Studie: Bewerbersuche in Zeiten von Social Media
23.03.2011 - Beim Thema Rekrutierung nutzen viele Unternehmen Social Media, etwa um Stellen auszuschreiben oder beim Employer Branding. Weniger verbreitet ist die gezielte Suche nach Informationen über Bewerber. Im Bewerbungsprozess bevorzugen die befragten Unternehmen weiterhin vollständige Bewerbungsunterlagen. Das geht aus der Studie "JobTrends Deutschland 2011" des Staufenbiel Instituts hervor.
Die meisten der befragten Unternehmen verlangen vollständige Bewerbungsunterlagen. Laut Studie verschaffen sich 76 Prozent auf diese Weise einen ersten Eindruck von ihren Bewerbern. Kurzbewerbungen zieht nur jedes zehnte Unternehmen vor. Zusätzlich etablierte sich in den vergangenen Jahren die Bewerbung per E-Mail. Fast drei Viertel aller befragten Unternehmen bevorzugen mittlerweile Anschreiben und Lebenslauf per E-Mail gegenüber dem Postweg. Etwa die Hälfte der Unternehmen nutzt Online-Bewerbungsformulare.
Bewerbergespräche mit Fach- und Personalabteilung zählen bei der Bewerberauswahl zu den beliebtesten Verfahren: Acht von zehn Unternehmen greifen darauf zurück. Mit Telefoninterviews im Vorfeld trifft fast die Hälfte eine Vorauswahl. Assessment Center und Fallstudien wendet etwa jedes vierte Unternehmen an, um die Kompetenzen der Bewerber zu testen. Persönlichkeitstests gaben 16 Prozent der befragten Unternehmen als Auswahlverfahren an.
Die befragten Unternehmen erhielten 2010 mehr als 191.000 Bewerbungen von Absolventen aller Fachrichtungen, so die Ergebnisse der Studie. Etwa 21.000 Bewerber bekamen eine Einladung zum persönlichen Vorstellungsgespräch. Mehr als 3.700 Kandidaten erhielten einen Arbeitsvertrag. Somit führten etwa 18 Prozent der geführten Bewerbergespräche zu einer Anstellung.
Aus der Studie geht außerdem hervor, dass 66 Prozent der befragten Unternehmen Social-Media-Dienste nutzen, um Stellen auszuschreiben oder Employer Branding zu betreiben. Bei den befragten Unternehmen liegt das Business-Netzwerk Xing mit etwa 89 Prozent auf Platz 1 der meistgenutzten Netzwerke, Facebook und Twitter folgen. Bei Facebook sind knapp ein Drittel der befragten Unternehmen aktiv, Twitter nutzt jedes fünfte Unternehmen.
Die gezielte Suche nach Informationen über die Bewerber in sozialen Netzwerken ist hingegen weniger verbreitet als angenommen. Nur 15 Prozent der befragten Unternehmen sind zu diesem Zweck in sozialen Netzwerken unterwegs. Den Namen googelt zwar jedes fünfte Unternehmen (20 Prozent). Doch etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen gab an, die Online-Reputation von Bewerbern nicht zu überprüfen. Dementsprechend selten ist bislang die Ablehnung eines Bewerbers aufgrund einer negativen Online-Reputation: Jedes zehnte Unternehmen hat schon Kandidaten deswegen abgelehnt.
Unter http://www.staufenbiel.de/jobtrends kann kann die vollständige Studie kostenlos heruntergeladen werden.
Quelle: Staufenbiel Institut
Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 23.03.2011
Quelle: Bankazubis.de
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