP-Geschäft nicht grad boomt & die Berater froh sind, wenn sich überhaupt mal ein Kunde in das WP-Center verläuft, haben wir als Azubis nur die Möglichkeit bei WP-Beratungen anwesend zu sein und unsere Lauscher aufzustellen *g*
Nein, im Ernst, als Azubis dürfen wir schon recht viel eigenständig beraten, hauptsächlich aber innerhalb der Filialen - allerdings ist das wiederum von Filiale zu Filiale unterschiedlich - je nachdem wie viel die Kollegen einem zutrauen oder nicht - natürlich liegt es auch ein wenig an einem selber, ob man Gespräche führen will oder nicht...

Meiner einer hatt das Glück in einer kleinen Filiale zu sein & dem entsprechend die Möglichkeit viele eigenständige Beratungen durchführen zu können... Abgesehen davon haben wir im 3. Lehrjahr sogar ein Projekt "Azubis beraten Azubis" wo wir selbstständig beraten sollen (!) Da geht es dann aber hauptsächlich um VL... Unsere Jugendmarktberater geben dann ihre Kunden an uns ab und wir vereinbaren telefonisch Termine mit denen...

Wie ihr seht wird uns schon die Möglichkeit gegeben, Beratungen durchzuführen - aber es liegt halt auch an jedem ein wenig selbst...

In diesem Sinne... viel Spaß euch noch...

LG
Lady
DasHaehnchen
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 26.09.2002 11:36
Moin.
Nehmt das jetzt bitte nicht persönlich oder als arrogant:
Aberbei was für Banken ist es üblich, dass AZUBIS die Beratung übernehmen? Vor allem alleine? Bei Sparkassen sind meistens erst Ausbildung und Lehrgänge nötig.
Bei Sparbüchern oder nem einfachen Konto seh ich das ja noch nicht als kritisch an. Aber bei Krediten?
Ich bin bei einer kleinen Privatbank und bei uns dürfen nur "echte Betreuer" ran. Denn die meisten Azubis haben weder Ahnung von Finanzinnovationen noch von einem gut strukturierten Depot geschweige denn von Steuersparmodellen oder Venture Capital. Je anspruchsvoller die Kunden desto weniger sollte ein Azubi ran.
Ich halte davon eh nichts, aber das ist meine private Meinung. Ich denke, Azubis sollten evtl mal Gespräche MITführen oder unter Aufsicht eines Beraters führen dürfen. Auch so hat es einen Lerneffekt. Und die Kunden werden nicht von Anfängern beraten oder wenigstens gewarnt. Alles andere halte ich für unverantwortlich.

Das Hähnchen
Flyer1701
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 26.09.2002 12:05
Also, ich muss hier mehreren Leuten Recht geben. Zum einen ist es wirklich so, dass man als Azubi weder das komplette Wissen in den verschiedensten Produkten, noch die nötige Kompetenz aufweisen kann, um einen Kunden guten Gewissens beraten zu können.

Klar, wenn einer kommt und sagt er möchte ein Girokonto oder einen Sparbrief bekommt er diesen auch. Aber Kredite und Wertpapiergeschäft, dafür benötigt man doch Erfahrung und es reicht nicht aus, ein oder zweimal bei einem Gespräch dabei gewesen zu sein. Ich würde mir auch zutrauen, jetzt im 3. LJ eine WP-Beratung durchzuführen und das nicht mal so schlecht, aber dennoch fehlt einfach die Kompetenz und somit besteht auch nicht die Möglichkeit alleine zu beraten. Einfach so hinterher 2 Unterschriften von Beratern nachzuholen ist in diesem Fall auch kritisch, da der Kunde spätestens dann mitbekommt, dass ihm ein Azubi gegenüber gesessen war.

Und ich als Kunde würde mir dann bei größeren Verlusten schon mal überlegen, ob ich nicht rechtliche Schritte einleiten würde. Die Chancen hierfür ständen nämlich recht gut!!!

Trotzdem schöne Grüße an alle und noch nen schönen Tag!

Flyer1701
Stephan_Kemper
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 26.09.2002 16:52
Eben! Auch das mitführen von Gesprächen, bzw. unter Aufsicht hat einen gewünschten Lerneffekt! Wen der Azubi dann die nötige Erfahrung und auch einigermaßen die Kompetenz hat, kann er das Gespräch ja in so weit alleine führen, das er den Kunden berät und ein Berater nur dabei sitzt, um im Fall der Fälle unterstützend einzugreifen!
Darüber sollte ein Kunde aber vorher informiert werden und ich glaub nicht, das sich da soo viele Leute querstellen, weil ja ein Berater anwesend ist!

