Fondsbranche wieder vertrauenswürdiger für Anleger
08.10.2012 - Die deutsche Investmentwirtschaft verzeichnete im August Zuflüsse in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Publikumsfonds sammelten 2,3 Milliarden Euro ein, Spezialfonds knapp 3,8 Milliarden Euro. Aus Vermögen außerhalb von Investmentfonds flossen 1,7 Milliarden Euro ab. Das insgesamt von der deutschen Investmentwirtschaft verwaltete Vermögen beträgt per Ende August 1.937 Milliarden Euro. Hiervon werden ausschließlich für institutionelle Investoren 937 Milliarden Euro in Spezialfonds und 295 Mrd. Euro außerhalb von Investmentfonds verwaltet. In Publikumsfonds sind rund 705 Milliarden Euro investiert.
Spezialfonds in Deutschland unverzichtbar
„Stabile regulatorische Rahmenbedingungen vorausgesetzt, werden Spezialfonds auch weiterhin vor allem im Bereich der Altersvorsorge ein unverzichtbares Instrument der institutionellen Kapitalanlage in Deutschland sein“, sagt BVI Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. Bis Ende August flossen im laufenden Jahr bereits über 40 Milliarden Euro neue Mittel in Spezialfonds. Die enorme Bedeutung der Spezialfonds für den deutschen Markt zeigt auch das Netto-Mittelaufkommen in so genannte Nicht-OGAW in Deutschland und Europa. Demnach flossen im ersten Halbjahr 2012 in Deutschland rund 33 Milliarden Euro in Nicht-OGAW – davon 31 Milliarden Euro in Spezialfonds. Das ist rund die Hälfte der europaweit eingesammelten Mittel in Nicht-OGAW von 64 Milliarden Euro.
Rentenfonds trotzen Inflationsgefahr
Unter den Publikumsfonds verzeichneten Rentenfonds im August hohe Nettozuflüsse von über 3,2 Milliarden Euro. Seit Jahresbeginn flossen in Rentenfonds per Saldo 18,4 Milliarden Euro. Der Trend zu US-Dollar-Rentenfonds hielt auch im August mit Zuflüssen von 1,5 Milliarden Euro an. Leichte Zuflüsse von 0,2 Mrd. Euro verzeichneten Geldmarktfonds. Aus Aktienfonds zogen Anleger hingegen 0,8 Milliarden Euro ab. Bei Mischfonds glichen sich Zu- und Abflüsse nahezu aus. Offene Immobilienfonds sammelten im August knapp 0,2 Milliarden Euro neue Mittel ein.
Konsolidierung des europäischen Fondsangebots
Wie die Daten der Analysegesellschaft Lipper und des BVI zeigen, haben Fondsgesellschaften in den letzten fünf Jahren europaweit das Tempo der Neuauflegungen reduziert und zugleich mehr Fonds vom Markt genommen. Im Jahr 2007 lag das Verhältnis der neu aufgelegten Publikumsfonds zu den Auflösungen fast bei 2 zu 1 (4.757 neu aufgelegte Fonds/2.405 Fondsauflösungen). Dagegen standen im Jahr 2011 den 3.211 Fonds neu aufgelegten Fonds insgesamt 3.564 Auflösungen gegenüber. Auch im ersten Halbjahr 2012 haben Fondsgesellschaften in Europa rund 500 Fonds mehr aufgelöst als neu aufgelegt. Für die in Deutschland beheimateten Fondsgesellschaften ist ebenfalls ein Rückgang bei den neu aufgelegten Fonds zu beobachten. Wurden im Jahr 2007 noch 1.113 Fonds aufgelegt, lag diese Zahl im vergangenen Jahr bei lediglich 419 Fonds. Die Zahl der Fondsauflösungen stieg in Deutschland währenddessen von 233 Fonds im Jahr 2007 auf 436 Fonds im Jahr 2011.
Quelle: BVI
Autor(en): Finanzbusiness
Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 08.10.2012
Quelle: Bankazubis.de
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