Schnauze voll von Bank, Vertrieb und Unmenschlichkeit? |
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Verfasst am: 14.08.2010 11:07 - Geaendert am: 14.08.2010 11:09 |
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Und der zeitliche Faktor.
Ich war bei diesen strukturierten Produkten auch gerne mal kritisch und habe die auseinander genommen um die mal so ein bisschen zu simulieren. Z. B. bei Anleihen deren Verzinsung sich nach einem Aktienkorb richtet. Aber die Zeit muss man erstmal haben. Aber dem Swap auch noch selber berechnen....nö. Ich weiß wat ne Swap ist.
Geh doch mal in die Filiale einer Bank am Markt 5 oder so....sprich in eine ganz normal Filiale und frage da mal was ist ein Swap das weiß doch nicht jeder.
Als einiger massen PKB musste das Produkte ein bisschen auseinander nehmen können und verstehen das reicht für die Kunden dann auch. Da ich den ganzen anderen Kram ja auch noch beherschen muss, kann man es ja gar nicht bis in die größte Tiefe wissen. Man vergisst auch Dinge die man lägern nicht braucht.
Ein Privatkundenberater ist doch eher ein Allgemeinmediziner. Er hat den groben Überblick, berät eine bestimmte Klierentel in allen Finanzangelegenheiten und erkennt, wenn jemand Bedarf für Mehr hat und holt einen Spezi dazu. Das ist weder schlimm und schlecht anders kann es nicht sein.
Zum Rest:
Renovatio hat bestimmt Recht, um kein Burn Out zu bekommen, muss man Zeiten haben in denen man mit Bank mal nix zu tun hat. |
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Verfasst am: 14.08.2010 13:17 |
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Der normale PKB darf meist solche strukturierten Sachen gar nicht anbieten. So war es in meiner Ausbildung. Da müssen Berater erst einen gewissen "Beratungsskill" haben, um solche Sachen anzusprechen. Aber sowas kam in einer 13 Filial großen kleinen Sparkasse vielleicht 3x im Jahr vor.
Ich finde es auch blöd, wenn Azubis zur Prüfung mit so einem Thema belegt werden können, obwohl nichtmal ein ausgelernter Berater davon Ahnung hat.
Also Optionen und Futures in einer Prüfung als Thema dranzunehmen, finde ich echt daneben. |
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Verfasst am: 14.08.2010 15:06 |
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Das die Resonanz zu meinem Beitrag so groß ist, hätte ich nicht erwartet....zuvorderst sei aber erwähnt, dass ich es echt nicht nachvollziehen kann, dass einige hier von uns schon Aufputschmittel nehmen, nicht mehr richtig essen und sich fast nur für den Job krumm machen. Das kann ich nicht nachvollziehen, woran liegt eine Flucht in die Arbeit? Nur der Karriere wegen oder weil das soziale Umfeld nicht intakt ist? Letzteres ist mir besonders wichtig, sprich der Kontakt zu Familie und Freunden; dafür würde ich mich nicht in der Bank über 12 Std. am Tag krumm machen...total erschöpft in der Bahn sitzen, keine gesunde Ernährung, Koffein-Tabletten und so ein Mist? Wo ist der Ausgleich, treibt Ihr Sport oder so? Und die Argumentation über eine andere bzw. ‘bessere‘ Bezahlung sei mal völlig außer Acht gelassen. Es gibt auch noch für mich so etwas wie Werte, die sich nicht am Geld messen lassen. Die Erfahrung der älteren Kolleginnen und Kollegen zeigt, dass es nur eine gewisse Zeit mit dem Dauerdruck gut geht - vergesst nicht, dass Ihr nur ein einziges Leben habt; und gut verdienen kann man auch bei gemäßigten Arbeitszeiten, ja sogar auch als Privatkundenberater! Aber jeder so, wie er möchte, ich finde es schön zu sehen, dass die Probleme bei jedem anders geartet sind. Jeder geht schließlich anders mit seinem Leben und seinen Prioriäten um. |
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Verfasst am: 14.08.2010 17:12 |
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Seh ich ganz genau so. Was bringt dir viel Geld, wenn du 12 h am Tag arbeitest ? Was bringen Aufputschmittel, wenn man sich daran irgendwann kaputt macht. Ich verzichte liebend gern auf die Kohle und verbringe das WE mit Freundin oder Kumpels. Sowas kann ich nicht für Geld kaufen !
