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Forenübersicht >> Ausbildung & Berufseinstieg

Abweichung Berufsschulunterricht - Praxis
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Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 08.12.2008 12:13
Es wird immer wieder behauptet, dass so einiges nicht wirklichkeitsnah ist, was wir in der Schule lernen oder gelernt haben.

Ich wäre dankbar, wenn hier konkrete Unterschiede aufgezeigt werden.
amy-j
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 08.12.2008 12:46 - Geaendert am: 08.12.2008 12:47
Das Wechselgeschäft könnte man meiner Meinung nach abschaffen...
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 08.12.2008 13:03
In Bayern wird das Wechselgeschäft schon seit Jahren nicht mehr unterrichtet.
McKenzie
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 08.12.2008 13:28
meiner meinung ergänzen sich Praxis und Berufsschule wie es auch soll, nur ab und zu werden manche dinge in der bank anders gehandhabt.
wesentliche unterschiede bestehen nicht!
Coke1984
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 08.12.2008 13:35
Mir sind in der Praxis noch vereinzelt Wechsel untergekommen, ich war froh zu wissen was es damit auf sich hat.

Ansonsten sehe ich den Hauptunterschied eher daran, dass in der Berufsschule der Stoff streng nach Gesetzen und Vorschriften unterrichtet wird, aber in der Praxis verschiedene Aspekte viel lockerer gehandhabt werden.

Beispielsweise die Kontoeröffnung für Minderjährige: In meinem damaligen KI wurde auf die Unterschriften der Erziehungsberechtigten verzichtet, vorausgesetzt die Legitimation beider Eltern war im System gespeichert. Es wurde dann lediglich in einem Anschreiben auf die Kontoeröffnung hingewiesen mit dem Zusatz, bei Nichtzustimmung könnten die Eltern den Girovertrag wiederrufen.

Weiterhin mussten wir in der Berufsschule z.B. lernen, wie man die Zuteilungszahl bei Bausparverträgen ausrechnet, in der Praxis ist das bei der Vielzahl an verschiedenen Vertragsmodellen und bei häufigen Gutschriften mit verschiedensten Valuten völlig unmöglich.

Genauso das Abrechnen von Giro- und Sparkonten: In den Beispielaufgaben gibt es vielleicht 6 Buchungen und eine Zinssatzänderung auf das ganze Jahr, wenn ich mir mein Tagesgeldkonto angucke dann ändert sich der Zinssatz mindestens 1x im Quartal und es finden monatlich über 25 Ein- und Auszahlungen statt. Von Girokonten garnicht erst zu sprechen. Die Übungen sind demnach völlig praxisfern.

Weiteres Beispiel Optionsschein: Es wird beigebracht, inneren Wert, Aufgeld etc. zu berechnen und im selben Satz darauf hingewiesen, dass der tatsächliche Marktpreis sich in erster Linie an Angebot und Nachfrage sowie der Erwartungshaltung der Investoren orientiert. Warum wird dann die Berechnung überhaupt noch unterrichtet, wenn in der Praxis niemand etwas damit anfangen kann, geschweige denn jemals ein Kunde danach fragt?

Wenn mir noch weitere Beispiele einfallen melde ich mich, unglaublich wieviel nach knapp einem Jahr aus der Berufsschule schon wieder vergessen wird...
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 08.12.2008 17:31
Der Verkauf der Option bringt dann mehr Erlös als die Ausübung, wenn die Option einen Zeitwert hat.

Es sollte der Kunde auch wissen, dass der Zeitwert zum Ende der Laufzeit starkt annimmt.
Deshalb finde ich dieses Wissen über inneren Wert und Zeitwerb nicht überflüssig. Es trägt zum Verständnis bei.
magpag
Rang: IPO

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Verfasst am: 15.12.2008 17:21
Ich finde Wechsel z.B. schon noch wichtig. Hier in Spanien haben sie schon noch Bedeutung, und ich denke dass auch für Auszubildende in Deutschland es interessant sein kann, Dinge zu lernen die man in anderen Ländern noch macht.
cashguard
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.12.2008 19:18
Im Bereich des Auslandszahlungsverkehrs (Dokumenteninkasso d/a) sind Grundlagenkenntnisse über den Wechsel von Vorteil, v.a. Begriffe wie Tratte, Akzept usw.
Dallas
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 15.12.2008 23:21
@Herrmann
ist wirklich schwer, den Unterricht richtig zu gestalten.

