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Markt für Vermögensverwaltung gewinnt wieder an Dynamik

Nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise hat der Markt für Wealth Management wieder deutlich zugelegt. Aufgrund der beschränkten Risikobereitschaft vermögender Kunden hat sich allerdings der Produktmix hin zu weniger margenträchtigen Produkten verschoben. Das ist das Ergebnis einer Wealth-Management-Studie von Roland Berger Strategy Consultants.

Vor diesem Hintergrund stehen Anbieter vor der Aufgabe, nicht nur die Kosten zu senken, sondern auch die Erträge zu steigern. Wer bei den Kunden punkten möchte, muss außerdem auf exklusive und transparente Beratung setzen, die die persönlichen Wertevorstellungen der Anleger berücksichtigt. "Das Wealth Management hat deutlich schneller als erwartet wieder an Dynamik gewonnen", sagt Daniel Gresch, Partner und Leiter der Asset und Wealth Management Group bei Roland Berger. "Nach dem gravierenden Einbruch in der Finanzmarktkrise haben sich die Vermögenswerte, die dem aktiven Wealth Management weltweit zur Verfügung stehen, kräftig erholt."

Verbuchte der weltweite Markt für Wealth Management im Jahr 2008 noch ein Minus von 19 Prozent, so legte er bis Ende 2010 um knapp 14 Prozent auf 27,6 Billionen Euro zu. Davon entfallen rund 90 Prozent auf Kunden aus Nordamerika, Asien und Europa. Diese Märkte verzeichnen auch die stärksten Zuwachsraten. So nahm der europäische Markt 2010 um satte 17 Prozentpunkte im Vergleich zu 2008 zu. Der asiatische Markt wuchs im gleichen Zeitraum um 14 Prozent und der US-amerikanische Markt um 12 Prozent.

Anleger sind sehr vorsichtig
Der Zuwachs, der sowohl auf Nettomittelzuflüssen als auch auf Kurseffekten beruht, kann allerdings nicht über strukturelle Schwächen hinwegtäuschen. Denn Kunden gehen nach der großen Finanzkrise viel vorsichtiger mit ihrem Vermögen um. Der Produktmix verschiebt sich daher zunehmend in Richtung weniger margenträchtiger Produkte wie etwa börsennotierte Indexfonds (ETFs). "Im Vordergrund stehen im Moment Absicherung und Vermögenserhalt", erklärt Gresch. "Kunden betrachten komplexe Anlageprodukte nach den negativen Erfahrungen in der Krise noch zurückhaltend und entscheiden sich eher für Produkte, die hohe Sicherheit garantieren."

Trotz Kostensenkungsmaßnahmen bewegt sich die Cost-Income-Ratio des Wealth Management-Marktes daher mit 70 Prozent über dem Vorkrisenniveau. 2007 lag die Cost-Income-Ratio bei 63 Prozent. Zusätzlich zur Kostensenkung sollten sich die Anbieter deshalb verstärkt darauf konzentrieren, ihre Erträge zu steigern.

Kunden verlangen exklusive Beratung
Auch auf erstklassige Beratung sollten Vermögensverwalter setzen, denn darauf legen Kunden besonders viel Wert. "Anbieter sollten auf den internationalen Zuschnitt ihres Portfolios und auf passgenaue Lösungen für ihre Kunden achten. Das setzt aber voraus, dass sie die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Kunden genau kennen", betont Dr. René Fischer, Principal bei Roland Berger und Co-Autor der Studie. "Die Beratung darf sich nicht nur an der Größe des Vermögens orientieren; sie sollte auch die persönlichen Wertevorstellungen der Kunden berücksichtigen."

Für die Anbieter bedeutet das: Sie sollten sich von herkömmlichen, produktbezogenen Ansätzen lösen und den gesamten Beratungsprozess auf den Prüfstand stellen. Dabei spielt Transparenz bei der Beratung bezüglich Risikoeinstufung und Kosten der einzelnen Anlagenprodukte eine immer wichtigere Rolle.

Die sehr hohe Qualität der Anlagenberatung, politische Stabilität der ausgewählten Länder und internationale Ausrichtung des Produktportfolios sind wesentliche Gründe, warum sich Kunden eher für Offshore Banking-Optionen entscheiden. Steuerliche Vorteile spielen, wie die Umfrage ergab, eine zweitrangige Rolle. Etablierte Finanzplätze - allen voran die Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein - gelten immer noch als vertrauenswürdige Zentren für Anlageberatung.

Technische Lösungen auf dem Vormarsch
Wealth Management-Kunden schätzen nicht nur die hochqualitative und transparente Beratung, sondern auch den Einsatz moderner Technologielösungen. So nutzen vermögende Kunden immer öfter E-Banking-Möglichkeiten, die ihnen ermöglichen, zeit- und ortsunabhängig ihr Vermögen zu verwalten. "Anbieter sollten daher zunehmend Wert darauf legen, zuverlässige Technologien in ihr Beratungsmodell zu integrieren, um ihren Kunden einen weiteren Mehrwert zu bieten", resümiert Fischer. Mehr zum Thema Vermögensmanagement / Private Banking lesen Sie in der Augustausgabe von Bankmagazin

Quelle: Bankmagazin.de

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 23.08.2011
Quelle: Bankazubis.de

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