Jeder Arzt würde sagen, was ihr da macht, ist Wahnsinn. |
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Verfasst am: 14.08.2010 20:56 |
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Das Ziel meiner Arbeit ist es mit maximal 45 Jahren komplett bei meinen Kindern zu Hause zu sein.
ich habe mir ja jetzt schon erarbeitet, daß ich nur noch Teilzeit arbeiten muß und viel Zeit für meine Kinder habe.
Aber wie gesagt, daß muss jeder selber wissen aber im PWMS oder Investmentbanking gehören Sachen wie Energydrinks in großer Menge, Coffeintabletten einfach dazu.
Jeder der das bestreitet verschliesst die Augen vor der Realität. |
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Verfasst am: 15.08.2010 01:54 |
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Also NOCH brauche ich keine Aufputschmittel die ich bewusst zu mir nehme. Klar trinke ich mal 1-2 RedBull auf der Arbeit aber die trinke ich gerne und aufpushen tut mich da gar nichts mehr. :)
Klar bin ich noch bei meinen Eltern, mind 2 mal die Woche, mit Freunden treffe ich mich auch am WE und mit einigen auch unter der Woche abends wenn keine Uni ist auf ein Bierchen. Also man kann nicht sagen ich hätte jetzt mein Leben dafür aufgegeben, man hat halt einfach weniger Zeit wie vorher.
Man muss es ja auch mal so sehen, mir macht die Arbeit ja sehr viel Spaß und daher sind die langen Arbeitszeiten als Trader für mich kein Problem. Und da muss ich ganz klar sagen: lieber im Investmentbanking mit wenig Zeit aber Spaß an der Arbeit und gutem Verdienst als Berater mit keinem Spaß an der Arbeit und weniger gutem Verdienst - so what? |
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Verfasst am: 16.08.2010 02:24 - Geaendert am: 16.08.2010 02:54 |
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@ Technology von Seite 3 Eintrag direkt unter mir...
ich korrigiere mich, es war das erste Quartal 2010 (nicht Halbjahr) wo 93% des Gewinns der DeuBa von der Global Markets-Sparte (IB) erzielt wurde. Und es waren definitiv nur 2% vom Privatkundengeschäft, auch wenn die Sparte im 2. Quartal prozentual aufgeholt hat, das lag aber eigentlich nur daran, dass das IB wesentlich schlechter lief. Trotzdem bietet das Privatkundengeschäft nach wie vor einen miserable Rendite für eine global agierende Bank, die einen Ansprcuh von 25% EK-Rendite hat.
http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_452820
edit: @ Renovatio...gute Beiträge, ich hättte auch viel mehr Bock auf Sales-Trader mit 14h-Tag aber richtig Spaß an der Arbeit als 8h Tag und den Leuten "ihr" Produkt aufstempeln.
Da bin ich wieder an dem Punkt, was ich auch im ersten Beitrag sagen wollte. Wenn du da mit einem Kunden etc. anderem Händler sprichst, dem brauchste halt nix über Black-Scholes, nen reversed hedge risikoadjustierung oder nen trailing stop erklären. Da weiß ich einfach, das der es versteht und fühle mich dabei viel wohler.
Achaj...wer hat das mit der Königsklasse M&A geschrieben ? Ihr macht mir Ansgt...das war mein Ziel.
Aber wie Powerbabe schon sagt, sie geht mit 45in Teilzeit oder so.
Im Endeffekt kommt es doch aufs gleiche raus. und ich bin auch eher der Mensch: lieber jetz vollgas und später mehr zeit, der einzige unterschied is, dass man dann immernoch mehr geld zur verfügung hat.
Ich habs schonmal irgendwoe geschrieben. Da war ein 28jähriger Händler bei Merryll mit 24 Mille inkl. Bonus für 2009 und was hat er gemacht?..er ging zu nem Hedgefonds weil se ihm da 35 Mille quasi fix (auf niedrigster Boni-Stufe geboten haben)...ich weiß, das ist krank, aber da ist unsere welt nunmal angekommen und es liegt einfach in unserer Natur unsere angeborene Gier nach mehr, bei dem einen weniger bei dem anderen mehr. |
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Verfasst am: 16.08.2010 11:47 |
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Krass. Mit 24 Mille hätte ich mich in den Ruhestand begeben :-) |
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Verfasst am: 16.08.2010 12:21 |
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Haha. Warum in Ruhestand gehen wenn noch mehr drin ist.
Was machen da schon die paar Stunden Arbeit, bei der man ja offensichtlich Spaß hat.
