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Bereich Ausbildung & Berufseinstieg |
Moderator: TobiasH |
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Es geht auch anders... |
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Verfasst am: 29.12.2003 09:32 - Geaendert am: 29.12.2003 09:42 |
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Moin zusammen,
hier ein interessanter Bericht über einen "mutigen" Betrieb, der Auszubildenden die gleiche Verantwortung und Spielraum zulässt wie Festangestellten.
(sehr gute aussage im letzten abschnitt !!!)
Ein Beispiel, dass zu denken geben sollte, oder wie ist das in eurer Bank?
Überträgt man Euch auch verantwortungsvolle Arbeit und ich meine nicht das Ausfüllen einer Überweisung am Schalter oder das Eröffnen eines Girokontos, sondern Dinge wie die Firmenkundenbetreuung etc.?
Ansonsten noch allen einen guten Rutsch...
RP vom 29.12.2003:
"Köln (rpo). Ein Beispiel, das Schule machen sollte: 20 festangestellte Mitarbeiter und fünf Auszubildende. Diese wohl nur höchst seltene Traumquote von 25 Prozent Azubis erreicht der Online-Marketing-Spezialist und Domainhändler Sedo.de in Köln.
Das im Jahr 2001 gegründete Unternehmen erreicht damit die Traumquote von 25 Prozent Auszubildenden. In dem Kölner Betrieb können die «Azubis» schon früh an der erfolgreichen Firmengeschichte mitschreiben.
In den beiden Etagen des Bürogebäudes am Friesenwall 5-7 klingelt pausenlos das Telefon. Am anderen Ende der Leitung warten Domainbesitzer und potentielle Käufer aus ganz Europa auf Neuigkeiten: «Gibt es schon Bieter für meine Internetadresse?» - «Ist der Besitzer mit meinem Gebot einverstanden?»
Sedo.de ist nach eigenen Angaben der größte europäische Marktplatz für Internetdomains. Hier wechseln monatlich mehrere hundert Domains den Besitzer, zu Preisen zwischen 100 und 100.000 Euro.
Mitten im internationalen Stimmengewirr aus deutsch, englisch, französisch und spanisch sitzt die 21-jährige Natalie Flock, angehende Werbekauffrau, und verhandelt hart. Der potentielle Käufer ist ziemlich hartnäckig: Es ist das fünfte Telefonat, das den Domainpoker beenden sollte. Als Natalie auflegt, verstummt das Stimmengewirr für einen Moment. Sie hat es geschafft. Die Adresse «kreuzfahrten.at» ist für 20 000 Euro verkauft !
Natalie Flock ist seit September Auszubildende bei Sedo.de. Ihr Aufgabenbereich ist der eines Vollprofis: Domains bewerten, Domains an- und verkaufen sowie Support leisten. Natalie ist erfolgreich und sehr motiviert: «Ich habe zu Beginn meiner Ausbildung nicht im Traum daran gedacht, bereits nach einem Monat eigene Kunden verantwortlich zu betreuen und völlig selbständig zu arbeiten und zu entscheiden. Das Vertrauen und die Akzeptanz aller hier haben mir geholfen, meine Fähigkeiten optimal einzusetzen.»
Verantwortung übertragen und Selbständigkeit fördern sind Teile der Firmenphilosophie, die die Sedo-Gründer Tim Schumacher, Ulrich Priesner und Marius Würzner ausgegeben haben und vorleben: Vertraue deinen Angestellten, fordere sie, sporne sie an, aber lasse sie auch Fehler machen und daraus lernen.
Das mutige Konzept geht auf. Die fünf Auszubildenden im Alter zwischen 20 und 23 Jahren zahlen das in sie gesetzte Vertrauen mit Leistung und hoher Firmenidentifikation zurück. Sie betreuen Kunden aus aller Welt, Konzerne wie TUI, Mittelständler und Privatpersonen. Der tägliche Umgang mit verschiedenen Nationalitäten und Mentalitäten bringt sie dazu, flexibel zu denken und zu arbeiten.
Tim Schumacher macht die Entwicklung seiner Auszubildenden stolz. Der studierte Betriebswirt investiert nicht nur selbst viel Zeit und Aufmerksamkeit in die persönliche Karriere eines jeden. Er fördert seine Auszubildenden mit internen Wettbewerben und wöchentlichen Zusatztrainings, die weit über die von der IHK vorgegebenen Lerninhalte hinausgehen. Er weiß, dass sein Unternehmen eine Ausnahme ist : «Ich frage mich, wieso viele junge Leute ohne Ausbildungsplatz daheim sitzen und sich fragen, was aus ihnen wird.»
Fakt ist: Zum 30. September waren noch rund 35.000 Schulabgänger in Deutschland auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Nordrhein-Westfalen meldet den höchsten Stand an unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern seit 1997: 7060 blieben ohne Ausbildungsplatz, 43 Prozent mehr als im Vorjahr.
Besonders alarmierend: Betriebsbefragungen in Nordrhein-Westfalen haben ergeben, dass 2002 nur ein Drittel der Betriebe ausgebildet haben, 57 Prozent aber ausbilden könnten. Es liegt also derzeit ein Ausbildungspotenzial von rund 25 Prozent brach - und damit die Zukunftsperspektive tausender Schulabgänger.
Tim Schumacher kennt diese Zahlen und er glaubt an sein Konzept: Bereits junge Auszubildende können vollwertige und wertvolle Arbeitskräfte sein - wenn man sie nur lässt." |
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Verfasst am: 29.12.2003 10:03 |
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Der Artikel ist wirklich nicht schlecht.