Greetings @ all!!!!!

Stephan

Merton20
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.09.2002 12:11
ja klar nur hintendran hocken solls bringen? Nach der Ausbildung dann womöglich einen Beraterplatz mit Zahlendruck ausführen, ohne je ein Verkaugsgespräch gehabt zu haben? - Unmöglich. Ich weiß, wie das in verschiedenen Banken gehandhabt wird, da in meiner Familie 3 Banker aus verschiedenen Banken sind. Bei der Commerzbank werden Aufbaukompetenzen vergeben, die dazu berechtigen WP zu ordern. Finanzinnovationen, Steuersparmodelle sind interessant für Individualkunden und Tradingkunden, die von Wertpapierspezialisten betreut werden. Ein Azubi, der nach der Ausbildung in den Vetrieb möchte, muss einfach die Chance haben, sein Verkaufstalent zu beweisen.
ckclaudia
Rang: IPO

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Verfasst am: 28.09.2002 13:30
Da muss ich Merton2 recht geben. Es mag blöd klingen, aber in WP-Sachen hat er es echt drauf. Ich zum beispiel bin auch bei der Coba, aber ich mache eher weniger Beratung. Bei uns haben alle Berater ihren festen Kundenkreis etc. Da habe ich persönlich hauptsächlich wenn es um spezielle sachen wie Anlageberatung im WP-Geschäft ging, auch nur daneben gesessen. Klar kontoeröffnung und so hab ich auch alles selbstständig gemacht.
ChefvomDienst
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 01.10.2002 22:28
also bin jetzt im Winter fertig.
aber ein Beratungsgespräch selber geführt habe ich nicht (außer Sparbucheröffnung (und noch nicht mal das war den Beratern Recht)).

Teilgenommen habe ich auch so gut wie nie.

naja wird schon schiefgehen die mündliche Prüfung
hellangel20
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 04.10.2002 21:52
also ich find es auch bedenklich einen azubi das wp-beratungsgespräch machen zu lassen. ich will jetzt nicht dich als "dumm" dastellen,ich nehm dir ja auch ab das du ahnung hast aber vom rechtlichen aspekt dürfen bei uns azubis keine rechtsverbindlichen geschäfte eingehen!!!
Ich stehe dem sowieso skeptisch gegenüber weil mein freund einen kundenberater hatte der gerade ausgelernt hat und so viel falsch gemacht hat das es fast weh tut! Auch wenn mein Freund erst 23 und somit zum jugendmarkt gehört darf man nicht alle kunden über einen kamm scheren, es kommt ja schließlich z. b. auch drauf an was der kunde für vermögenswerte hat, ect. ein vermögender kunde hat schließlich andere bedürfnisse als ein ich sags mal flapsig"0815"kunde, oder????

Hellangel20

weve got time to wait
and we wait until its too late
we always move in seconds
in a world auf 1000 days....

Gio
Rang: Start-Up

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Verfasst am: 05.10.2002 10:57 - Geaendert am: 05.10.2002 10:59
grüß gott miteinander!

ihr redet die ganze zeit über wp-beratungen usw.
in meiner azubi-zeit habe ich sogar immobiliengeschäfte alleine abgewickelt......(ist genau so wahr, wie die geschichte mit der aufbaukompetenz)
Merton20
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 05.10.2002 14:31
es hängt von der Struktur der Banken und Sparkassen ab. Bei Großbanken werden die Kunden viel stärker in sich homogene Segmente eingeteilt. Die sich überscheeidenden Bedürfnisse dieser Kunden sind mit standardisierten Produkten abzudecken. Ein Azubi kann diese Kunden ohne weiteres nach einer kurzen "Anlernzeit" beraten und verkaufen. Das sollte auch so sein, denn ein Bankkaufmann ist ein Verkäufer und in der Ausbildung muss man die Möglichkeit haben, sich in diesem Gebiet zu entwickeln. Einfache Produkte wie Standard-Aktienfonds, Garantiefonds, offene Immobilienfonds, Discountzertifikate mit Versicherungsschutz, Indexzertifikate kann jeder Azubi verkaufen. Für tradingorientierte Kunden und für Individualkunden sind erfahrene Spezialisten zuständig, die einfach über die nötige Erfahrung in diesem Gebiet haben.
Ich bin froh, dass mir die Möglichkeit gegeben wurde, viele Beratungs- und Verkaufsgespräche zu führen. Ich hab sehr viel im Umgang mit Kunden dazugelernt und weiß jetzt, dass der Vertrieb genau das richtige für mich ist.
Mark79
Rang: IPO