Ziemlich krass, wenn der 5 Jahre arbeitet, hat der für mehrere Generationen ausgesorgt, wenn er nicht allzu verschwenderisch lebt. Aber ich glaub so verschwenderisch kann man gar nicht leben. |
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Verfasst am: 16.08.2010 13:26 |
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Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich traurig, wenn ich mir manche Beiträge höre die diesen Wochenstreß als normal ansehen. Ich sehe ein dass bei höherer Arbeitsleistung auch mehr bezahlt werden soll. Auch finde ich dass höhere Aufgabenfelder ein gewissenes Maß an mehr Arbeit zumutbar ist.
Aber ich schreibe auch "gewissenes Maß".
Ohne hier jemanden angreifen zu wollen, einige Berichte klingen doch ziemlich "arrogant", weil selbst wenn ihr eure Produkte da für die Vertriebler zusammenerstellt oder Charts auswertet (halt die ganze Fuselarbeit, die im Vertrieb nie ausgewertet wird, sondern schön auf dem Silbertablett präsentiert), eure Arbeit findet im Bankwesen nur Anerkennung weil die Leute mithilfe eurer Ergebnisse, Produktzusammenstellung weiterkommen kann.
Die aus dem Vertrieb brauchen euch und ihr braucht die vertriebler, denn sonst arbeitet ihr ein loch für nix.
Das Problem was Südländer außerdem anspricht bezieht sich hauptsächlich im Vertrieb und nicht in den Spezialabteilungen (soweit ich das richtig verstanden habe). Damit sind aus meiner Sicht einige Beiträge hier total fehl am Platz, weil es nicht mit dem Vertrieb direkt zu tun hat.
Im Vertrieb herrscht nunmal ein Verkaufsdruck; dies lässt sich durch die Medien und auch durch die Erfahrungsberichte der älteren, bereits ausgelernten Kollegen UND! von Azubis bestätigen. Und wenn ein Azubi in einer Filiale mit ansieht wie manche Kollegen einfach nur noch verkaufen und nicht beraten und sich selbst dadurch in der Wahrnehmung als "Berater" missverstanden fühlt, läuft was schief und zwar gewaltig.
Ich kann mich nur wiederholen und sagen dass mein Ziel nach der Ausbildung darauf fokussiert ist in die Spezialberatung für Baufinanzierung zu gehen, was auch wiederum Erfahrung und/oder viele Fort- und Weiterbildung benötigt. Diesen Schritt habe ich aber aus gesundheitlichen UND aus bankentechnischen Gründen beschlossen.
Ich wünsche für diejenigen, die die Einstellung haben: Mehr Arbeit= Mehr Geld = Mehr Glück im Leben, dass diese Formel die ihr anscheinend verinnerlicht habt, auch behalten könnt. denn mehr Geld heißt nicht automatisch mehr Glück in der Ehe/Partnerschaft, Gesundheit und Zukunft.
Lieben Gruß LeiLinWer Rechtschreibfehler findet, darf sie selbstverständlich behalten ;-)
Everybody´s Darling is everybody´s asshole ^^ |
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Verfasst am: 16.08.2010 13:51 |
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Wahre Worte.
@Mira91: Es wäre nicht das 1. Mal, dass ein Millionär nach ein paar Jahren wieder auf der Straße sitzt, weil er falsch mit dem Geld umgegangen ist. Manche können so verschwenderisch sein. Manchmal auch aus Langeweille Geld ausgeben.
Deshalb ist es wichtig, noch irgendwas sinnvolles zu machen, was einem Spass macht. Ich würd z.B. studieren gehen. |
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Verfasst am: 16.08.2010 15:27 |
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Naja LeiLin das siehst du etwas falsch, denn ich kann sehr gut ohne die Filiale auskommen. Wie schon erwähnt bin ich Sales-Trader d.h. ich Handel die Produkte nicht nur sondern muss sie auch an den Mann bringen und das läuft gänzlich ohne Filiale ab. Ich habe genau so meine Zahlen die ich erreichen soll und glaube mir die sind exorbitant höher als in der Filiale wobei man natürlich auch Rechnung tragen muss das ein Kunde easy mal 5 Mio in eine Aktienanleihe steckt. Nur ich habe dieses völlig aus dem Ruder gelaufene Controlling nicht an der Backe, einmal im Monat werden die Zahlen ausgewertet und dann freut man sich oder es gibt ein "Du du du!" und der für mich größte Vorteil ist das ich nicht den vorgekauten Kram wie in der Filiale verkaufen muss. Wenn ein Kunde gerade Bock auf ne Aktienanleihe auf Siemens hat dann ruf ich im Structuring an und nenne die Eckdaten und die bauen mir das dann binnen 10-20 Minuten. Und wenn der Kunde ein Produkt nicht haben kann weil er es nicht richtig bilanzieren kann dann ist das auch nicht schlimm (im Gegensatz zur Filiale) |
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Verfasst am: 16.08.2010 18:52 |
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Ich weiss, du wu wirst es mir nicht verraten, aber was sind das für Leute, die plötzlich Bock auf ne Aktienanleihe auf Siemens haben und dafür nen 6 stelligen Betrag hinlegen ? |
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Verfasst am: 16.08.2010 19:58 - Geaendert am: 16.08.2010 20:00 |
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Corporates (=Firmenkunden/Großkunden)? Ich betreue ja keine Privatpersonen, es sei denn es geht um Firmenkunden in der Rechtsform einer GbR oder eK. Privatkunden werden ja nicht im Corporate & Investmentbanking betreut sondern im Private Wealth Management. |
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Verfasst am: 17.08.2010 00:27 |
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Kurzfristige Aktienanleihe sind eines der wichtigsten Produkte für Corporate Clients. Oft werden im Rahmen der Treasury Maßnahmen große liquide Geldbeträge mit kleineren AAL-Beimischungen renditetechnisch optimiert wenn sich ein günstiges Marktfenster ergibt.
