Problemkredit in Milliardenhöhe
Die Gespräche über die Umschuldung eines Milliardenkredits der Deutschen Bank an den New Yorker Immobilieninvestor Harry Macklowe sind geplatzt. Es geht um 5,8 Milliarden Dollar, die bereits am Donnerstag hätten zurückgezahlt werden müssen. Trotz der stattlichen Summe gibt sich die Deutsche Bank gelassen.
HB NEW YORK. Die Verhandlungen seien am Freitagabend ergebnislos abgebrochen worden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Damit wäre Macklowe in Zahlungsverzug für das 5,8 Milliarden Dollar (vier Milliarden Euro) schwere Darlehen, mit dem er im vergangenen Jahr sieben Bürohochhäuser in Manhattan im Wert von sieben Milliarden Dollar gekauft hatte. Der Kredit ist seit Donnerstag zur Rückzahlung fällig.
Macklowes Gläubiger drängten aber noch nicht auf eine Zwangsversteigerung, sagte der Kenner der Materie. Die Gespräche könnten in der nächsten Woche fortgesetzt werden.
In der vergangenen Woche hatte sich Macklowe bereits mit der Deutschen Bank vorläufig darauf geeinigt, die Wolkenkratzer an das Institut zu übereignen. Bis zu einem Weiterverkauf könnte er sie damit weiter verwalten. Die Bank hatte den Kredit vor einem Jahr zwar mit den Immobilien selbst abgesichert, kann aber nicht auf das stattliche Vermögen Macklowes zurückgreifen.
Die Deutsche Bank gab sich gelassen: "Wir erwarten keine Verluste auf US-Immobilienkredite, über die unlängst viel berichtet wurde", hatte Vorstandsmitglied Hans Bänziger auf der Bilanzpressekonferenz gesagt, ohne Macklowe explizit zu erwähnen. Die wegen eines Kunden erhöhte Risikovorsorge habe mit Immobilien nichts zu tun. Offenbar hat die Bank die Risiken noch vor Beginn der Kreditkrise weiterplatziert. Am Samstag wollte sich ein Sprecher nicht zu dem konkreten Fall äußern.
Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 09.02.2008
Quelle: http://www.handelsblatt.com
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