Unser Haus ist sehr vertriebsorientiert ausgelegt...
Hier mangelt es in der Schule.
Bei andren Häusern kann dies jedoch anders sein.
Es gibt sehr viele Themen, welche in der Schule sehr intensiv behandelt werden, jedoch in der Praxis (bei uns vertriebsorientiert) nicht wirklich von Relevanz sind.
Aber mach das mal einer "verstaubten IHK" klar...
Diese Mauer ist leider sehr hoch.

Denn die Zukunft liegt leider/gott sei dank im Vertrieb.

Und ich stelle fest, dass dies meinen Azubis in der Schule leider weniger vermittelt wird...
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 07:14
Die Berufsschule ist dafür da, um Wissen zu vermitteln und nicht irgendwelche Verkaufstaktiken. Die Berufsschullehrer sind keine Verkäufer. Sie bringen euch das Wissen bei, was man für den Beruf benötigt.
Aber mir ist auch klar, dass "vertriebsorientierte" Banken natürlich recht wenig darauf geben, dass das Wissen angewandt wird. Da zählt wirklich was Anderes, als Fachwissen.
cashguard
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 07:30
@Dallas:
"Unser Haus ist sehr vertriebsorientiert ausgelegt..."

Heißt das, dass Bankkaufleute eher als "Verkäufer" zu sehen sind? Ich denke, die Vergangenheit zeigt, dass der Kunde gut beraten werden und daher eher Dienstleister als Verkäufer sein muss. Was nützen immer nur vertriebslastige Ziele, wenn der Kunde unzufrieden ist oder sich schlecht beraten fühlt. Zur kritischen Auseinandersetzung (nicht nur Aufzählen von Vorteilen) leistet die Berufsschule einen wesentlichen Beitrag.
Außerdem kann man nicht alle Berufsschulen über einen Kamm scheren, so wie bei den Betrieben auch.
cashguard
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 07:31
@Troy22:
Wenn das Fachwissen scheinbar nichts zählt, halte ich das für bedenklich. Ein Bankberater muss mehr sein als ein guter (Selbst)Darsteller!
Deep-BIue
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 08:59
Im Immobiliengeschäft wird meiner Meinung nach zu sehr an den Beleihungsgrenzen von 60% und 80% festgehalten.
In der Praxis habe ich überwiegend Ausläufe von 90%, 100% oder mehr.
Schwedin89
Rang: IPO

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Verfasst am: 16.12.2008 09:32
Also ich finde schon, das die Praxis ganz schön von der Berufsschule abweicht. Unser Lehrer ist ehemaliger Sparkassenfachwirt und so wird auch unterrichtet. Also eas weicht ziemlich viel ab. Da stehen wir Großbanken schon ganz schön blöd da, und die Leute von der Sparkasse wissen und können dies alles.
cashguard
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 09:48
Ein Lehrer sollte nicht institutsbezogen unterichten.

Sind die Immobilien wirklich so gut verwertbar, dass man diese zu 100% beleihen kann? Ich kenne genügend Objekte, wo es kaum Käufer gibt im Rahmen einer möglichen Zwangsvollstreckung.
B-Man
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 09:51
@cashguard

Natürlich ist der Bankkaufmann zum Verkäufer geworden.
Absatzziele sind das Maß der Dinge. In möglichst kurzer Zeit, möglichst viele Produkte unterbringen.

Das ziehts sich aber mittlerweile durch die gesamte Bankenlandschaft.
cashguard
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 10:23
Umso wichtiger ist die Berufsschule, die eine kritische und objektive Sichtweise anwendet - ohne "Scheuklappendenken"!
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 10:28
Die Banken wollen scheinbar dumme Verkäufer haben. Je weniger der Verkäufer weiß, desto weniger Skrupel hat er, riskante Produkte zu verkaufen.
Deep-BIue
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 10:35
Ob die Immobilien so gut verwertbar sind, wage ich doch zu bezweifeln.
Der Erfahrung nach wird viel auf die Gesamtkonstellation geschaut und somit auch auf die Bonität vertraut, damit es erst gar nicht zu einer Zwangsverwertung kommt. In Ausnahmefällen werden allerdings auch Gutachten zum Objekt erstellt.
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.12.2008 16:40
Die Subprime- Krise entstand duch Bewertungen um 100 %. Auch vor einigen Jahren haben die Sachbearbeiter der HypoBank die Immobilien in München so 100 % beliehen. daran ging sie zugrunde. Sie musste mit der Vereinsbank fusionieren. Diese Altlasten führten etwas soäter auch zur Übernahme durch Unicredit.

Aus den Erfahrungen nichts gelernt.
Wir brauchen eine zweite Finanzkrise damit die letzten begreifen, in welcher Höhe Grundstücke beliehen werden.
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