Man kann es ja auch an anderen Azubis sehen:
Diejenigen (z.B. Sparkasse oder Norisbank), von denen schon zu Anfang viel erwartet wird und die ständig Kundenkontakt haben und verkaufen müssen, sind nachher auch in der Schule, der Abschlußprüfung bzw. der mdl. Abschlußprüfung besser.
Die anderen gucken oft ganz schön dumm aus der Wäsche, wenn sie die AP haben und dann mit den Sätzen "Jetzt schau mal wie Du´s machst, aber denk an Deine Ziele" auf den Kunden ohne große Erfahrung im Gespräch losgelassen werden. So wirds mir wohl auch gehen. |
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Verfasst am: 29.12.2003 11:31 |
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sagt sich so simpel. denke in der bank ist das nicht so einfach. der handlungsfreiheit der azubis sind immerhin auch rechtliche grenzen gesetzt. |
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Verfasst am: 29.12.2003 11:53 - Geaendert am: 29.12.2003 11:54 |
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Ich denke, dass es auch in o.g. Fall rechtliche Vorschriften gibt, wenn Waren und Dienstleistungen (Internetadressen) für bis zu 100.000 € verkauft werden.....und das dies auch AZUBIS anvertraut wird, finde ich mutig und innovativ. |
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Verfasst am: 29.12.2003 11:54 |
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Bei uns in der Sparkasse dürfen wir "eigentlich" auch nicht wirklich viel. Auszahlungen bis EUR 500 abzeichnen, Girokonten eröffnen und Sparbücher. Wenns aber um mehr geht dürften wir es eigenltich nicht. Aber es gibt ja da noch den GS-Leiter der alles unterschreibt was man ihm vor die Nase drückt. Damit kann ich auch Anlagen und Beratungen im 5 stelligen bereich abwickeln. Bringt mehr als nur blöd dranzuhocken und zuzuhören. |
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Verfasst am: 29.12.2003 12:11 |
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naja, ich kann den betrieb aber verstehen, wenn ein azubi keine komplizierten beratungen machen darf. man kann schon ganz schön daneben greifen und wenn der azubi dann ne wertpapierberatung gemacht hat, die in die hose geht...autsch. |
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Verfasst am: 29.12.2003 12:33 |
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Das mit der WP-Beratung ist mir auch klar, aber es gibt auch rechtlich "leichtere" Dinge, die man Azubis anvertrauen könnte, vor allem die Kundenbetreuung, auf die doch besonders viel Wert gelegt wird.
Ich selber hatte in meiner Ausbildung das Glück, in unserem Immobiliencenter eingesetzt zu werden und wurdedort auch mitdem Verkauf einer Immobilie (vom Erstellen des Exposé über Anzeigenschaltung und Vereinbarung von Besichtigungsterminen bis hin zum Notartermin) beauftragt, zwar mit Hilfestellungen aber auch mit Freiräumen und es hat mir auf jeden Fall viel in Sachen "Umgang mit Kunden" gebracht. |
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Verfasst am: 29.12.2003 14:12 |
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Ich bin der meinung hier kommt es auch viel darauf an wieviel man fordert und wie man sich anstellt!ich habe zum beispiel in meiner ersten woche in der beratung gleich einen kunden alleine beraten dar so sauer war dass er die bank wechseln wollte!war grad keiner da und ich hab ihn einfach hergebeten und angefangen!
man darf hier halt wirklich nicht warten,dass man was darf sondern einfach mal fordern!-----------------
wer sich über Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik beschweren will soll das nur tun, hab eh keine Zeit die zu lesen und mich darauf zu konzentrieren! ;) |
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Verfasst am: 29.12.2003 15:39 |
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@fatboy: jau! allerdings wär ich schon vorsichtig, nen azubi alleine nen großkunden anzuvertrauen. ich meine, da fehlt auch das nötige wissen. das bekommst auch nciht in der ausbildung beigebracht. |
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Verfasst am: 29.12.2003 15:45 |
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Ich bin beim LVM am 2. Tag schon im Außendienst gewesen, praktisch ohne jegliche Kenntnisse. So lernt man zwar am besten, aber eigentlich ist es unseriös, Kunden zu beraten, ohne sich selbst auszukennen. Zudem kann es auch oft peinlich werden, oder man kommt einfach nicht weiter, weil man die Fragen der Kunden nicht beantworten kann. |
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Verfasst am: 29.12.2003 18:00 |
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Also bei uns in der SPK ist es so, dass auf den Einzelnen gebaut wird, nach dem Motto, berate das, was du dir zutraust, es wird sehr viel Vertrauen in den Azubi gesteckt.
Versicherungen, Passivgeschäft Bausparen und die alltägliche Kontoführung gehören dazu, Kredit und Wepa ist tabu, logisch, keine Kompetenz.
Es sei denn, man leitet das Gespräch und holt sich nen Kompetenzträger dazu, dann kein Problem, wenn es zeitlich geht!
Natürlich darf man das Vertrauen auch nicht ausnützen, sonst ist man bei den Kollegen unten durch.
Man muss nicht immer alles wissen, wenn der Kunde fragt, dafür hat man ein Namensschild, wo dick und fett AZUBI drauf steht.
Man sollte aber dann bei Unwissen so ehrlich sein, und entweder jm fragen oder anrufen wo es weiss, oder einen Kollegen hinzuziehen.
Denn von nichts kommt nichts.
Autofahren lernt man ja auch nur wenn man es versucht, und nicht auf dem Papier |
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