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Ortungsdienste für Handys: was Sinn macht und was nicht

07.05.2012 - Ortungsdienste können helfen, ein verlorengegangenes Handy schnell wiederzufinden. Falls das Mobiltelefon gestohlen wurde, ist sogar eine ferngesteuerte Sperrung des Geräts möglich. Der BITKOM gibt einen Überblick über die verschiedenen Angebote und erklärt, wie die legale Ortung eines Handys funktioniert.

„Vor allem Smartphones enthalten heute viele persönliche Informationen über ihre Besitzer und ihr Umfeld. Beim Verlust des Handys helfen Ortungsdienste, das Gerät wiederzufinden oder private Daten aus der Ferne zu löschen“, sagt BITKOM-Präsident Professor Dieter Kempf. "Der Service lässt sich aber auch missbrauchen, zum Beispiel, um seinen Partner oder Mitarbeiter zu überwachen. Dabei muss jeder wissen, dass er sich strafbar macht, wenn er Ortungsdienste ohne Einverständnis für die Überwachung Dritter einsetzt.“

Die Dienste im Überblick:

Handy-Hersteller
Viele Handy-Hersteller bieten für ihre Smartphones selbst einen Ortungsservice an. So können sich Besitzer von Apples iPhone den Standort ihres Smartphones auf www.icloud.com anzeigen lassen. Auch Geräte mit dem Betriebssystem Windows Phone von Microsoft haben einen eigenen Ortungsdienst: Auf der Website www.windowsphone.com kann der Nutzer sehen, wo sich sein Gerät befindet. Einige Hersteller von Android-Smartphones, etwa Samsung oder Motorola, bieten für viele Modelle ebenfalls eigene Dienste an. Der Funktionsumfang der Services geht über die reine Ortung hinaus: Wurde das Handy gestohlen, lässt es sich aus der Ferne sperren und persönliche Daten können gelöscht werden. Diese Angebote der Hersteller sind kostenlos. Das Handy muss für den Service lediglich registriert werden.

Smartphone-Apps
Neben den Herstellern gibt es auch Smartphone-Ortungsdienste von Drittanbietern. Der Leistungsumfang der Angebote variiert stark. Einige Apps wie Android Lost und Gadget Trak bieten umfangreiche Funktionen, falls das Gerät verloren oder gestohlen wurde. Neben der Ortung des Smartphones können diese Dienste den Besitzer per E-Mail informieren, wenn etwa ein Dieb eine neue Sim-Karte eingelegt hat. Solche Apps sind teils gratis oder kosten maximal vier Euro. Sie sind für mehrere Smartphone-Plattformen erhältlich. Die anschließende Lokalisierung des Geräts ist kostenlos.

Internet-Dienstleister
Auf die reine Ortungsfunktion haben sich weitere Anbieter im Internet spezialisiert, etwa www.trackmyhandy.de oder www.handyortung.info. Nach einer kurzen Registrierung des Mobiltelefons kann der Nutzer den Standort des Geräts abfragen. Solche Dienste funktionieren unabhängig vom Handy-Typ und brauchen kein GPS-Satellitensignal. Die Lokalisierung ist etwas ungenauer als per GPS, weil der Standort anhand der Funkzelle ermittelt wird. Die Anbieter verkaufen in der Regel vorausbezahlte Pakete, in denen eine bestimmte Anzahl von Lokalisierungen enthalten ist.

Die Technologie im Hintergrund
Es gibt zwei Verfahren zur Ortung eines Mobiltelefons: Die funkzellenbasierte Ortung funktioniert bei jedem Handy. Dabei kann der Netzbetreiber überprüfen, in welcher Funkzelle das Gerät angemeldet und wie stark das Signal ist. Je mehr Funkstationen in der Nähe sind, desto genauer wird die Ortung. In Ballungsräumen mit vielen Funkzellen kann der Standort des Handys auf wenige hundert Meter eingeschränkt werden. Sind nur wenige Funkstationen verfügbar, etwa in ländlichen Gebieten, kann die Ungenauigkeit bei der Lokalisierung mehrere Kilometer betragen. Handy-Hersteller und App-Anbieter greifen bei ihren Services dagegen auf die gerätebasierte Ortung zurück. Dabei ermittelt das Smartphone die Positionen aus verschiedenen Quellen, vor allem den GPS-Daten und den in Reichweite befindlichen Wlan-Netzwerken. Die Ortung ist bei diesem Verfahren wesentlich genauer. Zur Übermittlung des Standorts muss allerdings eine Internetverbindung bestehen.

Rechtlicher Rahmen
Im Jahr 2009 wurden die rechtlichen Anforderungen an Ortungsdienste erhöht. Danach benötigen Anbieter die ausdrückliche und schriftliche Genehmigung des Handybesitzers, um ein Mobiltelefon zu lokalisieren. Eine einfache Kurzmitteilung auf das entsprechende Handy reicht nicht aus. Werden Standortdaten an einen anderen Teilnehmer oder Dritte übertragen, wird nach fünf Ortungsanfragen zudem eine SMS an das Gerät geschickt, um über die Lokalisierung zu informieren. Damit kann schnell festgestellt werden, ob andere Personen das eigene Handy ohne Zustimmung orten.

Quelle: BITKOM, Bankfachklasse

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 07.05.2012
Quelle: Bankazubis.de

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