Ist absoluter Standard, bei uns laufen jeden Tag drei bis vier Mails übern Verteiler, dass Structuring ne AAL mit x-Mio. Euro aufgelegt hat und dann wird abverkauft - das ist dann von den nem einzelnen Sales übers Structuring getrieben die nen Marktfenster sehen und ne Lead-Order haben, dann hängen sich meist noch andere dran.
Jedenfalls sind einzelne Käufe >1 Mio in AALs kein "ungewöhnliches" Business. |
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Verfasst am: 17.08.2010 09:23 |
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Da würd ich auch gern mal für einen Tag reinschnuppern, wie sowas funktioniert. Wie man bilanztechnisch quasi ein abstraktes Produkt entwickelt und was für die Bank dabei herauskommt. |
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Verfasst am: 17.08.2010 09:39 |
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Mal eine Frage Renovatio..
ich dachte um ein Produkt zu entwickeln benötigt man Zeit und man musst das Produkt durch die BaFin prüfen lassen?!? Wie kann das innerhalb von 10 bis 20 Minuten abgewickelt sein?
Oder hab ich im Unterricht nicht aufgepasst? |
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Verfasst am: 17.08.2010 12:58 |
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Es wird kein neues Produkt entwickelt, sondern durch Kombination bereits existierender die gewuenschten Merkmale erzeugt. |
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Verfasst am: 17.08.2010 18:08 - Geaendert am: 17.08.2010 18:08 |
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@LeiLin: Du hast beschlossen, in die SBB zu gehen, aber dass entscheidet immer noch der Teamleiter der SBB.
Wenn du nicht in die Perspektive kommst, aufgrund super Bewertungen und schulischer Leistungen, dann kannst du SBB vergessen.
Du hast zwar eine Hörbehinderung, deswegen wird man dir aber nicht anbieten, dass du darein kannst.
Du musst dafür angelernt werden.
Wenn du nicht in den Vertrieb gehst und bei der DB bleiben willst, musst du erstmal in die Sachbearbeitung. |
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Verfasst am: 17.08.2010 18:37 |
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@ Technology
Die Karriere einzelner Personen ist hier nun wirkich nicht das Thema.
Ich denke, dass jemand der in einer Bank arbeitet schon abschätzen kann was er dort werden kann.
Ohne jetzt den Beitrag nochmal rauszusuchen habe ich aber noch so im Hinterkopf das LeiLin aus gesundheitlichen Gründen nicht in jeder Sparte einer Bank arbeiten kann. Die Bank aber schon signalisiert hat, dass sie eine Möglichkeit der Weiterbeschäftigung suchen wird. Wenn das in der Abteilung möglich ist warum nicht.
Wie der Weg dahin aussieht ist doch ein ganz anderer Weg.
Bei uns in der Bank gab es auch Leute die sollten Firmenkundenberater werden und waren vorher erstmal 2 Jahre in der Kreditsachbearbeitung.
Es geht wohl keiner davon aus, sofort dort zu arbeiten wo er mal hin soll.
Ich denke, jedem ist auch klar, dass ein Azubi nicht alleine entscheidet wo er nacher arbeitet.
Aber pauschal am PC zu entscheiden....ehm du weißt schon du kommst da nicht hin, das ist eher so ein Verhalten, sie es ja hier kritisiert wird.
Lieber LeiLin die Daumen drücken, dass er/sie da möglichst schnell arbeiten kann. Als solchen Kommentare.
Und lernen zu akzeptieren, dass andere manchmal etwas schneller erreichen als man selber. |
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