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Wall Street bangt um Morgan Stanley

Sorgen vor einer weiteren Verschärfung der Finanzkrise haben die US-Börsen am Mittwoch erneut absacken lassen. Händler befürchteten, dass die Rettungsaktion der US-Regierung für den US-Versicherer AIG nicht ausreicht, um den Turbulenzen auf den weltweiten Finanzmärkten Einhalt zu gebieten. In New York wuchs die Angst, dass die US-Investmentbank Morgan Stanley ebenfalls zusammenbrechen könnte.

Die Nervosität bleibt: Händler an der New Yorker Börse. Foto: dpa
HB NEW YORK. Nach einer kurzen Verschnaufpause am Dienstag befinden sich die US-Aktien erneut auf Talfahrt. Das Rettungspaket der US-Regierung, die AIG am Vortag einen Notfallkredit von 85 Milliarden Dollar zugesagt hatte, reicht Händlern zufolge nicht aus, um den Abwärtstrend der Finanzbranche zu stoppen. Die AIG-Aktie stürzte trotz der Finanzspritze erneut um 45 Prozent ab. "Jeder hat Angst, wer der nächste ist", sagte John O Brien, Vizepräsident von MKM Partners. "Derzeit sehen wir einen Domino-Effekt", erklärte Peter Cardillo von Avalon Partners.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel um 3,1 Prozent auf 10.715 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 sackte knapp vier Prozent auf 1166 Zähler ab, zwischenzeitlich lag er auf den tiefsten Stand seit Mai 2005. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 4,1 Prozent auf 2117 Punkte. Auch der Dax in Frankfurt gab erneut nach. Der Deutsche Leitindex schloss 1,8 Prozent schwächer bei 5860 Punkten.

Besonders Sorgen machten sich die Händler um Morgan Stanley. Trotz der vorgezogenen Bekanntgabe überraschend guter Quartalszahlen am Vortag büßte die Bank an der Wall Street teilweise über 40 Prozent ihres Börsenwertes ein. Peter Boockvar von Miller Tabak & Co sagte, die Krise werde sich weiter ausweiten. Das, was mit der Morgan Stanley-Aktie passiere, sei angesichts der überraschend guten Zahlen beunruhigend. Der Fernsehsender CNBC berichtete, Morgan Stanley prüfe bereits einen Zusammenschluss mit einer anderen Bank. Fusionsgespräche würde jedoch nicht geführt.

Morgan Stanley wollte den Bericht nicht kommentieren. Erst am Dienstag hatte Morgan-Stanley-Finanzchef Colm Kelleher in einem Reuters-Interview gesagt, die Bank sei von ihrem Geschäftsmodell überzeugt. Die Notwendigkeit einer Fusion wies er zurück. Goldman-Sachs-Amtskollege David Viniar teilt seine Meinung.

Aus dem Unternehmen selbst waren ebenfalls deutliche Signale zu hören. "Morgan Stanley ist ein Fels in der Brandung wie das Quartalsergebnis gezeigt habe", hieß es in Führungskreisen. Selbst Goldman Sachs habe man im vergangenen Quartal aus dem Feld schlagen können. Es zeige sich, dass das Geschäftsmodell auch in schwierigen Zeiten trage.

Von den ursprünglich fünf großen US-Investmentbanken sind mittlerweile nur noch zwei übrig geblieben. Eigentlich wollte Morgan Stanley - die Nummer zwei der Branche der USA - seine Zahlen erst am Mittwoch veröffentlichen, zog dies nach dem Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers und der Übernahme des angeschlagenen Rivalen Merrill Lynch durch die Bank of America aber um einen Tag vor. Die Investmentbank Bear Stearns war bereits im Frühling von der Großbank JP Morgan Chase geschluckt worden. Der 63-jährige Vorstandschef John Mack wollte mit seiner Entscheidung um Vertrauen bei den Investoren werben.

„Gibt es morgen einen Sturm auf die Banken?“

Die negative Stimmung zog auch die Titel von Branchenprimus Goldman Sachs nach unten, deren Aktie rund 25 Prozent verlor. Papiere der Citibank brachen um 15 Prozent auf den tiefsten Stand seit 1996 ein. Die Titel von Washington Mutual verloren rund zehn Prozent. Einem Bericht der "New York Post" zufolge sondiert die US-Bankenaufsicht den Markt nach Kaufinteressenten für die angeschlagenen US-Sparkasse.

Experte O Brien befürchtet, dass durch die anhaltende Krise im Finanzsektor auch alle anderen Branchen belastet werden. "Wenn es kurzfristig kein Geld gibt, um das tägliche Geschäft zu unterstützen, dann kann die gesamte Wirtschaft nicht so funktionieren wie sie das eigentlich sollte", warnte er. "Jeder Investor wird jetzt jede Investition auf der ganzen Welt infrage stellen", befürchtet John Schloegel von Capital Cities Asset Management. "Sie werden alles verkaufen, was irgendeine Form von Risiko beinhaltet." Sein Kollege Angel Mata von Stifel Nicolaus Capital warnt vor einer Verunsicherung der Konsumenten. "Schwappt das ganze jetzt auf die Konsumenten über? Gibt es morgen einen Sturm auf die Banken?", fragte er.

Auch neue Konjunkturdaten trugen zum Pessimismus bei. Das Defizit in der US-Leistungsbilanz hat sich im zweiten Quartal 2008 überraschend stark ausgeweitet. Auch die US-Wohnbaubeginne gingen aufs Jahr hochgerechnet im August weiter zurück.

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 17.09.2008
Quelle: Handelsblatt

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