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Verfasst am: 08.12.2002 04:37
Es geht doch gar nicht um‘s "beraten", sondern um‘s verkaufen. Wenn ein Azubi verkauft (egal was) findet sich immer jemand, der "mitunterzeichnet". Wenn sich 2 Jahre später ein Kunde beschwert: Scheißegal! Hauptsache Provisionen. So ist es leider meistens.
Es geht auch "anders". Ich hatte etwa ein halbes Jahr nach Ausbildungsbeginn meinen ersten Beratungstermin. Ein Neukunde. Eine absolut beschissene Schufa. Aber ich hatte das Gefühl, daß er in Ordnung ist. Ich hab‘ mich dafür eingesetzt, daß er sein stinknormales Geschäftskonto bei "uns" bekommt. 1 Jahr später hat er eine GmbH gegründet und bereitet meiner ehemaligen Filiale viel Freude.
Hab‘ während meiner Ausbildung (Berichtsheft ist doch für was gut...) etwa 300 000 Euro Neugeld an Land gezogen. Etwa 60 000 in Geldmarktfonds und Geldmarktkonten, 120 000 in Renten, 90 000 in institutsfremde Aktienfonds (DWS I läuft wirklich gut) und den Rest in Sparbüchle und Sparbriefe. Manchmal auch Bundeswertpapiere.
Unterschrieben haben "echte" Mitarbeiter mit. Die moralische Verantwortung trage immer noch ich. Und ich leb‘ gut damit.
Sinnvoll finde ich, "Kompetenzen" mit dem Filialleiter oder anderen zuständigen Personen zu klären. Wichtig ist (wegen der Haftung) sich so auszudrücken, daß auch die Risiken klar werden (Risikoaufklärung). Bei Versicherungsangelegenheiten ist es empfehlenswert auch bei "Nicht-Abschlüssen" es schriftlich (Kundenakte) festzuhalten. Bei "Vermögensberatern" Pflicht, zumindest was BUZ, "Riester", Haftpflicht und Hausrat angeht.
Wer fachlich fit genug ist und "nix böses" mit dem Kunden im Schilde führt, sollte auch beraten dürfen. Unabhängig davon ob er "nur" Azubi ist.
Habe die durchaus schöne Erfahrung gemacht, daß bei 2 Filialen mit zunehmender Zeit nach mir "verlangt" haben.
"Offen" sein, bringt vielleicht in der heutigen Zeit doch mehr als "Verkaufstricks" (die die meisten Kunden durchschauen!). Ein Kunde ist nicht so blöd, wie manche Verkaufstrainer meinen....

Rang: Start-Up

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Verfasst am: 08.12.2002 18:14
Hallo an alle!!

Jetzt will ich mich auch mal zu Merton20 äußern;

zufällig arbeite ich auch bei der Commerzbank und da ist es tatsächlich so, dass man auch als Azubi eine Aufbaukompetenz erlangen kann, die einen dazu berechtigt WP Oders durchzuführen.

Letztendlich erlaubt einen diese Aufbaukompetenz aber auch nur die Produkte zu verkaufen, wie zb Fonds, die aktuell von der Coba vertrieben werden bzw. Orders nach Kundenwusch aufzunehmen.

WP-Beratungen für einzelne Aktien sind natürlich nur den WP-Spezialisten bzw. Beratern mit entsprechender Kompetenz vorenthalten.

Letztendlich finde ich dieses Modell der Ausbildung, was nach meinen Informationen in der Hypo-und Vereinsbank und Commerzbank praktiziert wird, für alle Ausubildenen von Vorteil, da auch Auszubildende rechtzeitig lernen müssen Verantwortung zu übernehmen bzw. rechtzeitig erste Beratungsgespräche und Abschlüsse selbst zu tätigen.
Denn nur hinter einem Berater zu sitzen, um dann später knallharte Ertragsvorgaben zu erfüllen... das kann es ja wohl nicht sein!!!

Grüße
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