Naspa auf dem Weg zu einer typschen Sparkasse
Die Nassauische Sparkasse (Naspa) konnte ihren Jahresüberschuss im Jahr 2011 auf 30,3 Millionen fast verdreifachen (2010: 10,7 Millionen Euro). Der Vorstandsvorsitzende Stephan Ziegler führte das gute Ergebnis unter anderem auf die Neuausrichtung der Naspa als Vertriebssparkasse zurück. Das Jahr 2012 hat das Institut zum Aktionsjahr für das Thema Nachhaltigkeit erklärt.
Das Bewertungsergebnis sank im vergangenen Jahr auf 28,6 Millionen Euro - nach 79 Millionen Euro im Jahr 2010. Ziegler verwies darauf, dass die Naspa zum Jahresende 2011 eine Wertberichtigung in Höhe von 20,5 Millionen Euro auf die Beteilgung an der Landesbank Berlin vornehmen musste. Der Zinsüberschuss verminderte sich um 3,9 Prozent auf 264,4 Millionen Euro (2010: 256,3 Millionen Euro). Der Vorstandschef führte dies unter anderem auf geringere Erträge aus der Fristentransformation und auf Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Risikoprofils zurück. "Hier haben wir sozusagen Vorsorge getroffen, indem wir Zinsrisiken weiter reduziert haben - um den Preis von Einbußen beim Zinsüberschuss. Wir betrachten das als Investition in die Zukunft: Den Aufwand - rund 9 Millionen Euro - haben wir jetzt, den Ertrag werden wir künftig erzielen", erklärte Ziegler.
Der Provisionsüberschuss blieb mit 66,5 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres (66,8 Millionen Euro), ebenso der Sachaufwand mit 83,8 Millionen Euro (2010: 82,6 Millionen Euro). Erhöht hat sich der Personalaufwand, um 9,5 Prozent auf 128,3 Millionen Euro (2010: 117,2 Millionen Euro). Als Gründe dafür nannte Ziegler die Tarifsteigerungen und höhere Belastungen aus den Pensionsverpflichtungen.
Insgesamt ergibt sich eine Cost-Income-Ratio (CIR) 73,2 Prozent (2010: 66,9 Prozent). Zur Erläuterung sagte Ziegler: "Wir haben unsere Zinsrisiken weiter reduziert und dadurch beim Zinsüberschuss eingebüßt. Den damit verbundenen Anstieg der CIR nehmen wir ganz bewusst in Kauf."
Nah am Kunden durch den Vertrieb
Die Naspa will ihre Positionierung als kundenorientierte Sparkasse weiter ausbauen. "Wir gehen weg von der Individualisierung und hin zur Standardisierung, wobei wir uns an den strategischen Vorgaben der Sparkassenorganisation orientieren", sagte Ziegler. Dazu gehöre, dass man künftig den Standard der Finanzinformatik für die IT nutzen werde. "Wir bewegen uns immer mehr in Richtung typische Sparkasse", sagte der Vorstandschef. Dies beinhalte die Konzentration auf das regionale Bankgeschäft und reale Kunden. Und man wolle über kurz oder lang das Rot der Sparkassen sowie das Sparkassen S übernehmen. "Wir fühlen uns als Sparkasse", so Ziegler. Zudem wolle man die Bilanz verkürzen. Die Bilanzsumme für 2011 gab Ziegler mit 11,8 Milliarden Euro an. Bis Ende 2014 will die Naspa ihr Geschäftsvolumen auf 10,5 Milliarden Euro zurückfahren.
Das Jahr 2012 hat die Naspa für sich zum Aktionsjahr für das Thema Nachhaltigkeit ernannt. Das Institut will sein Engagement in den Bereichen Soziales, Ökologie und Ökonomie weiter ausbauen, das Motto hierzu lautet: "Handeln statt reden! Geht doch!".
Vorstandswechsel zum 1. Mai
Jürgen Bockholt, seit August 2007 als Vorstandsmitglied der Naspa für das Privatkundengeschäft verantwortlich, geht zum 30. April in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt dann Andreas Fabich an.
Quelle: Bankmagazin.de
Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 27.04.2012
Quelle: BAnkazubis.de
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